Es gibt verschiedene Arten von Arbeitsspeicher auf dem Motherboard sowie in der Grafikkarte: DDR3, DDR4 und DDR5. Wir erklären euch die Unterschiede der Speichertypen, welcher der Schnellste ist und warum man das nicht eindeutig beantworten kann.
Unser Video zeigt, wie ihr euch selbst einen PC zusammenbaut:
DDR3, DDR4 und DDR5
Bei Arbeitsspeicher beziehungsweise RAM gibt es einmal den, der auf das Motherboard gesteckt wird, und dann noch den, der in Grafikkarten vorkommt. DDR steht dabei für „Double Data Rate“ – doppelte Datenrate. Die Zahl hinter DDR gibt den genauen Speichertyp an: DDR3, DDR4 oder DDR5. Je höher die Zahl, desto neuer und (meist) schneller ist auch der Speichertyp.
Ist DDR5-RAM sinnvoll?
Unserer Meinung nach: (Noch) nicht – zumindest gemessen an Benchmarks. Die Webseite GameStar kam in Tests zu folgendem Ergebnis:
„Je mehr die Performance durch die Leistung der Grafikkarte bestimmt wird, desto weniger Vorteile bringt DDR5-Speicher in unseren Benchmark-Titeln.“
In 4K-Auflösungen stieg die Bildrate durchschnittlich um etwa 1,5 Prozent. Bei 1440p-Auflösungen waren es rund 2,2 Prozent, bei FullHD-Auflösungen waren es rund 5 Prozent und selbst bei 720p-Auflösungen waren es gerundet nur 7,1 Prozent. Grundsätzlich erfolgt mit DDR5 also nur ein sehr kleiner Leistungsanstieg, der speziell in höheren Auflösungen immer geringer wird.
Allerdings war dies das Ergebnis von Benchmark-Tests. Was DDR5 in tatsächlichen Anwendungsgebieten leisten wird, sehen wir vermutlich erst Ende 2022, wenn AMD-Prozessoren ebenfalls DDR5 unterstützen.
Welche CPUs unterstützen DDR5?
Die Intel Prozessoren Skylake und „Kaby Lake“ (beide Sockel LGA1151) unterstützen sowohl DDR3 als auch DDR4. Den neuen Sperichertypen DDR5 unterstützen aktuell nur Intels Alder-Lake-CPUs der Core-12.000-Reihe. Ende des Jahres 2022 sollen auch AMDs neue Zen4-Prozessoren DDR5-RAM verwalten können, beispielsweise der AMD-Ryzen 7000.
Unterschied zwischen DDR3 und DDR4
Im besten Fall hat Arbeitsspeicher eine hohe Taktrate und geringe Timings. Diese Werte erreicht man allerdings in der Regel nur mit Overclocking und dazu passendem Mainboard. Im Normalfall sind die Taktraten einer neuen DDR-Generation im Vergleich zur vorherigen höher, aber die Timings leider auch.
DDR4-Speicher hat beispielsweise im Vergleich zu DDR3-Speicher eine andere Speicherdichte, Taktung und Spannung. Durch die höhere Anzahl an Kontaktstellen kann DDR4 zwar mehr Gigabyte übertragen und eine höhere Taktfrequenz erreichen, allerdings sind die sogenannten Timings auch höher als bei DDR3. Timings geben an, wie viele Taktzyklen nötig sind, um einen Speicherbereich zu adressieren. Je kleiner die Timings, desto besser. Welche Timings der RAM hat, erkennt ihr an den Zahlen hinter dem Kürzel CL (Column Adress Strobe Latency). Timings geben aber nicht die Latenz an.
DDR3 (PC) | DDR4 (PC) |
240 Kontakte | 288 Kontakte (schneller) |
geringerer Takt | höherer Takt (schneller) |
geringere Timings (schneller) | höhere Timings |
Für Gamer ist vor allem die Latenz des RAMs wichtig, die aus Timings und Taktfrequenz berechnet wird. Je kleiner die Latenz, desto schneller werden Daten vom Arbeitsspeicher übertragen. DDR4 hat zwar eine höhere Taktung, DDR3 aber die besseren Timings. In der Praxis kann DDR3-Speicher daher (manchmal) schneller sein.
Außerdem gilt bei DDR4: Die Speicherkanäle müssen nicht blockweise bestückt werden, wie etwa im Dual-Channel-Betrieb, um die Transferrate zu erhöhen. Jeder zusätzliche RAM-Riegel erhöht die Transferrate des gesamten Speichers sofort. Das liegt daran, weil jedes Modul direkt an den CPU-Controller angebunden ist.
Grundsätzlich soll DDR4-Speicher auch eine bessere Signalqualität und eine bessere Fehlerkorrektur aufweisen.
Welchen Speichertyp unterstützt mein Mainboard?
Welchen Speichertyp euer Mainboard unterstützt, findet ihr online bei den Herstellerangaben. Wie ihr euer Mainboard herausfindet, seht ihr in folgender Bilderstrecke:
Alternativ könnt ihr auch mit dem Tool CPU-Z herausfinden, ob ihr derzeit DDR3, DDR4 oder DDR5-Speicher nutzt, siehe: Arbeitsspeicher auslesen: Welchen RAM habe ich? Die Software liest dabei Informationen aus Motherboard und verbautem Arbeitsspeicher aus. Wer auf Nummer sicher gehen will, schlägt sein Mainboard aber nach und schaut direkt in der Anleitung, welche Typen unterstützt werden.