Werbung ist vielen Serienfans ein echter Dorn im Auge. Besonders, wenn es um das Thema Streaming geht. Trotzdem vermeldet Netflix einen irren Zuwachs der Werbe-Abos.
Werbung ist ein lukratives Geschäft für Netflix
Netflix und Werbung. Früher undenkbar, heute voll im Trend. Die Streaming-Plattform vermeldet bei den Werbebuchungen einen Zuwachs von 150 Prozent. Das kommt nicht von ungefähr, denn immerhin bietet Netflix seit einiger Zeit ein besonders günstiges Abo-Modell an, das nur 4,99 Euro pro Monat kostet.
Und siehe da: Das Konzept hat Erfolg. Gut 45 Prozent aller Neukunden entscheiden sich inzwischen für das Modell mit Werbeunterbrechungen. Die Akzeptanz für Werbung in der Bevölkerung ist also wesentlich höher, als man zunächst vermuten würde (Quelle: DWDL).
Sind die Preiserhöhungen nur ein fieser Trick?
Parallel wechseln immer mehr Bestandskunden zum Werbe-Abo. Ein wesentlicher Grund dafür sind die diversen Preiserhöhungen, die Netflix in den vergangenen Jahren durchgedrückt hat. Das hat offenbar zu einem Umdenken geführt: Lieber weniger zahlen und dafür Werbung ertragen, als mehr zu bezahlen und ohne Unterbrechungen die neuesten Serien schauen zu können.
Netflix hat erst im vergangenen Juli eine saftige Preiserhöhung für die USA und einige europäische Länder angekündigt. Es ist also vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis das Standard-Abo auch in Deutschland teurer wird.
Die mutmaßliche Strategie von Netflix hat einen bitteren Beigeschmack: Treibt der Streaming-Anbieter die Preise weiter nach oben, um immer mehr Kunden zum Werbe-Abo zu verführen? Die Vermutung liegt nahe, dass Netflix mit potenten Werbekunden mehr Einnahmen generiert als mit einem der höherpreisigen Abos (Quelle: Emarketer).
Netflix kann sich dieses Vorgehen allerdings auch erlauben, immerhin kontrollieren sie fast 30 Prozent des deutschen Streaming-Marktes. Im Rest der Welt dürfte es ähnlich aussehen.