Das „Steam Deck“ ist ein Laptop im Handheld-Format. Einerseits hat es somit die typische Freiheit eines PCs als Spieleplattform, andererseits aber auch dessen Schwäche: Kompatibilität. So funktioniert nicht jedes Spiel auf der Hardware. Damit ihr wisst, welche Games eurer Bibliothek funktionieren und welche neuen Titel ihr bedenkenlos kaufen könnt, hat Valve ein zusätzliches System eingeführt.
Software- wie Hardware-technisch kann nicht jedes PC-Spiel, welches auf Steam angeboten wird, auf dem Handheld laufen. Leistungstechnisch konkurriert das Steam Deck mit seiner 4-Kern-APU mit integrierter RDNA-2-GPU von AMD eher mit Gaming-Laptops. Als Betriebssystem ist die auf „Arch“ basierende Linux-Distribution „SteamOS 3“ vorinstalliert (auch wenn ihr das selbst ändern könnt). Damit ihr aber wisst, welche Spiele mit dem Steam Deck kompatibel sind, überprüft Valve den gesamten Steam-Katalog und gibt für jeden Titel eine transparente Kompatibilitätsbewertung ab.
SteamOS zeigt kompatible Spiele
Die Steam-Bibliothek wurde in der tragbaren Version für das Steam Deck angepasst. So ist bei jedem Titel direkt die Kompatibilitätsbewertung von Valve zu sehen.
„Ein wichtiger Teil dieser Umstellung ist es, Kunden verstehen zu helfen, wie bestimmte Steam-Titel auf dem Deck funktionieren. Einige Ihrer Spiele laufen eventuell bereits ohne Ihr Zutun einwandfrei auf dem Deck. Der Wechsel auf ein tragbares Gerät kann allerdings das Spielerlebnis auch beeinflussen. Deshalb haben wir ein System entwickelt, das Ihnen auf einen Blick anzeigt, wie Spiele auf dem Deck laufen. Dies gibt Entwicklern spezifische Anhaltspunkte zur Weiterentwicklung und ermöglicht Kunden ein einwandfreies sowie angenehmes Spielerlebnis.“
Anhand eines kleinen Symbols könnt ihr direkt sehen, ob ein Spiel „Verifiziert“ (grüner Haken), „Spielbar“ (gelbes Info-Zeichen) oder „Nicht unterstützt“ (durchgestrichener Kreis) ist. Spiele, die noch nicht auf ihre Kompatibilität getestet wurden, erhalten ein „Unbekannt“ (Fragezeichen im gestrichelten Kreis).
Auf dem offiziellen Twitter-Account des Steam Decks könnt ihr einige kompatible Spiele in Aktion sehen:
Was bedeuten die Kompatibilitäts-Symbole?
Verifiziert ✓
Wenn ein Spiel von Valve für das Steam Deck „verifiziert“ wurde, ist es zu 100 Prozent kompatibel. Ihr könnt das Spiel bedenkenlos kaufen und/oder installieren und müsst keine weiteren Einstellungen machen.
Spielbar 🛈
Wenn ein Spiel als „spielbar“ eingestuft wird, ist es ebenfalls auf dem Steam Deck lauffähig, kleinere Aspekte können einen jedoch von einer „Plug-and-Play-Erfahrung“ wie auf einer Konsole abhalten.
Beispielsweise muss der Controller zuvor manuell eingestellt werden, der Launcher des jeweiligen Titels lässt sich nur mit dem Touchscreen oder Trackpad bedienen oder es gibt im Spiel keine passenden Controller-Symbole. Was genau bei dem Spiel zu beachten ist, könnt ihr durch das Anwählen des Kompatibilitäts-Symbols einsehen (siehe Bild).
Nicht unterstützt ⦸
Dass ein Spiel „nicht unterstützt“ wird, kann ebenfalls verschiedene Gründe haben. In vielen Fällen liegt es daran, dass die Schnittstellen-Übersetzungsbibliothek „Proton“ den Titel noch nicht unterstützt. Es kann aber auch Hardware-technische Gründe haben, beispielsweise weil das Spiel zu anspruchsvoll ist, eine Virtual-Reality-Brille oder andere inkompatible Zusatzhardware zwingend benötigt.
Unbekannt ⍰
Spiele, die Valve noch nicht seinem Prüfverfahren unterziehen konnte, werden zunächst als „unbekannt“ eingestuft. Das ist vor allem bei älteren und unbekannteren Titeln der Fall.
Auch wenn ein Spiel noch nicht getestet wurde, könnt ihr es natürlich trotzdem installieren. Möglicherweise ist es ohne weiteren Aufwand sofort lauffähig oder benötigt nur ein paar Handgriffe, um kompatibel gemacht zu werden.
Spiel inkompatibel? ProtonDB hilft
Wenn ein Spiel als „nicht unterstützt“ oder „unbekannt“ markiert ist, muss das nicht zwingend bedeuten, dass das Spiel überhaupt nicht auf dem Steam Deck lauffähig ist. Nur funktioniert es eben nicht direkt nach der Installation und ihr müsst bereit sein, im Betriebssystem und an verschiedenen Dateien herumzubasteln.
Eine gute Anlaufstelle für etwaige Tipps, um Spiele dazu zu überreden, doch auf dem Steam Deck zu funktionieren, ist ProtonDB. Sucht hier einfach nach dem Spiel, welches bei euch nicht starten will oder Probleme hat. Unter dem Eintrag des Games findet ihr häufig bereits die nötigen Tricks von anderen Fans des Spiels. Gerade bei alten Titeln sind es gerne mal nur ein paar Einstellungen oder eine veränderte Textzeile in einer Config-Datei. Manchmal benötigt ihr auch Fan-Patches, um die Spiele auf dem Handheld zum Rennen zu bringen.
Bei neuen Titeln könnt ihr zwar auch Glück haben, hier ist manchmal aber auch einfach die Hardware oder das verwendete Anti-Cheat-System der limitierende Faktor. In diesen Fällen kann man nur auf ein anderes Gerät ausweichen oder auf einen stärkeren beziehungsweise stärker unterstützten Nachfolger des Steam Decks warten.