Wer öfter auf Konzerte geht, kennt das: Man freut sich auf den nächsten Act, die Bühne ist dunkel, und dann… 30 bis 45 Minuten Umbaupause. Warum dauert das so lange?
Was sollen die Pausen bei Konzerten?
Jeder gute Act bringt mindestens einen Support mit, der die Fans in Stimmung bringen soll. Nach der Vorband müssen Fans aber oft viel Geduld mitbringen, bis es weitergeht. Das hat verschiedene Gründe:
- Die verschiedenen Bands haben eigene Instrumente und oft auch eigenes Equipment. Das muss abgebaut und neu aufgebaut werden.
- Jeder Act braucht dann seinen eigenen Soundcheck, damit Lautstärke und Abmischung für Publikum und Band stimmen. Dabei werden Mikrofone, Lautsprecher und Monitore neu eingestellt. Fans in der Halle hören dann meist Rufe wie „Yeyhey! Check! One, two!“. Bereits vor dem Konzert wird der Sound gecheckt. In einer vollen Halle ist die Akustik aber ein ganzes Stück anders, weshalb der richtige Check erst mit Publikum durchgeführt werden kann.
- Viele Acts bringen eigene Licht- und Videoeffekte mit. Die Technik-Crews müssen Scheinwerfer umbauen, Beamer neu ausrichten oder LED-Wände anpassen.
- Im Hintergrund der Bühne werden von Bands auch Fahnen aufgehängt oder andere Requisiten aufgestellt.
Normalerweise passiert direkt auf der Bühne nicht viel für die Fans während der Umbauphasen. Limp Bizkit hat im Frühjahr 2025 aber mit Jon Carnage einen „Host“ mitgebracht, der die Zeit mit einem Comedy-Programm verkürzen sollte. Carnage sorgte für einen sehr speziellen Eindruck bei den Fans. So „gut“ kam er zum Beispiel in Leipzig an:
Weitere Gründe
Die Pause zwischen Konzerten ist aber nicht nur dem Bühnenumbau geschuldet:
- Es gibt Sicherheitsvorgaben. Alles muss sicher und ordentlich verkabelt und aufgebaut sein — nicht nur für die Show, sondern auch für die Sicherheit der Künstler und Crew.
- Bands haben oft fixe Slots, und es gibt einen minutiös getakteten Ablaufplan, der Umbauzeiten einplant. So sollen Stress und Fehler vermieden werden.
- Manche Acts nutzen die Umbaupause auch bewusst, um mit Musik vom Band oder Lichtshows Spannung aufzubauen und die Stimmung für ihren Auftritt vorzubereiten.
Warum dauert es manchmal sehr lange?
Im Hintergrund können Probleme oder Fehler auftauchen. So ist selbst der routinierteste Act nicht vor technischen Ausfällen gefeit. Tokio Hotel hat etwa rund 20 Jahre Bühnenerfahrung, musste beim Deichbrand-Festival 2023 aber aufgrund eines technischen Totalschadens ihren Auftritt sogar komplett abbrechen (Quelle: Nordsee Zeitung).
Einige Bands haben auch besondere Anforderungen, etwa ausgefallene Bühnenbauten. Vor allem bei Festivals gibt es aufgrund der vielen unterschiedlichen Acts nacheinander komplexe Wechsel.
Was kann man in den Pausen machen?
Je nachdem, welche Art von Konzertgänger ihr seid, könnt ihr die Zeit auf verschiedenen Wegen nutzen:
- Hardcore-Fans mit Stehplatz müssen meist ausharren, wenn sie sich bereits einen Platz vorne an der Bühne gesichert haben. In den Umbaupausen bleibt aber zum Beispiel Zeit, um mit anderen Fans zu plaudern. So kann man neue Leute mit gleichem Musikgeschmack kennenlernen.
- In den Pausen ist Zeit für ein Selfie als Erinnerungsfoto. So könnt ihr das Smartphone während des Konzerts in der Tasche lassen, um andere Zuschauer nicht zu nerven – falls das Smartphone beim Event überhaupt erlaubt ist.
- Die Pausen sorgen natürlich auch dafür, dass ihr euch erholen und den Körper versorgen könnt. Holt euch Getränkenachschub und Snacks und nutzt die Gelegenheit für eine Toilettenpause.
- Auf diesem Weg könnt ihr auch dem Merch-Stand für ein T-Shirt oder anderes Erinnerungsstück besuchen.
- Technik-Nerds können dem Bühnenumbau zuschauen und zusehen, wie das Licht- und Sound-Setup wechselt.
- Auf Festivals könnt ihr die Running-Order checken und den Besuch der nächsten Bühne einplanen.