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VPN-Fernzugriff auf Fritzbox einrichten (mit und ohne Wireguard)

Fritzbox mit Wireguard-Logo.
So stellt ihr eine VPN-Verbindung zwischen eurer Fritzbox mit und ohne Wireguard her. (© Logo: Wireguard / Bearbeitung GIGA)
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Neben VPN-Diensten wie „NordVPN“, die euren Datenverkehr im Internet anonymer machen sollen, gibt es auch das ursprüngliche VPN. Damit könnt ihr von unterwegs über das Internet auf euer Heim- oder Unternehmensnetzwerk zugreifen. Wie ihr dafür VPN auf eurer Fritzbox mit und ohne Wireguard einrichtet, erklären wir hier.

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Vorbereitungen für VPN-Zugriff

Um eine VPN-Verbindung zur Fritzbox aufzubauen, benötigt ihr Folgendes:

  • Ein MyFritz-Konto (kostenlos für Fritzbox-Kunden).
  • Eine Fritzbox mit einer öffentlichen IPv4-Adresse oder IPv6-Adresse.
  • Optional: Die VPN-Software Wireguard.
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Beachtet, dass die Fritzbox 6590 Cable und die Fritzbox 6490 Cable die Software Wireguard nicht unterstützen. Diese Anleitung funktioniert auch dann nicht, wenn eure Fritzbox Internetzugang per DS-Lite (Dual Slack Lite) nutzt, da sie dann nicht über IPv4 aus dem Internet erreichbar ist. Manche Internetanbieter nutzen DS-Lite, wenn sie nicht über genügend öffentliche IPv4-Adressen verfügen. Stattdessen richten sie für ihre Kunden dann IPv6-Internetzugänge mit DS-Lite ein.

MyFritz-Konto einrichten, um DynDNS-Adresse zu erhalten

Um VPN auf eurer Fritzbox einzurichten, benötigt ihr eine sogenannte DynDNS-Adresse. Über sie könnt ihr euren Router auch dann erreichen, wenn sich die öffentliche IP-Adresse geändert hat (und das passiert regelmäßig, ohne dass ihr das merkt). Letztlich erreicht ihr damit dann eure Fritzbox über das Internet, egal wo ihr euch derzeit befindet. Der Fritzbox-Hersteller AVM bietet eine solche DynDNS-Adresse kostenlos für euch an, ihr braucht sie nur einzurichten, indem ihr ein MyFritz-Konto erstellt:

  1. Loggt euch dafür in die Benutzeroberfläche eurer Fritzbox ein.
  2. Klickt links auf „Internet“ > „MyFritz!-Konto“.
  3. Wählt die Option „Neues MyFritz!-Konto erstellen“ aus und gebt eine gültige E-Mail-Adresse sowie ein sicheres Passwort an. Bestätigt mit „Weiter“.
  4. Ihr erhaltet nun eine E-Mail von AVM. Bestätigt darin die MyFritz-Registrierung, indem ihr auf den angezeigten Button beziehungsweise Link klickt.
  5. Nach erfolgreicher Registrierung könnt ihr euch ab diesem Zeitpunkt auf der Webseite www.myfritz.net mit eurer angegebenen E-Mail-Adresse und eurem Passwort von unterwegs auf eurer Fritzbox einloggen. Unter der Überschrift „FRITZ!Box-Informationen und Zugänge“ seht ihr eure DynDNS-Adresse (Beispiel: g9zdhuz5igc.myfritz.net). Ihr findet eure DynDNS-Adresse aber auch in der bekannten Benutzeroberfläche der Fritzbox unter „Internet“ > „MyFRITZ!-Konto“ neben „Ihre MyFRITZ!-Adresse“.
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Hier steht eure DynDNS-Adresse. (Bildquelle: GIGA)
Hier steht eure DynDNS-Adresse. (© GIGA)

VPN-Verbindung mit Wireguard

Zunächst richtet ihr die Fritzbox für Wireguard ein, um die nötigen VPN-Einstellungen zu erhalten. Danach könnt ihr damit die VPN-Verbindung auf Mobilgerät oder Computer mit der Wireguard-App beziehungsweise -Software einrichten.

VPN-Verbindung in Fritzbox vorbereiten

  1. Loggt euch in die Benutzeroberfläche eurer Fritzbox ein.
  2. Wechselt links im Menü auf „Internet“ > „Freigaben“.
  3. Klickt auf den Reiter „VPN (WireGuard)“.
  4. Klickt auf den Button „Verbindung hinzufügen“.
  5. Wählt oben „Einzelgerät verbinden“ aus und unten „Weiter“.
  6. Tragt einen beliebigen Namen für die VPN-Verbindung ein, etwa „Heikes Smartphone“, und klickt auf „Fertigstellen“.
  7. Unter Umständen seht ihr nun einen Code auf eurem Bildschirm, den ihr über ein an der Fritzbox angeschlossenes Telefon eingeben müsst, um den Vorgang zu bestätigen.
  8. Ihr solltet nun einen QR-Code auf eurem Bildschirm sehen, der alle nötigen Informationen für die VPN-Verbindung enthält.
  9. Speichert diesen oder fahrt gleich mit dem nächsten Schritt fort, um eure Mobilgeräte per Wireguard-VPN zu verbinden.
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Fritzbox: Wireguard-Verbindungsdaten für Mobilgeräte und Computer.
Hier seht ihr die nötigen VPN-Daten für die Wireguard-Verbindung. (© GIGA)

VPN-Verbindung auf Smartphone/Tablet einrichten

Nun benötigt ihr die VPN-Einstellungen aus dem vorherigen Schritt. Falls ihr sie nicht vorliegen habt, wechselt in den Fritzbox-Einstellungen zu „Internet“ > „Freigaben“ und klickt oben auf den Reiter „VPN (WireGuard)“. Klickt unten rechts auf „WireGuard-Einstellungen anzeigen“. Die Durchführung müsst ihr per angezeigtem Code mit einem an der Fritzbox angeschlossenen Telefon bestätigen.

  1. Installiert auf dem Mobilgerät eurer Wahl die Wireguard-App (Download: Android | iOS).
  2. Tippt in der App unten rechts auf das Plus-Symbol und wählt „Von QR-Code scannen“ aus.
  3. Richtet eure Kamera auf den QR-Code vor euch, um die nötige Verbindung einzurichten.
    Falls das nicht funktioniert, könnt ihr die VPN-Einstellungen am PC auch über „Einstellungen herunterladen“ als CONF-Datei speichern und diese am Mobilgerät über das Plus-Symbol und „Aus Datei oder Archiv importieren“ einlesen.
  4. Gebt einen Namen für die VPN-Verbindung ein und bestätigt mit „Tunnel erstellen“ beziehungsweise „Speichern“.
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Wireguard-App-Einrichtung auf Android-Gerät für VPN-Verbindung.
So richtet ihr auf einem Android-Smartphone die Wireguard-VPN-Verbindung ein. (© GIGA)

Um die VPN-Verbindung herzustellen, aktiviert ihr in der App danach einfach den Schalter neben dem Namen der von euch erstellten Verbindung. Wenn ihr das VPN-Symbol in der Symbolleiste eures Mobilgeräts seht, ist die Verbindung hergestellt.

VPN-Verbindung auf PC einrichten

  1. Installiert die Wireguard-Software für euren PC (Windows/MacOS/Ubuntu).
    Achtung: Unter Linux kann WireGuard erst ab Ubuntu 23.04 / Gnome 44 im Netzwerk-Manager eingerichtet werden. Bei älteren Versionen oder anderen Desktop-Umgebungen erfolgt die Installation ohne grafische Benutzeroberfläche. Optional lässt sich so eine aber mit dem ähnlich klingenden Tool Wireguird nachinstallieren (Quelle: AVM).
  2. Startet Wireguard am Computer und klickt auf „Tunnel hinzufügen“.
  3. Wählt nun die CONF-Datei für die Wireguard-VPN-Verbindung aus und klickt auf „Öffnen“.
  4. Wählt danach die neue Verbindung aus und klickt auf „Aktivieren“, um die VPN-Verbindung herzustellen.

VPN-Verbindung ohne Wireguard

Diese Verbindungsart funktioniert unter Umständen nicht mehr auf allen Endgeräten. In modernen Android-Versionen fehlt beispielsweise die früher noch vorhandene Option „IPSec Xauth PSK“. Wechselt in dem Fall zur obigen Methode mit Wireguard.

Ohne Wireguard benötigt ihr für eure VPN-Verbindung noch ein Fritzbox-Benutzerkonto, über das ihr aus dem Internet auf eure Fritzbox (und angehängte Netzwerkgeräte) zugreift.

Danach zeigt euch die Fritzbox die erforderlichen VPN-Daten an, die ihr auf eurem Laptop, Smartphone oder Tablet einstellt, um dann mit diesen Geräten von unterwegs auf euer Heim- oder Firmennetz zuzugreifen.

Neuen Fritzbox-Benutzer für VPN-Zugang erstellen

Als nächstes erstellt ihr auf der Fritzbox einen neuen Benutzer, über den ihr später von unterwegs auf die Fritzbox per VPN zugreift. Beachtet, dass dies nicht das MyFritz-Konto aus dem obigen Schritt ist:

  1. Loggt euch dafür in die Benutzeroberfläche eurer Fritzbox ein.
  2. Klickt links auf „System“ > „FRITZ!Box-Benutzer“ und rechts auf den Button „Benutzer hinzufügen“.
  3. Das Häkchen vor „Benutzerkonto aktiv“ sollte gesetzt sein. Bei „Benutzername“ gebt ihr eine frei wählbare Bezeichnung an – bei uns heißt der Nutzer „VPN-Zugang“ für eine einfache Wiedererkennung.
  4. Darunter vergebt ihr ein Passwort. Dies sollte ein anderes Passwort sein als beim MyFritz-Konto.
  5. Setzt nun ein Häkchen bei „Zugang auch aus dem Internet erlaubt“ und unten bei der Berechtigung „VPN“. Die anderen Häkchen könnt ihr abwählen, weil ihr sie für den VPN-Zugang nicht benötigt. Hier gilt: Je weniger Häkchen, desto mehr Sicherheit. Bestätigt mit „OK“.
So erstellt ihr einen Fritzbox-Benutzer mit VPN-Zugriff. (Bildquelle: GIGA)
So erstellt ihr einen Fritzbox-Benutzer mit VPN-Zugriff. (© GIGA)

VPN-Verbindungsdaten anzeigen

Nachdem ihr den Fritzbox-Benutzer angelegt habt, sollte die Fritzbox euch nun eine Zusammenfassung eurer VPN-Daten anzeigen, die etwa wie im Folgenden aussieht.

Die Zusammenfassung der VPN-Einstellungen für Mobilgeräte. (Bildquelle: GIGA)
Die Zusammenfassung der VPN-Einstellungen für Mobilgeräte. (© GIGA)

Die Daten dieser Zusammenfassung benötigt ihr, um eure Endgeräte einzustellen, damit diese sich dann per VPN mit eurer Fritzbox aus der Ferne verbinden können.

Falls ihr die obige Übersicht nicht seht, wechselt nochmal zu „System“ > „FRITZ!Box-Benutzer“ und klickt auf das Stift-Symbol neben eurem angelegten Fritzbox-Benutzernamen. Ganz unten, wo ihr die VPN-Berechtigung gesetzt habt, klickt ihr nun auf den Link „VPN-Einstellungen anzeigen“.

VPN-Daten in Android eingeben (Smartphone/Tablet)

Euer Android-Gerät benötigt mindestens die Android-Version 4.0.4 Ice Cream Sandwich oder höher. So stellt ihr dann eine VPN-Verbindung zwischen Android und der Fritzbox her:

  1. Öffnet die Einstellungen auf eurem Android-Gerät. Tippt auf „Netzwerk & Internet“ > „VPN. Danach tippt ihr auf das Plus-Symbol oben rechts.
  2. Gebt nun die Daten in die Masken ein, die euch die Fritzbox in der Zusammenfassung (siehe oben) angezeigt hat:
    • Name: beliebige Bezeichnung für die Verbindung, Beispiel: Meine VPN-Verbindung
    • Typ: IPSec Xauth PSK
    • Serveradresse: Die DynDNS-Adresse eures MyFritz-Kontos. Sie sieht etwa so aus: g9zdhuz5igc.myfritz.net
    • IPSec-ID: Der Gruppenname. Wenn ihr keinen eingerichtet habt, gebt hier einfach nochmal den VPN-Benutzernamen, den ihr in der Fritzbox erstellt hattet. In unserem Beispiel war das „VPN-Nutzer“.
    • Vorinstallierter IPSec-Schlüssel: IPSec Pre-Shared Key / Shared Secret
  3. Klickt auf „Speichern“.
  4. Tippt nun die erstellte VPN-Verbindung an und gebt Name und Passwort des Fritzbox-Benutzers ein, den ihr vorhin in der Fritzbox erstellt habt. Bei uns war das „VPN-Nutzer“.
  5. Setzt ein Häkchen bei Kontoinformationen speichern und tippt auf „Verbinden.
  6. Wenn alles geklappt habt, seht ihr oben rechts in der Android-Leiste ein kleines Schlüssel-Symbol. Die VPN-Verbindung ist hergestellt.
  7. Testet nun mit deaktiviertem WLAN, aber aktivierter VPN-Verbindung, ob ihr über eure mobile Internetverbindung auf die Fritzbox und euer Heimnetzwerk zugreifen könnt.
Bildquelle: GIGA
© GIGA

VPN-Daten auf iPhone/iPad eingeben (Smartphone/Tablet)

  1. Öffnet in iOS die Einstellungen.
  2. Tippt auf „Allgemein“ > „VPN“ und auf „VPN hinzufügen
  3. Gebt die Daten an den richtigen Stellen ein, ähnlich wie wir es bereits für Android gezeigt haben.
  4. Prüft danach mit deaktiviertem WLAN, aber aktivierter VPN-Verbindung, ob ihr über eure mobile Internetverbindung auf die Fritzbox und euer Heimnetzwerk zugreifen könnt.

VPN-Daten in Windows eingeben (PC)

Unsere Anleitung zeigt, wie ihr mit den VPN-Daten der Fritzbox eine VPN-Verbindung in Windows 10 einrichtet. Unter Windows 11 ist es ähnlich. Ein Zusatzprogramm wird dafür nicht benötigt:

  1. Öffnet unten rechts in der Taskleiste über das Netzwerksymbol das „Netzwerk- und Freigabecenter“Klickt auf „Neue Verbindung oder neues Netzwerk einrichten“.
  2. Wählt dann „Verbindung mit dem Arbeitsplatz herstellen“ > „Die Internetverbindung (VPN) verwenden“ aus. Gebt die DynDNS-Adresse der Fritzbox und eine beliebige Bezeichnung für die VPN-Verbindung ein. Klickt auf „Erstellen“und folgt den Anweisungen am Bildschirm.
  3. Wenn ihr die VPN-Verbindung aufbaut, gebt ihr wie gewohnt die Benutzerdaten des Fritzbox-Nutzers ein, der VPN-Zugriff hat (siehe obige Anleitung). In unserem Beispiel war das „VPN-Nutzer“ mit zugehörigem Passwort.
  4. Prüft bei erfolgreicher VPN-Verbindung mit deaktiviertem WLAN, ob ihr über eure Internetverbindung auf die Fritzbox und euer Heimnetzwerk zugreifen könnt.
Bildquelle: GIGA
© GIGA

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