Für die einen ist DVB-C das Beste, andere schwören auf DVB-T als Fernsehen der Zukunft. Aber wo unterscheiden sich die beiden Standards, was ist derzeit besser und was könnte noch daraus werden? Wir klären auf…
Grundsätzlich steht DVB für „Digital Video Broadcasting“, also für einen Standard, mit dem digitale Videosignale übertragen werden. Daran wird jeweils noch ein Buchstabe gehängt, der die Art der Übertragung charakterisiert.
Bei DVB-C steht das C für „Cable“. Die Signale werden also durch ein Kabel übertragen. Etwas verwirrender ist das Kürzel T in DVB-T: Es steht nämlich für „Terrestrial“. Von der Übersetzung her könnte es „irdisch“ heißen. Tatsächlich ist aber die Übertragung durch die Luft gemeint – als Antennensignal.
Was ist DVB-C?
DVB-C ist das, was wir als Kabelfernsehen kennen. Um Kabelfernsehen sehen zu können, muss das Haus an eine entsprechende Leitung in der Straße angeschlossen sein. Außerdem braucht ihr einen DVB-C-Receiver oder euer TV-Gerät muss mit einem entsprechenden Tuner ausgerüstet sein. In Deutschland ist das Kabelfernsehen in privater Hand. Ihr müsst also zum Empfang Gebühren an einen Anbieter wie etwa Kabel Deutschland zahlen. Mit einem Triple-Tuner könnt ihr gleich mehrere DVB-Standards entschlüsseln.
Unterschiede zwischen DVB-T und DVB-C
Der Hauptunterschied der beiden Standards DVB-C und DVB-T liegt, wie oben bereits erklärt, im Übertragungsmedium. Während die Signale des DVB-C über das Kabel kommen, erreicht DVB-T den Fernseher als „Radiowellen“ über eine Antenne.
Das führt gleich zum zweiten Unterschied: Während ihr fürs Kabelfernsehen bezahlen müsst, war der Empfang von DVB-T kostenlos. Das hat sich mit dem Standard DVB-T2 geändert. Er hat Ende März 2017 den Vorgänger abgelöst. Während alle Öffentlich-Rechtlichen Sender weiterhin kostenlos zu empfangen sind, braucht ihr für den Empfang der Privatsender ein Jahresabo für 69 Euro. Außerdem benötigt ihr einen neuen Receiver. Wir haben für euch mal zusammengetragen, worauf ihr beim Kauf eines DVB-T2-Receivers achten müsst.
Um die Signale in ein Format zu „übersetzen“, mit dem das TV-Gerät zurechtkommt, braucht ihr in beiden Fällen einen Receiver (extern) bzw. Tuner (intern). Wer bis jetzt DVB-T genutzt hat, muss auch hier umsteigen, weil der neue Standard DVB-T2 heißt.
Im Gegensatz zu DVB-T kann DVB-T2 Sendungen auch in HD übertragen. Damit ist einer der Hauptunterschiede zwischen DVB-C und DVB-T verschwunden. Bis zur Einführung des neuen Standards konnte man via DVB-T keine Filme in HD genießen.
DVB-C und DVB-S (Satellitenfernsehen) haben zwei Nachteile, die das Kabel-TV nicht aufweist: Bei sehr schlechtem Wetter kann der Empfang eingeschränkt oder ganz unmöglich sein. Das liegt an der Signalübertragung durch die Luft, die natürlich durch das Wetter beeinflussbar ist.
DVB-C | DVB-T2 | |
Kostet Geld | Ja | Nur die Privatsender |
Empfangsqualität wetterabhängig | Nein | Ja |
Braucht ein Kabel zum Haus | Ja | Nein |
Benötigt Antenne | Nein | Ja |
Ist Deutschlandweit verfügbar | Nur in Städten | Laut Planung Ende 2018 |
Benötigt speziellen Receiver | Ja | Ja |
Was ist besser?
Momentan bietet DVB-C die größere Senderauswahl. Außerdem ist der Standard in der Regel nicht wetteranfällig. Die Kosten sind oft Bestandteil der Miete und fallen nicht auf. Zudem könnt ihr als Kabelkunden oft auch auf eine schnelle Internetanbindung zurückgreifen.
Der Nachteil beim Kabelfernsehen ist, dass man ein Kabel braucht! Das ist in Städten selten ein Problem. Allerdings liegen ländliche Gegenden diesbezüglich komplett brach. Kleinstädten und Gemeinden steht derzeit in erster Linie das Satellitenfernsehen zur Verfügung. Jedes Haus hat eine Satellitenschüssel, weil sich die Kabelverlegung für die Anbieter nicht lohnt. Doch auch hier tauchen wieder die ersten Dachantennen für den DVB-T-Empfang auf. Städter haben die Wahl, die Gemeinden nicht.