Bei Mainboards, oder auch Motherboards, gibt es zahlreiche verschiedene Formfaktoren. Was genau bedeutet ATX, E-ATX, Micro-ATX, Mini-ITX und Co.? Im Artikel findet ihr alle Informationen zu den unterschiedlichen Mainboard-Größen, welches Mainboard für welchen Einsatzzweck ausgelegt ist und wie die verschiedenen Formfaktoren überhaupt aussehen.
Im Video zeigen wir den kompletten Zusammenbau eines PCs inkl. Mainboard:
Ein Formfaktor in einem PC legt fest, über welche Größe und Befestigungsmöglichkeiten eine Hardware-Komponente verfügt. Neben Mainboards haben auch Festplatten einen Formfaktor. Hier kennt man vor allem 2,5- und 3,5-Zoll. Neben der reinen Größenangabe spielen aber auch die Bohrungen für die Befestigungen eine Rolle. Wie bei Festplatten gibt es auch bei Mainboards bestimmte Löcher, die eine Befestigung in einem Formfaktor-konformen PC-Gehäuse ermöglichen.
Falls ihr nicht wisst, welches Mainboard ihr habt, findet ihr dies mit unserer Bilderstrecke heraus:
Mainboard-Größen: der richtige Formfaktor für jeden Anspruch
In modernen Heimanwender-PCs werden häufig Mainboards mit der Größe beziehungsweise dem Formfaktor ATX eingesetzt. Dies ist sozusagen die Standardgröße. In letzter Zeit fiel das Augenmerk aber häufig auf immer kleinere PCs, also kleinere Gehäuse und damit auch kleinere Mainboards. So ist mittlerweile auch die Größe Micro-ATX, aber auch ITX und Mini-ITX verbreitet. Was es mit den unterschiedlichen Größen auf sich hat, erfahrt ihr im Artikel.
Übrigens: Nur wenn ein Gehäuse eine bestimmte Mainboard-Größe unterstützt, kann man sicher davon ausgehen, dass man das Motherboard auch wirklich wie vorgesehen montieren kann. So müssen nicht nur die Bohrlöcher zwischen Mainboard und Gehäuse übereinstimmen und die Hauptplatine von der Größe her ins das Gehäuse passen. So gibt es zwischen Mainboard und eigentlichem Case immer sogenannte Abstandhalter. Auf diese wird das Mainboard aufgelegt und in diese werden anschließend auch die Befestigungsschrauben eingedreht.
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ATX - die Standard-Größe
ATX ist der aktuell immer noch am weitesten verbreitete Formfaktor, vor allem dann, wenn man seinen PC selbst zusammenbaut. ATX steht für Advanced Technology Extended und geht auf eine Spezifikation Intels aus dem Jahr 1996 zurück.
Der ATX-Formfaktor weißt eine Größe von 305 x 244 mm bzw. 12 x 9,6 Zoll dar und stellt für viele Nutzer eine gute Mischung aus Größe und Ausstattung dar: Kleinere Platinen können weniger Komponenten aus Anschlüssen und Features unterbringen.
Was ist mit BTX?
Der Standard BTX stammt ebenfalls von Intel. Er steht für Balanced Technology Extended und wurde vom Chiphersteller in 2004 eingeführt, um den ATX-Standard zu beerben. Wirklich durchsetzen konnte er sich allerdings nie. Unterschiede waren beispielsweise bei der Anordnung der Hardware-Komponenten auf dem Mainboard zu finden. So sind Anschlüsse und Slots spiegelverkehrt im Vergleich zu ATX angeordnet. Ziel war ein geringerer Energieverbrauch und weniger Wärmeentwicklung. ATX selbst geht übrigens auf AT (Advanced Technology) zurück, dieser Standard wurde von IBM im Jahre 1984 eingeführt.
microATX und ITX - Small Form Factor für Mini-PCs
Kleinere Formfaktoren haben den Nachteil, dass sie häufig weniger gut ausgestattet sind als ihre größeren Brüder - und es in kleineren Gehäusen auch zu mehr Problemen mit der Abfuhr der entstehenden Wärme gibt. Vor allem bei Office-PCs, im Wohnzimmer und ab und an auch bei Gaming-Rechnern sind diese Größen allerdings trotzdem immer häufiger zu finden.
- microATX-Mainboards werden häufig auch als µATX-Motherboards bezeichnet. Sie sind etwas kürzer als die „normale“ ATX-Größe, aber genauso breit und auch mit ATX-Gehäusen kompatibel. Die Abmessungen sind: 9,6 x 9,6 Zoll bzw. 244 244 mm.
- Auch Mini-ITX erfährt in neuerer Zeit eine gesteigerte Bedeutung. Der Formfaktor ist noch einmal kleiner. Lediglich 6,7 x 6,7 Zoll bzw. 170 x 170 mm darf eine solche Platine messen.
- Ein ATX-Gehäuse kann häufig auch ITX- und µATX-Motherboards aufnehmen, bei microATX müssen dabei aber eventuell die Abstandshalter anders gesetzt werden, da hier andere Bohrlöcher benötigt werden.
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E-ATX und weitere Formate
Neben kleineren Formfaktoren gibt es zusätzlich auch größere Mainboards, beispielsweise E-ATX-Motherboards. Zusätzlich gibt es noch dutzende weitere Formfaktoren, die allerdings seltener eingesetzt werden.