Vor einigen Film- und Serien-Trailern ist eine Einblendung wie „R-Rating“, „Rated PG-13“ oder „NC-17“ zu sehen. Was sich hinter den Abkürzungen der amerikanischen Altersfreigaben verbirgt und was die deutsche Entsprechung ist, erfahrt ihr hier bei GIGA.
Die Altersfreigaben „G“, „PG“, „PG-13“, „R“ und „NC-17“ werden von der US-amerikanischen Motion Pictures Association (MPA) vergeben und sind hierzulande am besten mit der FSK zu vergleichen. Die MPA setzt sich aus den sechs größten Filmstudios der USA zusammen: Netflix, Paramount Pictures, Sony Pictures Entertainment, Universal Pictures, Walt Disney Studios und Warner Bros. Entertainment.
Die Begriffe „Rated R“ und „X-Rated“ sind aber auch schon lange zu Popkultur-Begriffen geworden, die über ihre ursprüngliche Bedeutung hinausgehen.
Vergleich: MPA-Rating und FSK
Im Gegensatz zur deutschen FSK sind die Alterseinstufungen der MPA nicht unbedingt selbsterklärend, da sie auf englische Akronyme setzen, deren Bedeutung man erst einmal kennen muss. Die fünf Altersstufen beider Freigabesysteme passen aber ungefähr überein. So enstprechen die MPA-Ratings folgenden FSK-Einstufungen:
- „G“ = FSK ab 0 freigegeben (Freigegeben ohne Altersbeschränkung)
- „PG“ = FSK ab 6 freigegeben
- „PG-13“ = FSK ab 12 freigegeben
- „R“ = FSK ab 16 freigegeben
- „NC-17“ = FSK ab 18 (Keine Jugendfreigabe)
Dabei sind die beiden Systeme jedoch nicht einfach austauschbar – auch wenn die Bewertungen häufig ähnlich ausfallen. Die beiden Organisationen gewichten verschiedene Aspekte unterschiedlich. Dadurch kann ein Film, der in den USA aufgrund von etwas zu viel Haut ein „R-Rating“ bekommt, in Deutschland möglicherweise trotzdem schon ab 12 Jahren freigegeben sein. Andersrum könnte ein Action-Film mit expliziter Gewaltdarstellung hier ab 16 Jahren freigeben sein, während er in den USA nur eine „PG-13“-Wertung bekommt.
Was heißt „R-Rating“, „Rated PG-13“ & Co?
G – General Audiences (dt. Allgemeines Publikum): Filme in dieser Kategorie sind für Zuschauer jeden Alters zugelassen. Hier gibt es keine Kraftausdrücke, keine Darstellung von Nacktheit oder Sex und keinen Drogengebrauch. Gewalt wird, wenn überhaupt, nur minimal dargestellt.
PG – Parental Guidance Suggested (dt. Elterliche Aufsicht wird empfohlen): Einige Inhalte in diesen Filmen sind für sehr junge Kinder nicht geeignet. Es kann einige Kraftausdrücke sowie die Andeutung von Gewalt und Nacktheit geben. Sex und Drogenkonsum dürfen aber nicht vorkommen.
PG-13 – Parents Strongly Cautioned (dt. Eltern eindringlich gewarnt): In diesen Filmen geht es etwas heftiger zu, einige Inhalte könnten für Kinder unter 13 Jahren nicht geeignet sein. Hier können Drogengebrauch, Nacktheit (allerdings nicht in Verbindung mit sexuellen Handlungen), realistische Darstellung von Gewalt und stärkere Kraftausdrücke wie das berühmt-berüchtigte „Fuck“ (nicht im sexuellen Zusammenhang) vorkommen.
R – Restricted (dt. Begrenzt): Nur aus inhaltlicher Sicht kann ein Film keine höhere Einstufung als PG-13 erhalten. Filme mit dem R-Rating zeichnen sich daher vor allem durch eine drastischere visuelle Darstellung aus. Einige Inhalte sind eindeutig nur für Erwachsene gedacht, beispielsweise: heftige, derbe Sprache, extreme und andauernde Gewalt, Nacktheit in Verbindung mit sexuellen Handlungen oder Drogenmissbrauch. Personen unter 17 Jahren dürfen sich Filme mit dem R-Rating in den USA nur in Begleitung eines Elternteils oder eines erwachsenen Betreuers ansehen.
NC-17 – No Children 17 and Under (dt. Keine Kinder 17 oder jünger): Diese Filme sind nur für Erwachsene. Aus diesem Grund sind Personen unter 17 Jahren überhaupt nicht zugelassen – auch nicht mit elterlicher Aufsicht. Die Einstufung heißt nicht automatisch „obszön“ oder „pornografisch“, in den Filmen werden aber Gewalt, Sex, anormales Verhalten, Drogenkonsum oder andere verstörende Inhalte gezeigt, die nicht für Kinder geeignet sind. Die großen US-Kinoketten zeigen in der Regel keine NC-17-Filme, in den Medien wird auch keine Werbung dafür gemacht.
„Rated R“ und „X-Rated“ in der Popkultur
Der Begriff „Rated R“ wird in der Popkultur auch gerne gleichbedeutend für obszöne Sprache oder explizite Inhalte verwendet. So gibt es Lieder, Alben und Kunstwerke, die den Titel „Rated R“ tragen. Dazu gibt es eine Szene von Videokünstlern, die beispielsweise auf YouTube unter dem Titel „R-Rated“ Ausschnitte aus Kinderfilmen mit Gewaltdarstellungen und Bluteffekten erweitern. Durch Schnitt und der Unterlegung psychedelischer Musik, machen die harmlosen Familienfilme plötzlich den Eindruck, brutale Horrorstreifen zu sein.
Die Bezeichnung „NC-17“ für Erwachsenenfilme gibt es erst seit 1990 – davor bekamen solche Filme die Einstufung „X“. Da der Begriff „X-Rated“ aber zu einem umgangssprachlichen Wort für pornografische Filme verkam – und bis heute auch geblieben ist – sah sich die MPA wohl gezwungen, die Bezeichnung zu ändern.