Es hat lange gedauert, bis Apple mit seinem Bezahldienst nach Deutschland kam und selbst trotz langer Vorbereitungszeit unterstützen nicht alle Banken den Service. Aber wie sieht es mit der Verbindung von Apple Pay und PayPal aus? Wir klären euch auf.
Der iPhone-Zahlungsdienst verlangt nach einer Kreditkarte. Nicht einmal die Kombination aus Apple Pay und Girocard funktioniert. Zwar wächst die Zahl der unterstützenden Banken, aber es wäre doch am einfachsten, wenn man Apple Pay mit PayPal nutzen könnte.
Anfang 2023 soll sich etwas ändern! Wie „apfeltalk“ meldete, wird es Apple Pay dann PayPal unterstützen – zumindest über die Kreditkarten des des PayPal-Partners Venmo. Wir dürfen also gespannt sein, wie diese Verbindung hierzulande realisiert wird. Auch Tap to Pay soll in dem Zusammenhang kommen.
Apple Pay und PayPal: Da passt etwas nicht
Eines der Probleme bei der Einführung von Apple Pay in Deutschland liegt mit Sicherheit bei den Gebühren: Wie schon bei den Apps will Apple auch an den Zahlungen über Apple Pay mitverdienen. Das lohnt sich bei Kreditkarten mehr als bei zum Beispiel der Girocard („EC-Karte“). Denn bei jeder Kreditkartentransaktion dürfen die ausgebenden Dienste in der EU 0,3 Prozent kassieren, bei Debitkarten wie der Girocard nur 0,2 Prozent.
In den USA hat Apple Pay mit den Banken ausgemacht, bei jeder Transaktion eine Gebühr von 0,15 Prozent des Zahlbetrages kassieren zu dürfen. Das ist also rein rechnerisch die Hälfte dessen, was die Bank bei der Kreditkarten-Zahlung bekommt.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass die Deutschen immer noch am liebsten mit Bargeld zahlen und alternativ bestenfalls ihre Girocard einsetzen, ist Apple Pay für die Banken und Kreditkartenfirmen durchaus immer noch lohnend. Immerhin erhöht die Nutzung des Apple-Zahldienstes gleichzeitig auch die Kreditkartennutzung.
Für PayPal lohnt sich die Verbindung mit Apple Pay allerdings weniger. Der Dienst ist ohnehin eher auf Online-Zahlungen ausgelegt und hat da wenige ernste Konkurrenz. Mit Google Pay könnt ihr PayPal als Bezahlmethode einsetzen. Möglicherweise gab es da keine Probleme mit den Gebühren, aber sicher hat dazu auch beigetragen, dass die Zahl der Android-Nutzer einfach sehr viel höher ist. Selbst an der höchsten Position lag der Marktanteil an iPhones nur bei etwa 33 Prozent.
Kennt ihr unser Apple-Pay-Special schon?
Apple-Pay-Alternativen zu PayPal
Wenn ihr keine Kreditkarte besitzt oder eure Bank Apple Pay nicht unterstützt, heißt das noch lange nicht, dass ihr darauf verzichten müsst. Ein Hinderungsgrund für die Verwendung von Kreditkarten sind immer noch die teilweise hohen Gebühren. Eigentlich kann aber jeder mit Apple Pay bezahlen. Denn neben den Standard-Karten der teilnehmenden Banken gibt es auch noch andere Optionen: Beispielsweise erhaltet ihr eine kostenlose Mastercard bei der Bank N26, die ihr anschließend in Apple Pay als Bezahldienst auswählen könnt. Dieses Konto existiert dann nur für die Kreditkarte und ihr könnt alle anderen Geschäfte weiter über euer altes Konto abwickeln.
Ihr könnt stattdessen auch ein kostenloses Konto bei Comdirect anlegen und bekommt dort gleichzeitig eine kostenfreie Visa-Kreditkarte. Die wird von Apple Pay unterstützt. Damit schlagt ihr drei Fliegen mit einer Klappe: Ihr verabschiedet euch von Kontogebühren, bekommt eine richtige kostenlose Kreditkarte und könnt Apple Pay nutzen.
In dem Fall kann man schon verschmerzen, dass Apple Pay PayPal nicht unterstützt, oder?