Die Roboterdichte in Fabriken ist ein wichtiger Gradmesser für den Fortschritt. Deutschland schneidet hierbei sehr gut ab, muss sich aber zwei Ländern geschlagen geben. Chinas Platz in der Rangliste überrascht derweil.
Besonders in der Elektronik-, Elektro- und Automobilindustrie kommen zunehmend Roboter zum Einsatz. Auf 10.000 Mitarbeiter in der produzierenden Industrie kommen in Deutschland 309 Roboter – damit belegen wir im weltweiten Vergleich den dritten Platz. Laut einer Erhebung des Internationalen Robotikverbands (IFR) ist Südkorea weltweit führend (631 Roboter/10.000 Mitarbeiter), der zweite Platz geht an Singapur (488 Roboter/10.000 Mitarbeiter). „Die Roboterdichte ist ein ausgezeichneter Vergleichsmaßstab, um die Unterschiede im Automatisierungsgrad der Fertigungsindustrie in verschiedenen Ländern zu erfassen“ erklärt Junji Tsuda, Präsident des IFR. Bei Apple kommen Roboter mittlerweile nicht nur in der Fertigung, sondern auch beim Recycling alter iPhones zum Einsatz.
Die Anzahl der Roboter wächst rasant
Überraschend schwach ist China, das in der Wirtschaftspresse zuweilen als „Werkbank der Welt“ bezeichnet wird. Mit nur 68 Robotern auf 10.000 Mitarbeitern befindet sich die aufstrebende Industrienation aktuell noch unterhalb des weltweiten Durchschnitts von 74 Robotern auf 10.000 Mitarbeiter. Dafür befindet sich das bevölkerungsreichste Land der Erde auf einer rasanten Aufholjagd und konnte seine Quote von 25 im Jahr 2013 innerhalb von nur drei Jahren mehr als verdoppeln – kein Land hat eine stärkere Dynamik vorzuweisen. Gebaut werden die meisten Roboter im Nachbarland: Japans Hersteller stellen aktuell 52 Prozent des weltweiten Angebots bereit. Ende 2016 waren weltweit rund 1,8 Millionen Roboter in der Industrie im Einsatz, für 2020 prognostiziert der IFR eine Steigerung auf über 3 Millionen Einheiten.
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Quelle: IFR