Eurem Rechner geht langsam die Puste aus? Dann wird es wohl langsam Zeit für einen neuen, richtig? Falsch! Wir zeigen euch im Video, wie wir einen alten PC aufgerüstet haben und erklären euch, wie auch ihr das schafft und was ihr beachten solltet.
Dieser Artikel aus dem Dezember 2020 wurde für die GIGA-Themenwoche „Nachhaltigkeit“ vom 5.6. bis 11.6.2022 überarbeitet und neu veröffentlicht. Im Übersichtsartikel lest ihr, was es damit auf sich hat und findet weitere Stücke zum Thema.
- 1.PC aufrüsten leicht gemacht: Das ist eure Checkliste
- 1.1.Festplatte: Umstieg auf eine SSD
- 1.2.Arbeitsspeicher: Einfach den RAM aufrüsten
- 1.3.Grafikkarte austauschen
- 1.4.PC aufrüsten: Neuer Prozessor oder CPU übertakten?
- 1.5.Das richtige Betriebssystem wählen
- 2.Tipp: Den Gebrauchtmarkt nicht vergessen
- 3.Tipp: Kühlung nicht außer Acht lassen
PC aufrüsten leicht gemacht: Das ist eure Checkliste
Muss es immer gleich ein neuer PC sein, wenn man mehr Leistung braucht? Nein! Meist gilt es nur herauszufinden, an welchen Stellen der eigene PC gerade ausgebremst wird. Wir zeigen euch die Punkte, mit denen ihr am einfachsten eure alten Rechner flott bekommt und ihr so länger Spaß mit der Hardware habt.
Festplatte: Umstieg auf eine SSD
Ist der Rechner – wie unserer im Video – schon etwas betagter, geht der erste Griff beim PC-Upgrade direkt zum Speichermedium. HDDs sind heutzutage allenfalls als Ort für das private Datenarchiv zu gebrauchen. Will man mehr Leistung, kommt man an einer SSD einfach nicht vorbei.
Darauf solltet ihr achten: Es gibt SSDs in unterschiedlichen Größen und mit verschiedenen Standards. Achtet beim Aufrüsten darauf, dass die neue SSD auch zu eurem System passt. Tipp: Eine 2,5 Zoll große SATA-SSD sollte von den meisten Systemen unterstützt werden.
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Arbeitsspeicher: Einfach den RAM aufrüsten
Zugegeben: Ein RAM-Upgrade wird nicht jedem helfen. Aber: Wer auf dem Rechner Videos bearbeitet, spielt oder mit dem Chrome-Browser im Internet unterwegs ist, der wird sich über jedes freie Megabyte an RAM freuen.
Ob man selbst mehr RAM braucht, lässt sich mit einem Blick in den Task Manager überprüfen. Ist der Arbeitsspeicher voll ausgelastet und wird konsequent in die Auslagerungsdatei auf der Festplatte geschrieben, kann mehr RAM einen Performance-Sprung bieten.
Darauf solltet ihr achten: Je nach System ist das Mainboard mit entweder 2 oder 4 RAM-Steckplätzen ausgestattet. Sind noch welche frei, könnt ihr diese einfach mit dem neuen RAM belegen. Achtet beim Kauf darauf, dass ihr dabei die richtige „Generation“ an RAM verbaut. Und nicht vergessen: Nicht nur Grafikkarte und Prozessoren können übertaktet werden, sondern auch der Arbeitsspeicher.
Grafikkarte austauschen
Für Gamer ist diese Erkenntnis ein alter Schuh, dennoch sollte man sie nicht unerwähnt lassen: Eine neue Grafikkarte kann die Performance in Spielen massiv verbessern – sofern die alte schon etwas betagter ist. Beim Aufrüsten des PCs spielt die Grafikkarte vor allem dann eine Rolle, wenn das System für grafisch aufwendige Prozesse genutzt wird. Eine neue Grafikkarte kann aber auch sehr schnell sehr teuer werden.
Darauf solltet ihr achten: Grafikkarten können richtige Stromfresser sein. Achtet darauf, dass auch euer Netzteil mit dem Stromverbrauch der neuen Grafikkarte klar kommt und genügend Stromanschlüsse bietet, um die Karte mit Strom zu versorgen.
PC aufrüsten: Neuer Prozessor oder CPU übertakten?
Stellt ihr fest, dass der Flaschenhals eures Systems die CPU ist, wird es knifflig. Eine CPU aufzurüsten bringt gerade bei älteren Intel-System einen verhältnismäßig geringen Leistungsschub. Üblicherweise verwenden Intel-CPUs mit jeder Generation einen neuen Sockel, dadurch sind Generationssprünge nur mit einem gleichzeitigen Wechsel des Mainboards möglich.
Anders sieht es bei AMD-Ryzen-Systemen aus: Hier hat AMD über Jahre hinweg am AM4-Sockel festgehalten. Erst zur zweiten Jahreshälfte 2022 wird ein Umstieg auf den neuen AM5 kommen. Ob eine schnellere CPU mit eurem Mainboard kompatibel ist, müsst ihr auf der Seite des Herstellers in Erfahrung bringen. Stellt aber vorher sicher, dass auch das UEFI eures Mainboards mit der neuen CPU kompatibel ist oder ihr ein entsprechendes Update installieren könnt.
Will man nicht gerade den Prozessor austauschen, sollte man sich ansehen, ob es möglich ist, die CPU zu übertakten. Bei Intel-Prozessoren erkennt man das am „K“ im Namen der CPU.
Das richtige Betriebssystem wählen
Ist die Hardware richtig alt, lohnt es sich vermutlich nicht, das neueste Windows darauf laufen zu lassen – zumal man für die Installation auch einige Hürden überspringen muss. Wenn ihr nicht auf Windows-Programme angewiesen seid, solltet ihr einige Linux-Distributionen ausprobieren, die speziell für alte Hardware optimiert worden sind.
Einige passende Linux-Distributionen für alte Rechner hat unser Kollege Robert zusammengefasst:
Tipp: Den Gebrauchtmarkt nicht vergessen
Wollt ihr alte Hardware nur auf etwas „weniger Altes“ aufrüsten, hilft ein Blick auf den Gebrauchtmarkt. Solltet ihr auf der Suche nach einer alten CPU oder passendem RAM für alte Systeme sein, führt möglicherweise auch kaum ein Weg an eBay und anderen Anbietern vorbei.
Tipp: Kühlung nicht außer Acht lassen
Wenn man den PC schon einmal zum Aufrüsten offen hat, kann man ihr auch gleich einmal sauber machen. Im einem PC lagert sich, vor allem in den Kühlrippen von großen CPU-Kühlern, gerne mal Staub an. Das hat zur Folge, dass die Lüfter schneller drehen müssen, um die gleiche Abwärme abzutransportieren. Dadurch wird das System allgemein lauter. Kommt der Kühler nicht mehr hinterher, takten sich CPUs herunter, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Wir empfehlen zum Reinigen des PCs Druckluftspray. Damit kann der Staub weggepustet werden, ohne dass man Gefahr läuft, kleinere Kabel vom Mainboard herauszuziehen.
Mit der Checkliste und unseren Tipps seid ihr nun gut vorbereitet, um euren alten PC aufzurüsten. Und im Video könnt ihr euch, falls noch nicht geschehen, einmal anschauen, wie wir bei unserem alten Rechner vorgegangen sind.