Eine gute Diabetes-App unterstützt den Anwender dabei, die nötige Disziplin bei der Messung und Aufzeichnung von Werten einzuhalten. Außerdem soll sie Informationen über Lebensmittel bieten. Das erhöht zum einen die Sicherheit und schafft zum anderen eine bessere Lebensqualität. Wir haben uns das Angebot für euch angesehen.
Eine Diabetes-App ist meist ein digitales Diabetes-Tagebuch, in dem Mahlzeiten, Kohlenhydrate, Insulingaben und Blutzuckermessungen festgehalten werden. Außerdem enthält es weitere Angaben, wie etwa die Stimmung, den Gesundheitszustand und Angaben dazu, ob vor oder nach dem Sport gemessen wurde. Daraus werden Statistiken erzeugt, die euch einen guten Überblick über den Zusammenhang zwischen euren Werten und eurem Ess- beziehungsweise Bewegungsverhalten geben.
Es gibt sogar Apps gegen die unnötige Vernichtung von Lebensmitteln:
Diaguard für Android
Die kostenlose Android-Diabetes-App Diaguard von Philipp Fahlteich ist ein gutes Beispiel dafür, was dabei herauskommt, wenn ein Programmierer etwas für sich selbst schreibt. Es ist deutlich zu sehen, dass sich da jemand an den echten Bedürfnissen der Anwender orientiert, weil er sie selbst kennt.
Die App bietet unter einer übersichtlichen, gut zu bedienenden Oberfläche die Eingabe aller wichtigen Werte sowie eine umfangreiche Lebensmitteldatenbank. Sie erstellt aus den Blutzuckerwerten verständliche Graphen und kann die Ergebnisse auch im PDF-Format exportieren, damit ihr sie beispielsweise eurem Diabetologen schicken könnt. Ein integrierter Bolusrechner hilft euch bei der Einschätzung der nötigen Insulinmenge und eine Erinnerungsfunktion hilft euch bei der Mess- und Spritz-Disziplin.
Vorteile: Diaguard hat viele Einstellungsmöglichkeiten, mit denen jeder Anwender die App an seine Bedürfnisse anpassen kann.
Nachteile: Obwohl oder gerade weil die App so viele Möglichkeiten bietet, muss man sich erst einmal etwas einarbeiten, was zum Beispiel die Anzeige der verschiedenen Kategorien bei der Werte-Eingabe betrifft. Danach ist sie aber auch für Neulinge gut zu bedienen.
mySugr – Android und iOS
mySugr bietet sich als Rundumlösung unter den Diabetes-Apps an und ist für Android und iOS erhältlich. Rundum glücklich wird man damit allerdings nur, wenn man für die Pro-Version zahlt – wahlweise 2,99 € pro Monat oder 27,99 € pro Jahr. Ansonsten ist die App in ihren Funktionen eingeschränkt, was zum Beispiel bedeutet, dass ihr keine Erinnerungen bekommt.
Um die App überhaupt nutzen zu können, müsst ihr euch mit eurer E-Mail-Adresse anmelden und ein Konto anlegen. Dann allerdings gestaltet sich die Nutzung sehr komfortabel. Ihr bekommt zur besseren Einschätzung einige Fragen gestellt und könnt danach sogar die App mit einem Bluetooth-fähigen Messgerät koppeln.
Sieht man aber mal von „Challenges“ und ähnlichen Spielereien ab, tut die App, was auch die kostenlose Diaguard-App kann, hier und da (Bluetooth-Verbindung) vielleicht etwas luxuriöser, aber in der kostenlosen Version sogar weniger. Man sollte sich also erst einmal die freie Version ansehen und dann entscheiden, ob man dafür ein Abo abschließen möchte.
Vorteile: Viele Komfort-Features, wie etwa Bluetooth-Anbindung oder Einstellung der Basalrate für Pumpennutzer. Wer kleine Wettbewerbe und Auszeichnungen für die Verbesserung seiner Disziplin braucht, wird vielleicht die Challenges mögen.
Nachteile: Man muss ein Konto anlegen und kann die vollen Features nur nutzen, wenn man dafür ein Abo abschließt.
Diabetes-App für Kinder: mDiab Lite
Die Diabetes-App mDiab gibt es in verschiedenen Versionen jeweils für Android und iOS. Das digitale Diabetes-Tagebuch ist durch seine einfache Bedienung auch für Kinder und Jugendliche geeignet. Als mDiab Lite ist die App kostenlos und bietet alle nötigen Funktionen zur Aufzeichnung. Für 4,99 Euro gibt es eine erweiterte Funktion, die unter anderem eine Alarmfunktion bietet, mittels derer Eltern über SMS oder E-Mail bei einer Über- oder Unterzuckerung benachrichtigt werden.
Vorteile: Ansprechende, kindgerechte Oberfläche und alle nötigen Ein- und Ausgaben in der kostenlosen Version. Eltern-Alarm bei Risikowerten.
Nachteile: Keine Lebensmitteldatenbank mit Kohlenhydrat-Werten. Erinnerung und Eltern-Alarm nur in der Pro-Version.
Fazit zu den Diabetes-Apps
Im Wesentlichen handelt es sich bei den meisten Diabetes-Apps um digitale Tage- beziehungsweise Logbücher. Es gibt sie in verschiedenen „Komfort-Stufen“, aber wer in der Lage und willens ist, seine Werte schnell selbst einzutippen, der kommt bestens mit dem kostenlosen Diaguard zurecht.
Ob der Nutzen der App mySugr den Preis rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Zum Glück gibt es auch hier eine kostenlose Version, mit der man die App testen kann.
Bei mDiab hat uns besonders die Alarmierung der Eltern gefallen. Die funktioniert allerdings nur, wenn die Kids ihre Werte auch anständig eintragen. Ansonsten bietet aber auch sie alle wichtigen Funktionen kostenlos an.