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Warhammer 40.000 – Space Marine 2: Kopf aus, Spaß haben!

Titus aus Warhammer 40.000: Space Marine 2 vor seinem Trupp.
Action ohne Kompromisse: So gut schlägt sich Warhammer 40.000: Space Marine 2 im Test. (© Screenshot und Bildbearbeitung GIGA )
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Warhammer 40.000: Space Marine 2 ist besonders gut darin, sich auf wesentliche Aspekte eines guten Videospiels zu konzentrieren. Trotz mangelnder Abwechslung und fehlender Innovationen macht die Tyranidenschnetzelei brutal viel Spaß. Im Test zur PS5-Version erfahrt ihr, warum das so gut gelingt.

Marco Tito Aronica

Fazit zu Warhammer 40.000: Space Marine 2 (PS5)

Stellt euch vor, ihr reist etwa zehn Jahre in der Zeit zurück und genießt ein simples, aber zugleich spaßiges Videospiel, das ihr sogar im Koop mit Freunden zocken könnt. Warhammer 40.000: Space Marine 2 fängt diesen Geist vergangener Tage exzellent ein und entwickelt sich zu einem Geheimtipp für das Spielejahr 2024.

Die äußerst brutale und blutige Action ist unheimlich spaßig, die gelungene Inszenierung innerhalb der Spielwelt zieht euch förmlich in die Geschichte hinein. Das Kampfsystem geht dank eingängiger Steuerung schnell von der Hand und wird immer befriedigender, je mehr ihr es meistert.

Leider kann die PS5-Version technisch nicht vollends überzeugen. Zwar ist die Grafik detailreich und Level-Hintergründe sehen fantastisch aus, doch hin und wieder bricht die Framerate ein, was das flüssige Spielgeschehen etwas ausbremst. Wer kann, sollte zur PC-Version greifen, die deutlich runder läuft.

  • fantastische Inszenierung der Geschichte und der Spielwelt
  • sehr spaßiges Kampfsystem mit eingängiger Steuerung
  • gutes Treffer-Feedback und wuchtige Waffen
  • wenig Abwechslung, kaum Innovationen
  • PS5-Version hat gelegentlich mit FPS-Einbrüchen zu kämpfen
8,4/10
Marco Tito Aronica

Eine Kampagne als Herzstück

Es herrscht die Indumitus-Ära, der vierte Tyranidenkrieg zwingt das Recidious-System zum Handeln, ein blutiges Regime unterdrückt die Menschheit. Ihr schlüpft in die Rüstung von Lieutenant Titus, der zum Ultramarine befördert wird. Euer Treueschwur lässt euch keine andere Wahl als zu kämpfen.

Eine filmreife Zwischensequenz leitet die Kampagne von Space Marine 2 ein, das Herzstück des Shooters. Dem Gesagten könnt ihr in unterschiedlichen Sprachen wie Englisch oder Deutsch lauschen, sogar Japanisch steht zur Auswahl.

Die Handlung ist spannend erzählt, die gelungene Inszenierung zieht euch weiter hinein. Dafür sorgen zum Beispiel gigantische Szenerien, die alleine aufgrund ihrer Ausmaße eine eigene Geschichte erzählen.

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Szenerie aus Warhammer 40.000: Space Marine 2.
Die Level sind schlauchig, die Szenerien dafür umso gigantischer. (© Screenshot GIGA)
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Die Kampagne allgemein habt ihr, je nach Schwierigkeitsgrad, in 8 bis 12 Stunden gemeistert. Schlauchartig werdet ihr durch die Spielwelt geführt, alternative Wege gibt es nur selten.

Der Missionenverlauf wird schnell repetitiv: Überfallartige Gegnermassen pulverisieren, mit einem Ziel wie einer verschlossenen Tür oder einer Bombe interagieren, noch mehr Aliens töten, Munition aufstocken, das Genannte wiederholen.

Das klingt erstmal monoton, macht dank eines gelungenen Kampfsystems, eingängiger Steuerung und brachialer Action aber verdammt viel Spaß und erinnert an erfolgreiche Spiele aus den 2010er Jahren. Und das Beste daran: Ihr könnt die Kampagne alleine oder zu dritt mit zwei Freunden spielen. Als einsamer Krieger unterstützen euch KI-gesteuerte Soldaten.

Warhammer 40,000: Space Marine 2 - Official Trailer

Das Gameplay ist brutal, blutig und verdammt spaßig!

Aus der Verfolgerperspektive schiebt ihr die schwere Rüstung der Ultramarines durch Schlauchlevel, jeder Schritt macht sich durch Vibration im Controller bemerkbar.

Die räudigen Alien-Kreaturen zerhackt ihr mit Nahkampfangriffen, alternativ schießt ihr ihnen die Hirne mit Schusswaffen weg. Da ihr sehr oft überrannt werdet, müsst ihr durchaus taktisch vorgehen, euch mit dem Kettenschwert etwas Luft verschaffen und den finalen Todesstoß mit einem gezielten Kopfschuss durchführen.

Doch auch in der Verteidigung müsst ihr euch üben. Spezielle Angriffe der Aliens könnt ihr blocken – mit perfektem Timing löst ihr eine Parade aus, die in einem sogenannten Nahkampfschuss resultiert. Diese Exekution teilt besonders viel Schaden aus und wird stilvoll in Szene gesetzt.

Taumelt ein Gegner handlungsunfähig umher, könnt ihr ihn mit einem besonders blutigen und brutalen Finisher erlösen. So regeneriert ihr einen Teil eurer Rüstung, was den Kampf um eine weitere taktische Komponente ergänzt und für mehr Spieltiefe sorgt.

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Ultramarine im Finisher gegen einen Tyraniden
Kopf ab! Space Marine 2 spart nicht an expliziter Gewaltdarstellung. (© Screenshot GIGA)

Die Steuerung wirkt anfangs leicht überfordernd, aber das stellt kein Problem dar. Schnell werdet ihr in das Geschehen hineinfinden. Ihr wirkt unbesiegbar, wenn ihr euch mit perfekten Paraden, Finishern und schwerer Bewaffnung durch Gegnerhorden metzelt.

Zwar ist das Kettenschwert ein grandioses Werkzeug zur Tyranidenvernichtung, besonders viel Spaß kommt aber im Umgang mit Schusswaffen auf. Pistolen und Gewehre klingen nicht nur brachial, sie fühlen sich auch noch wuchtig an. Jede Patrone, die in einem Alienhirn landet, fühlt sich gut an.

Viel Abwechslung dürft ihr nicht erwarten. Immerhin gibt es verschiedene Gegnertypen, die euch zur Anpassung eurer Taktik zwingen. Kleine und wendige Tyraniden greifen euch in Schwärmen an und füllen gerne den gesamten Bildschirm mit Tod und Verderben. Wer World War Z (2019) gespielt hat, dürfte diese überfallartigen Gegnerstürme wiedererkennen.

Ein Tyranidenschwarm strömt auf den Hauptcharakter Titus zu.
Tyranidenschwarm: Hier bekommt der Begriff „Gegnerwelle“ eine völlig neue Bedeutung. (© Screenshot GIGA)

Während ihr kleine Gegner mit ausschweifenden Nahkampfangriffen in Stücke reißt, müsst ihr großgewachsene Kriegeraliens mit Paraden aus dem Gleichgewicht bringen und sie mit gezielten Exekutionen umlegen.

Aus der Luft greifen euch giftige Sporenminen oder gefräßige Gargoyles an, für die ihr im besten Fall eine Schusswaffe zückt. Ein gesunder Mix aus Nahkampf- und Fernkampftechniken ist essenziell.

Warhammer 40,000: Space Marine 2 (PlayStation 5)
Warhammer 40,000: Space Marine 2 (PlayStation 5)
Eliminiere als legendärer Space Marine Titus in einer spektakulären neuen Kampagne gnadenlose Tyranidenschwärme.
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 17.09.2024 08:23 Uhr

Einsätze, PvP und eine Roadmap für die Zukunft

Nach Abschluss der Kampagne ist eure Pflicht als Ultramarine noch nicht erfüllt. Die sogenannten Einsätze sind Nebenmissionen, die Geschichten der Kampftrupps Talasa und Veridian erzählen. Die Handlung überschneidet sich also mit den Erzählungen aus der Kampagne. 

Auch die Einsätze könnt ihr mit Freunden oder Spielern aus aller Welt zusammen absolvieren. Nur zwei Eingaben später habt ihr Mitstreiter für die nächste Mission eingeladen – einfacher geht es kaum.

Da die Nebenmissionen darauf ausgelegt sind, mehrmals gespielt zu werden, könnt ihr eine von sechs Klassen bedienen. Durch die Teamzusammenstellung verschiedener Archetypen erhält das Gameplay eine neue Dynamik, die Einsätze keineswegs repetitiv wirken lässt.

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Titus und Gadriel im Kampf gegen eine heranstürmende Horde von Tyraniden.
Ob an der Seite von Spielern oder der KI: In Missionen seid ihr immer zu dritt unterwegs. (© Screenshot GIGA)

Während der Scharfschütze aus sicherer Entfernung agiert und Feinde mit gezielten Treffern ausschaltet, wirft sich der Zerstörer mit ungezähmter Kraft in jede Gegnerhorde. Die von ihm geschwächten Aliens ballert dann der Angreifer mit seinem umfangreichen Waffenarsenal nieder.

Zusätzlich könnt ihr eure Rüstung mit optischen Merkmalen schmücken oder eure liebsten Waffen verbessern, indem ihr sie wiederholt im Einsatz habt. Im Gegensatz zur Kampagne könnt ihr so einen Ultramarine ganz nach euren Vorlieben formen.

Wem das alles noch nicht genügt, der kann seine Kampffähigkeiten mit anderen hochgezüchteten Soldaten in einer PvP-Arena und „6-gegen-6“-Modi messen.

Pünktlich zur Veröffentlichung von Warhammer 40.000: Space Marine 2 wurde eine umfangreiche Roadmap vorgestellt, die neue Inhalte bis 2025 versichert. So werden in Zukunft voraussichtlich neue PvE-Missionen, Waffen, Gegnertypen, PvP-Arenen und -Modi sowie ein Horde-Modus ergänzt – und das kostenlos wohlgemerkt.

Titus bewaffnet mit einem Flammenwerfer, wie er kleine Tyraniden bekämpft.
Neue Inhalte, Waffen und Gegner sollen auch in Zukunft für Langzeitmotivation sorgen. (© Screenshot GIGA)

Technisch nur auf dem PC einwandfrei

Warhammer 40.000: Space Marine 2 ist mit vielen optischen Highlights gesegnet. Generell ist die Grafik hübsch und detailreich gestaltet – das Warhammer-Universum wurde kaum schöner verpackt. 

Texturen am Boden und an Oberflächen sind gestochen scharf, Schlachtfeldern sieht man die brutal-blutigen Kriege an, unheimlich große Gegnermassen füllen den gesamten Bildschirm. Besonders spektakulär sind die Hintergründe, die die Spielwelt eines Levels darstellen. Haltet ihr zwischen der krachenden Action einmal inne, scheint es fast so, als würden sie eine eigene Geschichte erzählen.

Ein Schwarm von Gargoyles greift Hauptcharakter Titus und andere Ziele an.
Schön, aber nicht immer flüssig: Nicht selten zwingt dieses Spektakel eure PS5 in die Knie. (© Screenshot GIGA)

Leider hat die PS5-Version trotz des „Geschwindigkeit“-Modus, der eine höhere Anzahl an FPS auf Kosten der Grafikqualität begünstigt, mit einer instabilen Framerate zu kämpfen.

Anhand der unzähligen Tyraniden in Kämpfen, wäre das noch verschmerzbar, aber auch in ruhigen Momenten haben leichte Ruckler gestört. Die PC-Version läuft auf leistungsstarken Rechnern deutlich flüssiger.

Warhammer 40.000: Space Marine 2 fühlt sich wie ein Spiel an, das vor zehn bis 15 Jahren erschienen ist – im positiven Sinne. Es fehlt an Innovationen und Abwechslung, fokussiert sich dafür auf Kernelemente eines guten und unterhaltsamen Videospiels. Wer dem Warhammer-Universum etwas abgewinnen kann, wird definitiv viel Spaß haben. Neulinge könnten zum Fan werden.

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