RCS, oder vollständig „Rich Communication Services“, ist ein Kommunikationsstandard für das Mobilfunknetz. Bald steht der RCS-Chat jedem zur Verfügung – auch zwischen Android und iPhone. GIGA erklärt euch, wie das funktioniert und welche Vor- beziehungsweise Nachteile ein RCS-Chat hat.
Im Grunde handelt es sich beim RCS-Standard um einen Chat-Dienst, der fast alle Möglichkeiten bietet, die Messenger wie WhatsApp oder Signal auch enthalten. Wenn diese Features aber bereits in unseren Lieblings-Messengern enthalten sind, warum sollte man dann diese „Rich Communication Services“ nutzen?
Kennt ihr eigentlich die beliebtesten Chat-Abkürzungen?
RCS-Messenger – Apples iMessage für Android?
Worum es bei RCS eigentlich geht, ist die Bereitstellung eines Messengers, der alle mobilen Nachrichtenarten auf einmal abdecken kann. Seit einiger Zeit ist die SMS-App „Messages“ von Google diese App. Sie wird üblicherweise für SMS oder auch MMS verwendet, kann aber auch alle anderen Funktionen erfüllen, die Messenger heutzutage haben müssen.
Die Besonderheit liegt darin, dass je nach Verfügbarkeit entweder das Internet (mobil oder WLAN) oder das Mobilfunknetz zur Übertragung genutzt wird. Anfangs scheiterte eine umfassende Nutzung noch daran, dass der jeweilige Provider das RCS-Übertragungsprotokoll auch unterstützen musste, aber mittlerweile hat Google die Federführung übernommen und lässt diese Daten einfach verschlüsselt über seine Server laufen.
Realistisch betrachtet bringen RCS-Messenger nur denen etwas, die einerseits eine App für alle Nachrichten nutzen und andererseits dem Mainstream entkommen wollen. Sie bieten darüber hinaus kaum Features, die für den Großteil der Anwender einen Umstieg begründen könnten.
Nachteile hat das System außerdem auch: Während es etwa WhatsApp-Nutzern weitgehend egal sein kann, was für ein Handy ihre Chat-Partner haben, sind RCS-Messenger derzeit noch auf Android beschränkt und es dauert noch etwas, bis sich das ändert. Wenn ich mit „Google Messages“ eine Nachricht an ein iPhone sende, dann kommt die dort als SMS oder MMS an – über das Mobilfunknetz. Allerdings ist der Widerstand von Apple inzwischen aufgeweicht: 2024 soll es den RCS-Chat auch fürs iPhone geben. Allerdings will Apple bei der Verschlüsselung einen eigenen Weg gehen.
RCS-Chat-Funktionen aktivieren – so geht’s
Aktuelle Android-Handys enthalten in der Regel die RCS-fähige App „Messages“ und manchmal noch weitere Hersteller-Apps, die den Standard unterstützen, wie zum Beispiel „Samsung Messages“.
Möglicherweise müsst ihr die „Chat-Funktionen“ erst aktivieren, bevor ihr „Messages“ für SMS und Chat gleichzeitig nutzen könnt.
So aktiviert ihr RCS:
- Öffnet die App „Messages“.
- Tippt in der Übersicht oben rechts auf euer Profilbild, um das Menü zu öffnen.
- Dann tippt auf „Messages-Einstellungen“ und danach auf „RCS-Chats“.
- Falls das noch nicht geschehen ist, schaltet hier den Schalter bei „RCS-Chats aktivieren“ an. Darunter lassen sich noch weitere Optionen einstellen, wie etwa eine Lesebestätigung.
- Nun könnt ihr mit „Messages“ Nachrichten und SMS übers Internet versenden.
Das System erkennt, ob die andere Seite in der Lage ist, eure Nachricht auf diese Weise zu empfangen. Andernfalls wird sie als SMS versendet.
Falls euch die App noch fehlt, weil ihr eine ältere Android-Version nutzt, hier bekommt ihr sie:
Vor- und Nachteile der RCS-Messenger
Vorteile | Nachteile |
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