Backups sind im Business und mittlerweile auch im privaten Bereich nicht mehr wegzudenken. Wer kein Backup seiner wichtigen Daten anlegt, geht das Risiko ein, alles auf einen Schlag zu verlieren. Wir erklären, was ein Backup ist, und wie es sich von einem Image-Backup unterscheidet.
Was ist ein Backup?
PCs, Festplatten und USB-Speicher können kaputt gehen. Die über Jahre zusammengestellte Musik- und Bildersammlung der Familie ist weg. Um das zu verhindern, gibt es Backups:
- Ein Backup ist die englische Bezeichnung für eine Datensicherung.
- Eine Datensicherung bedeutet, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt einen bestimmten Datensatz kopiert, und diese Kopie an einem sicheren Ort aufbewahrt.
- Falls die originären Daten defekt oder verloren gehen sollten, kann das Backup wiederhergestellt werden, um so einen Datenverlust zu verhindern.
Beispiel: Ihr habt auf eurem PC die „Eigenen Dateien“, wo alle privaten Bilder inklusive Musik- und Videosammlung liegen. Ihr kopiert den Ordner „Eigene Dateien“ auf eine externe Festplatte und lagert diese bei einem Familienangehörigen. Dann habt ihr ein relativ sicheres Backup eurer eigenen Dateien erstellt.
Wo sollte ein Backup gelagert werden?
Ein Backup sollte immer an einem anderen Ort gelagert werden als die Original-Daten. Im Idealfall in einem Safe, der vor Feuer und Wasser geschützt ist. Denn was nützt ein Backup, wenn es unmittelbar neben den Ursprungsdaten liegt und beispielsweise bei einem Feuerbrand beide Datensätze zerstört werden? – Richtig, nichts.
Wie wird ein Backup erstellt?
Ein Backup kann jeder sofort erstellen: Man kopiert dazu einfach vorhandene Dateien und Ordner auf einem anderen Datenträger. Denn wenn sich das Backup auf dem gleichen Datenträger befindet wie die Original-Dateien und der Datenträger ist defekt, sind Original und Backup beide zerstört und das Backup konnte seine eigentliche Funktion (Schutz vor Datenverlust) nicht erfüllen.
Früher aber auch noch heute wurden Backups in Unternehmen auf großen Magnetbändern erstellt. Mittlerweile werden diese aber auch auf Backup-Server – etwa ein NAS – ausgelagert, die große Speicherkapazitäten bereit stellen.
Backup, Image und RAID – was ist der Unterschied?
- Ein Backup ist, wie oben beschrieben, ein Datensatz aus Dateien und Ordnern, der zu einem bestimmten Zeitpunkt und am besten auf einen anderen Datenträger erstellt wurde.
- Ein Image-Backup (oder Systemabbild) ist eine Kopie einer kompletten Partition einer Festplatte inklusive Dateien, Ordner, Systemdateien, Einstellungen und verborgenen Daten. Ein Image-Backup sichert quasi das gesamte Ökosystem, beispielsweise auch ganze Betriebssysteme.
- Ein RAID ist KEIN Backup. Es ist eine Sicherungsform, die dafür sorgt, das ein in ständiger Benutzung stehender Verbund von Festplatten auch dann noch funktioniert, wenn eine oder mehrere Festplatten ausfallen.
Beispiel: Ihr habt einen PC mit zwei Festplatten. Auf der Festplatte mit Laufwerksbuchstaben C ist Windows installiert. Die zweite Festplatte mit dem Laufwerksbuchstaben D ist frei. Wenn ihr nun ein Backup von Windows machen wollt, könnt ihr versuchen alle Dateien und Ordner von Laufwerk C auf Laufwerk D zu kopieren. Das wird aber nicht funktionieren: Ihr erhaltet Fehlermeldungen, dass sich Dateien bereits im Zugriff befinden oder diese nicht kopiert werden können. Und auch wenn es klappen sollte, könnt ihr durch das Zurückspielen des Backups auf eine neue Festplatte euer Windows so nicht wieder zum Laufen bringen.
Ihr benötigt dafür ein Image-Backup. Durch eine spezielle Software wird ein Image-Backup eures Laufwerks C erstellt und auf D kopiert. Wenn die Festplatte C dann ausfallen sollte, könnt ihr eine Neue einbauen und euer Image zurückspielen, damit Windows wieder funktioniert.
Hier haben wir zwei Methoden beschrieben, wie ihr ein Image-Backup von Windows erstellen könnt:
- Windows 10: Backup-Image erstellen und wiederherstellen
- Wie erstelle ich ein Backup vor dem Windows-10-Upgrade?
Ein RAID lässt sich beispielsweise auf einem Server einrichten, der große Datenmengen in einem Netzwerk bereit stellen soll (NAS-Server). Wenn der Server beispielsweise 4 Festplatten hat und ihr RAID nutzt, kann eine bestimmte Anzahl der Festplatten ausfallen ohne, dass das die Daten verloren gehen. Das liegt daran, weil RAID die Daten mehrfach (redundant) auf allen Festplatten verteilt. Dadurch, dass das System aber in Benutzung ist und die Dateien jederzeit von einem Benutzer geändert werden können, handelt es sich dabei nicht um ein Backup. Ein Backup ist ein Abbild eines Datenbestandes zu einem festgelegten Zeitpunkt, der nachträglich nicht mehr verändert wird. Ihr alle Daten des RAID-Verbundes / Servers selbst nochmal sichern, um ein richtiges Backup zu erhalten.
- Hier erklären wir die RAID-Systeme genauer: Raid 0, 1, 2, 5, 6, 10 und SHR – Unterschiede & Vergleich.
Wie wichtig ist ein Backup fürs Smartphone und Tablet?
Wenn ihr eigene Dateien wie Bilder und Videos auf dem internen Speicher oder der SD-Karte eures Mobilgeräts abgelegt habt, können auch diese Daten verloren gehen. Auch hier ist ein regelmäßiges Backup sinnvoll.
Allerdings sind die Apps und deren Daten oft sehr einfach wiederherstellbar, da diese Informationen in der Cloud gespeichert sind, ähnlich wie eure Kontakte und Informationen ebenfalls über euer Google-Konto beziehungsweise Apple ID synchronisiert werden. Wenn ihr euch mit dem gleichen Konto auf einem Smartphone oder Tablet anmeldet, wird euch heutzutage die Option gegeben, alle vorherigen installierten Apps (oft auch mit den damaligen Systemeinstellungen) wiederherzustellen.
- Tipp: Wenn ihr euer Smartphone gerootet habt, könnt ihr dort durch Software wie TWRP oder CWM ebenfalls ein komplettes Image-Backup erstellen. Was ist Root? – Vorteile & Nachteile erklärt.
Wer also alle seine Daten online über Cloud-Dienste synchronisiert, ist relativ sicher vor Datenverlust. Allerdings möchte nicht jeder sensible Daten ins Internet hochladen. Daher bleiben eigene Backups weiterhin wichtig – egal ob Firma oder Privat-Haushalt.