Nintendo ist dafür bekannt, schnell zu rechtlichen Mitteln zu greifen. Ein besonderer Dorn im Auge des Konsolen-Herstellers sind Raubkopien. Switch-Piraten sollten darum besser nicht den offiziellen Reparaturservice nutzen.
Nintendo vs. Raubkopierer: Eine echte Detektiv-Story
Schon im Juni hat Nintendo rechtliche Schritte gegen James „Archbox“ Williams unternommen. Ihm wird vorgeworfen, raubkopierte Switch-Spiele verkauft zu haben. Game File konnte sich die Gerichtsakten ansehen, die den kuriosen Weg zeigen, wie Nintendo den angeblichen Piraten aufgespürt hat.
Im ersten Schritt hat Nintendo die Kanzlei Mitchell Silberberg & Knupp damit beauftragt, Online-Shops für raubkopierte Switch-Games zu untersuchen. Dabei stießen sie auf den Nutzer „Archbox“, der unter gleichen Namen auch auf Reddit aktiv war und in einem Post erwähnte, in der Nähe von Phoenix im US-Staat Arizona zu leben.
Später konnte Nintendo auch E-Mail-Adressen und Nintendo-Accounts von Williams auftreiben – wie genau, ist nicht bekannt. Die große Überraschung ist aber: Er hatte bereits Nintendo-Produkte zum offiziellen Reparatur-Service geschickt, sodass nun auch seine Adresse kein Geheimnis mehr war (Quelle: Game File).
Nintendo-Reparaturservice wird Switch-Spieler zum Verhängnis
Nintendo musste im nächsten Schritt nur noch eine Unterlassungserklärung schicken. Laut Game File hat Nintendo das reparierte Gerät (es ist nicht bekannt, ob es eine Switch ist) zurückgeschickt und nur zwei Tage später die Klage nachgeschoben. Williams wies Nintendos Vorwürfe zurück, kündigte aber an, zu kooperieren.
Warum das alles? Nintendo musste vor Gericht nachweisen, dass sie alles getan haben, um Kontakt mit dem angeblichen Switch-Piraten aufzunehmen. Letztendlich ließ Williams die Frist des Gerichts verstreichen, wodurch der Switch-Hersteller Recht bekam.
Die Moral der Geschichte: Legt euch nicht mit Nintendo an, wenn ihr keine Armee von Anwälten im Keller versteckt haltet. Solltet ihr es doch tun, es ist keine gute Idee, den offiziellen Reparaturservice zu nutzen.