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Visions of Mana: Gelungenes Comeback eines JRPG-Klassikers

Ein animierter Charakter mit roten Haaren und einem roten Stirnband hält ein großes Schwert nach oben. Er trägt ein braunes und rotes Outfit mit goldenen Akzenten und schaut entschlossen in die Kamera. Der Boden besteht aus unregelmäßigen Steinen und ist von etwas Grün umgeben.
Lohnt sich der Kauf von Visions of Mana? Unser Test der PS5-Version liefert euch alle Antworten. (© Screenshot GIGA)
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Sehr lange mussten Fans japanischer Rollenspiele auf ein neues Spiel der Mana-Reihe warten, schließlich wurde ihr Hunger nur durch kleine Remaster- und Remake-Häppchen gestillt. Wir durften die PS5-Version von Visions of Mana frühzeitig spielen und verraten euch im Test, warum ihr dieses besondere Abenteuer nicht verpassen solltet.

Marco Tito Aronica

Fazit zu Visions of Mana (PS5)

Visions of Mana bietet eine total spaßige und schöne Einzelspielererfahrung mit Wohlfühlfaktor. Mit Trials of Mana, das 2020 erschien, wurde der Grundstein für eine 3D-Umgebung im Mana-Universum gelegt. Mit Visions of Mana wurde dieses Konzept in nahezu allen Aspekten weiter verbessert.

Am besten gefallen hat mir das Kampfsystem, das in den ersten Spielminuten noch wildes Knöpfchendrücken ist, sich mit dem Spielverlauf aber in einen experimentierfreudigen Technikbaukasten entwickelt.

Die Spielwelt ist liebevoll gestaltet und sieht dank knuddeliger und bunter Grafik wirklich toll aus. Bis auf einige Ruckler in Zwischensequenzen läuft das Spiel technisch einwandfrei.

  • spaßiges Kampfsystem, das im Spielverlauf immer mehr an Tiefe gewinnt und dadurch sehr abwechslungsreich ist
  • wunderschöne Spielwelt, die ihr gerne erkunden werdet
  • detailverliebte Grafik und saubere Technik
  • gut erzählte Geschichte, die aber eher in den Hintergrund rückt
  • nur selten gute und innovative Nebenmissionen – die meisten sind belanglose Fetch-Quests
8,2/10
Marco Tito Aronica

Vom Seelenwächter zum Mana-Baum

In Visions of Mana übernehmt ihr die Rolle von Val, einem sogenannten Seelenwächter des Feuerdorfes Tiana. Während einer Zeremonie wird eure Freundin Hina zur Geweihten ernannt, was euch zu ihrer Begleitperson und Beschützer macht.

Euer gemeinsames Ziel: der Mana-Baum. Ihr sollt die Macht dieser Energiequelle auffrischen, indem ihr ein Seelenopfer darbietet. Die Geschichte ist schön und ausführlich erzählt, trotzdem ist sie für den Spielspaß während des Abenteuers nicht essenziell.

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Vier Fantasy-Charaktere in bunter Kleidung stehen in einer verschneiten Landschaft mit felsigen Klippen. Links sitzt eine blonde Frau mit Katzenohren, die ein blaues und rosa Outfit trägt. Vor ihr steht eine Figur mit roten Haaren, kleinen Flügeln und einem pink-lila Kleid. Rechts daneben ist ein junger Mann in einer blauen, verzierten Rüstung und eine Frau mit langen, blonden Haaren in einem weißen, detaillierten Kleid. Am unteren Bildrand ist ein Dialogtext eingeblendet.
Die japanischen und englischen Synchronsprecher machen einen ausgezeichneten Job. (© Screenshot GIGA)
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Die Zwischensequenzen werden wahlweise von englischen oder japanischen Synchronsprechern begleitet, deutsche Untertitel übersetzen das Gesagte. Während die Synchronisation sehr professionell wirkt, passen die Dialoge und Untertitel nicht immer zusammen – stören tut das aber nicht.

Zwar werden vor allem die ersten paar Spielstunden von vielen Cutscenes unterbrochen, doch durch verschiedene Kameraperspektiven wirken die Unterhaltungen der Charaktere dynamisch. Ihr habt das Gefühl, intensiver involviert zu sein, statt bloß lange Textboxen durchzuklicken.

Eine bewundernswerte Spielwelt

In Verfolgerperspektive steuert ihr Helden und Begleiter durch eine bunte und sehr schöne Spielwelt. Zwar gibt es keine Open World, die Gebiete sind aber in den meisten Fällen recht groß und laden zur Erkundung ein. Im späteren Spielverlauf schaltet ihr putzige Pikulis frei. Diese schwarzen Wollknäuel sind Reittiere, auf denen ihr lange Strecken schneller zurücklegt.

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Val aus Visions of Mana in blauer Rüstung steht auf einem Weg in einer ländlichen Landschaft mit Feldern und strohgedeckten Häusern im Hintergrund. Der Himmel ist blau mit einigen Wolken, und im Hintergrund ist ein rauchender Vulkan zu sehen. Links unten im Bild sind Charakterinformationen wie Lebenspunkte und Magiepunkte eingeblendet. Oben rechts befindet sich eine Minikarte mit einer Missionsbeschreibung
Dörfer, Städte und Landschaften sind detailliert und schön gestaltet. (© Screenshot GIGA)

Ihr durchquert windige Graslandschaften, schneebedeckte Hügelformationen oder florierende Hafenstädte nicht einfach nur, um von einer Quest zur nächsten zu gelangen. Es lohnt sich, abseits des Weges nach versteckten Kisten oder nützlichen Gegenständen zu suchen.

Mit präzisen Parcours-Einlagen könnt ihr überall neue Waffen, Heilungsobjekte oder Geld finden, was dank kniffliger Sprungpassagen überaus belohnend sein kann. Schnell wird euch positiv auffallen, dass eure Neugier nicht einmal durch unsichtbare Wände eingegrenzt wird. Nahezu alle Dorfläden, Gebirgsketten oder Säulenformationen können barrierefrei erklommen werden.

Visions of Mana schafft es hervorragend, die Stimmung der Spielwelt mithilfe musikalischer Untermalung weiter zu vertiefen. Leider fehlt mir dafür die heroische Musik in Kämpfen – dazu aber später mehr.

Reittiere namens Pikuli in einer grasgrünen Landschaft von Visions of Mana.
Diese Pikulis könnt ihr in großen Gebieten per Glockenklingeln rufen, um schneller zu reisen. (© Screenshot GIGA)

Für Fans alter Spiele der Reihe wie Secret of Mana, Legend of Mana oder Sword of Mana, haben Entwickler Ouka Studios und Square Enix einiges an Nostalgie verpackt. So haut ihr bekannte Gegner wie den hoppelnden Pogopuschel um oder weicht der schweren Axt der mürrischen Goblins aus.

Auch schön: Einige Verkäufer hampeln ähnlich schräg vor ihrem Laden herum, wie sie das auch schon in Secret of Mana getan haben – schöne Details für Nostalgiker.

Visions of Mana: Trailer mit Gameplay und Zwischensequenzen

Abwechslungsreiches und variables Kampfsystem

Das Herzstück von Visions of Mana ist zweifelsohne ein tolles Kampfsystem, das sich über den gesamten Spielverlauf weiterentwickelt und so das Gameplay stets frisch hält.

Ihr setzt den Gegnern mit leichten oder schweren Schlägen zu, während ihr Fähigkeiten und Buffs entweder über das klassische Ringmenü oder über festgelegte Tastenkombinationen aktiviert.

Außerdem könnt ihr auch zwischen den verschiedenen Charakteren wechseln, von denen es insgesamt fünf Stück gibt, jeder mit seinem ganz eigenen Kampfstil. Die aktive Party besteht immer aus drei Kämpfern.

Charaktere aus Visions of Mana in einer Kampfszene gegen Feinde in herbstlicher Umgebung.
Je mehr Elemente und Charaktere ihr freischaltet, desto besser wird das Kampfsystem. (© Screenshot GIGA)

Val schwingt große Klingen und teilt Schaden im direkten Nahkampf aus, während Carina die Gruppe mit Buffs verstärkt und Palmina aus der Ferne mächtige Zauber wirkt. Es bereitet viel Spaß, mit der Gruppenzusammenstellung zu experimentieren und das Zusammenspiel verschiedener Charaktere zu perfektionieren.

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Das experimentierfreudige Spiel mit den Elementen

Damit aber noch nicht genug: Auf eurer Reise trefft ihr sogenannte Elementargeister, die beispielsweise die Kräfte des Feuers, des Windes oder des Mondes freischalten. Gewährt ihr einem beliebigen Charakter die Kraft eines der insgesamt acht Elemente, löst ihr einen Klassenwechsel aus.

Nicht nur verändert sich das optische Erscheinungsbild der Kämpfer, dank neuer Waffen und Fähigkeiten schaltet ihr ein ganz neues Move-Set frei.

Charakter Palmina aus Visions of Mana, beim Klassenwechsel durch das Wasser-Elementar.
Jeder Charakter kann eine von acht Elementarkräften entfachen. Das verändert Stats, Aussehen, Fähigkeiten und Waffen. (© Screenshot GIGA)

Ein Beispiel: Erweckt ihr die Wind-Kraft in Val, nimmt er die Klasse des Runenkriegers an. Neben einer neuen Rüstung tauscht er sein handliches Schwert gegen einen wuchtigen Zweihänder aus. Obendrein könnt ihr Waffen nun mit Windzaubern belegen oder neue Fähigkeiten einsetzen.

Das verleiht dem Kampfsystem unheimlich viel Tiefe und lässt eine schier unendliche Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten zu. Es lohnt sich zudem regelmäßig einen Klassenwechsel durchzuführen, weil Gegner in verschiedenen Gebieten Resistenzen und Immunitäten gegenüber spezieller Elemente entwickeln.

Bei wiederholten physischen Treffern füllt ihr die sogenannte Klassenangriff-Anzeige. Per Knopfdruck entfacht ihr eine mächtige Spezialattacke basierend auf eurem ausgerüsteten Element. Diese verursacht hohen Schaden und kann Kämpfe mit nur einem Treffer entscheiden. Zur Verfügung steht euch dann noch eine Spezialfähigkeit mit einer kurzen Abklingzeit.

Talentbäume in Visions of Mana
In diesen Talentbäumen schaltet ihr neue Fähigkeiten, passive Boni und andere Vorteile frei. (© Screenshot GIGA)

Das Wind-Element lässt euch scharfe Sicheln mithilfe eines Bumerangs auf Monster schleudern. Habt ihr Mondkräfte ausgerüstet, stoppt ihr in einem kleinen Radius die Zeit, was Gegner erstarren lässt und sie zu leichten Zielen macht.

Das mag für viele sehr umfangreich oder gar kompliziert klingen, die Talentbäume aller Klassen sind aber recht schlank gehalten. Damit bleibt das Kampfsystem einsteigerfreundlich und überfordert euch nie mit ewig langen Beschreibungstexten.

Visions of Mana für alle Plattformen
Visions of Mana für alle Plattformen
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 13.09.2024 17:57 Uhr

Warum das Kampfsystem nicht perfekt ist

Das gute Kampfsystem von Visions of Mana ist nicht fehlerlos. Ein paar Kleinigkeiten gibt es dann doch zu beanstanden, die hier und da mal für Ärger sorgen.

Generell könnten sich Treffer noch etwas wuchtiger anfühlen. Oft schnetzelt ihr euch durch Gegnergruppen und merkt gar nicht, wie viele Monster ihr verdroschen habt.

Ab und an geht die Übersicht in Kämpfen verloren. Das liegt hauptsächlich an der Kamera, die sich trotz Anvisierens nicht immer mit Sicht zum Ziel dreht oder an den anderen Mitgliedern eurer Party, die ebenfalls wild auf Gegner einschlagen und euch den Blick versperren.

Bosskampf gegen die Riesenkrake in Visions of Mana.
Auch in Bosskämpfen geht die Übersicht manchmal verloren. (© Screenshot GIGA)

Schaltet ihr neue Fähigkeiten frei, müsst ihr sie im Menü erst umständlich dem Schnellmenü hinzufügen, bevor ihr sie im Kampf einsetzen könnt. Dann wird noch ein Ring um das Schlachtfeld gezogen, der als Orientierung für einen potenziellen Fluchtweg gilt. Anfangs ist es nicht selten vorgekommen, dass ich aus Versehen geflohen bin, weil die Kamera mein größter Feind war …

Hübsche Grafik und fast einwandfreie Technik

Im Performance-Modus der PS5 läuft Visions of Mana mit stabilen 60 FPS. Die Grafik ist detailverliebt und wirklich schön anzuschauen. Auf den grünen Feldern trägt der Wind überall Grashalme umher, während leuchtende Lichtpartikel alles noch etwas lebendiger wirken lassen.

Das Feuerdorf in Visions of Mana.
Die farbenfrohe Grafik überträgt stets eine wohlige Atmosphäre. (© Screenshot GIGA)

Oft habe ich mich dabei erwischt, wie ich meine Reise unterbreche, die Kamera langsam drehe und einfach die Aussicht genieße. Rein technisch sind mir nur in Zwischensequenzen einige kurze Ruckler aufgefallen. Das ist aber nichts, was ein potenzieller „Day One“-Patch nicht beheben könnte.

Generell ist die Optik von Gegnern und Orten bunt gehalten. Die Charaktere und andere Wesen sehen meist knuddelig und süß aus. Das muss man mögen, sieht aber wirklich sehr stimmig aus und passt zur Atmosphäre von Visions of Mana.

Nettes Extra: Dank knalliger Farben wirft mein „Philips Ambilight“-TV ein besonders aufwendiges Lichtspiel an die Wand, an dem ich mich kaum sattsehen kann.

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