Apple Pay ist praktisch: Einrichten und verwenden kann man den Dienst problemlos. Aber wie steht es um den Datenschutz des Zahlungsdienstes? GIGA zeigt, an wen die eigenen Einkaufsdaten gehen – und was sie enthalten.
An einem Bezahlvorgang mit Apple Pay wirken bis zu drei Parteien mit: Apple selbst, der jeweilige Händler und die eigene Bank bzw. der Kreditkartenanbieter.
Apple Pay und Datenschutz: Was der Händler über uns erfährt
Wenn wir im Ladengeschäft mit Apple Pay bezahlen, weiß ein Händler nur, welche Produkte gerade über die Ladentheke gingen. Er kann dabei aber nicht zuordnen, wer gerade eingekauft hat. Name und Adresse bleiben ebenso geheim wie die Kreditkartennummer. Beim Bezahlen tauschen iPhone oder Apple Watch und das Kartenlesegerät eine von der Bank ausgestellte und verschlüsselt gespeicherte gerätespezifische Geräteaccountnummer und einen variablen Code aus.
Wer dagegen beim Einkauf eine Kundenkarte verwendet, gibt sich dem Händler sehr wohl zu erkennen, meist sogar mit Adresse. Letztere ist natürlich auch im Spiel, wenn man mit Apple Pay online bezahlt – schließlich soll die Ware ja auch zu uns nach Hause kommen.
Apple Pay – alles Wichtige erfahrt ihr in diesem Video:
Apple Pay und Datenschutz: Das weiß Apple
Wie der Händler hat auch Apple keinen Zugriff auf die eigene Kreditkartennummer. Informationen über den Inhalt des Einkaufs landen nicht bei Apple. Auch von Transaktionsdaten lässt der iPhone-Hersteller die Finger, wenn man im Ladengeschäft Apple Pay nutzt. Die Transaktionen „sind nur für dich, den Händler oder Entwickler und deine Bank oder deinen Kartenaussteller ersichtlich“, schreibt der Hersteller auf seiner Website.
Beim Online-Einkauf mit Apple Pay bewahrt Apple laut eigenen Angaben anonymisierte Transaktionsdaten auf. Diese nutzt der Hersteller zur Verbesserung des Dienstes.
Datenschutz bei Apple Pay: Das weiß die Bank
Mehr als Händler und Apple erfährt die beteiligte Bank, etwa wann und wo der Einkauf stattgefunden hat – und wie hoch der Rechnungsbetrag war. Was der Einkauf umfasst, bleibt der Bank aber verborgen. Bei der Einrichtung von Apple Pay fließen aber doch ein paar Informationen an das Geldinstitut: Name und Rechnungsadresse sind ebenso notwendig wie die Telefonnummer (zur Sicherheitsprüfung). Um die gerätespezifische Accountnummer zu erkennen, erhält die Bank außerdem die Geräte-ID und die Modellnummer der Apple-Hardware, die man zur Einrichtung verwendet. Beim Einrichten kann Apple darüber hinaus Daten an den Kartenaussteller senden, die „zur Aktivierung von Apple Pay autorisiert wurden“, um zu prüfen, ob man die eigene Karte mit Apple Pay verwenden kann.
Sicherheit und Datenschutz von Apple Pay: Fazit
Wer ohnehin häufig mit einer NFC-Bankkarte bezahlt, kann ohne größere Bedenken auf Apple Pay umsteigen. Während beispielsweise Google sich Zugriff auf die Einkaufsdaten zum Zweck personalisierter Werbung vorbehält, will Apple nicht wissen, welche Artikel man mit Apple Pay bezahlt. Auch bleibt beim Bezahlen mit dem Dienst die Kreditkartennummer im Verborgenen – für Apple und für den Händler. In der Praxis bieten Face ID und Touch ID Sicherheit: Beim Bezahlen muss man sein iPhone nämlich entsperren. Auch bei der Apple Watch funktioniert das Bezahlen nur, wenn diese entsperrt ist und sich am Handgelenk befindet. Diebe haben es also schwer.