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Star Wars Outlaws rächt sich für Ubisoft – ich sage, das hat das Studio verdient

Reicht Mittelmäßigkeit, damit die Spieler zufrieden sind? Anscheinend nicht – oder nicht mehr.
Reicht Mittelmäßigkeit, damit die Spieler zufrieden sind? Anscheinend nicht – oder nicht mehr. (© Ubisoft)
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Star Wars Outlaws verkauft sich mies. So richtig mies. Sogar Ubisofts Aktienkurs sinkt. Ist das Spiel wirklich so schlecht? Keineswegs. Aber es ist mittelmäßig.

Ein Kommentar von Marina Hänsel

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Mittelmäßige Blockbuster-Spiele reichen einfach nicht mehr aus

Ich liebe Star Wars so sehr, dass mir auch mittelmäßige Star-Wars-Serien auf Disney+ gefallen. Irgendwie hat das Star-Wars-Universum etwas Heimeliges für mich; etwas, das sich nach Zuhause anfühlt.

Doch als ich den ersten Trailer zu Star Wars Outlaws gesehen habe, der eigentlich wirklich schön gewesen ist, breitete sich ein bestimmtes Gefühl in mir aus: Langeweile. Zu oft gesehen. Viel zu oft gespielt. Gähn. Ah ja, Ubisoft macht das Spiel? Natürlich.

Die meisten Spieler wissen mittlerweile, was die berühmte Ubisoft-Formel ist – eine riesige Open-World mit tausend winzigen kleinen Quest-Markern, die auf langweilige, repetitive Mission hinweisen. Ich gebe es jedoch zu: Ubisoft-Spiele habe ich noch nie gemocht, also zähle ich wahrscheinlich gar nicht zu der Zielgruppe. Und ein weiterer Punkt: In Star Wars Outlaws scheint der Versuch unternommen worden zu sein, eben keine Open-World zu bieten, über die Millionen Quests erbrochen wurden.

Ubisoft steht für mich persönlich aber nicht nur für die langweilige Formel einer seelenlosen Open-World, sondern für konsequente Mittelmäßigkeit. Und das Studio ist nicht das einzige.

Alteingesessene Gaming-Konzerne lieben das Klassische, das Gute und Altbekannte, also das Langweilige. Dass das immer weniger funktioniert, beweist jetzt Star Wars Outlaws. Dieses Spiel hat sich trotz der Star-Wars-Marke grandios schlecht verkauft. Gleichzeitig ist die Ubisoft-Aktie auf den niedrigsten Wert seit 2015 gesunken (Quelle: Market Screener).

Sicher liegt das nicht nur an Outlaws. Aber trotzdem. Wann hattet ihr das letzte Mal bei einem AAA-Blockbuster-Spiel so richtig Spaß? Und wann mit einem kleineren Titel wie Hades, Helldivers 2 oder gar mit einer Mod wie Fallout: London?

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Sichere Mittelmäßigkeit ist schlimmer als totaler Reinfall

Aus der Perspektive eines Spielers finde ich es viel besser, wenn ein Spiel etwas Neues wagt und damit versagt – als wenn es nur vergangene Erfolge nachahmt, um hoffentlich von der Masse gespielt zu werden.

Und es geht nicht nur um Originalität. Ein Spiel muss nicht extrem originell sein, sollte aber eine gewisse Liebe zum Detail zeigen und sich nicht einzig auf das Minimum konzentrieren, um die eigene Kasse wieder aufzufüllen. Ich will keine Spiele spielen, deren einziges Ziel es immer nur gewesen ist, Geld zu scheffeln. Die nie einen Schritt weiter gemacht haben, als unbedingt nötig.

Ich will, dass mich ein Spiel mit seiner Detailverliebtheit überrascht. Dass ich in Fields of Mistria Springen und Schwimmen kann, ist kein wichtiges Kriterium für eine Farming-Sim – aber es ist toll!

Und ich will vor allen Dingen, dass die Masse an Spielern aufhört, gepflegte Mittelmäßigkeit zu kaufen oder sogar zu feiern. Am Rande: Die Standard-Preise für Games könnten bald wieder steigen – dann sind wir schon bei knappen 100 Euro für ein Blockbuster-Spiel. Ich bin fein damit, solange es sich nicht wie ein lieblos hingeschmissenes Käsebrot anfühlt. Solange da einfach jede Menge Liebe drinsteckt, und natürlich Können, für das ich ja immerhin bezahle. Und solange es nicht Teil 11 einer Reihe ist, deren jeder Part sich genau gleich angefühlt hat. Wer da so viel Geld ausgibt, ist selbst Schuld.

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Der Life-Service-Multiplayer-Shooter Concord wurde gerade von Sony einfach vom Markt genommen, weil er so mittelmäßig (nicht zwangsweise schlecht!) gewesen ist, dass ihn einfach niemand gekauft hat. Wahrscheinlich hat auch nahezu niemand von diesem Spiel gehört. Oder es direkt wieder vergessen. Gut so!

Wenn kleine Entwicklerstudios Perlen wie Hades oder einzelne Personen Liebesbriefe wie Stardew Valley auf den Markt bringen können, müssen sich Games-Konzerne ranhalten und wenigstens ein ähnliches Niveau schaffen. Eigentlich schade, dass diese riesigen Entwicklerteams nur in den seltensten Fällen überhaupt in Reichweite jener Indie-Klassiker kommen. Warum überhaupt noch Blockbuster-Spiele kaufen? Ich scheine nicht die Einzige zu sein, die sich momentan solche Fragen stellt.

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