Wer sich in letzter Zeit mit dem Kauf einer Fotokamera beschäftigt, mit den Funktionen seiner Smartphone-Kamera rumgespielt oder sich über die neusten Fernseher informiert hat, wird wohl auch schon über die Abkürzung „HDR“ gestolpert sein. Erfahrt hier, welche Bedeutung hinter dem Kürzel „HDR“ steckt.
Video: Was ist HDR?
Die Abkürzung „HDR“ steht im technischen Bereich nicht für Herr der Ringe, sondern für High Dynamic Range, was überstetzt also hoher Dynamikumfang bedeutet. Mit einem hohem Dynamikumfang ist gemeint, dass ein Bild möglichst kontrastreich dargestellt wird und somit Details in dunklen wie auch hellen Bereichen eines Bildes detailiert wiedergegeben werden.
HDR-Fotografie - Wie entsteht der hohe Kontrastumfang?
In der Fotografie wird oft auch von HDRI (High Dynamic Range Imaging) gesprochen. Die meisten Digitalkameras besitzen bereits eine HDR-Funktion und auch viele Smartphones unterstützen die Bildaufnahme mit erhöhtem Dynamikumfang.
Bei der HDR-Fotografie werden mehrere Bilder von einem Motiv mit verschiedenen Belichtungseinstellungen gemacht. Diese Belichtungsreihe aus unterbelichteten bis überbelichteten Fotos wird dann entweder direkt von der Kamera zu einem Foto zusammengerechnet oder kann mit Bildbearbeitungssoftware am Computer nachträglich zusammengeführt werden.
So werden die unterbelichteten Fotos für die Details der hellen Bildbereiche und die überbelichteten für die Details der dunklen Bereiche genutzt. Das zusammengeführte Foto kann somit ein für das menschliche Auge natürlicheres und tieferes Bild gegenüber einem einzelnen Digitalfoto (auch Low-Dynamic-Range-Bild) genannt, ergeben.
Durch den Prozess mehrere Bilder nacheinander aufzunehmen entstehen natürlich auch Nachteile. So sollte man für ein HDR-Bild immer ein Stativ oder einen festen Untergrund für die Kamera nutzen. Dazu sind bewegliche Objekte nur schwer unverwackelt zu fotografieren. Die HDR-Fotografie eignet sich somit eher für Fotos von stillstehenden Objekten und Landschaften.
HDR bei Fernsehern und Monitoren
Auch bei Fernsehern, Ultra HD Blu-ray-Playern und Streaming-Diensten wie Amazon Prime stolpert man immer häufiger über die Bezeichnung HDR. Auch hier bedeutet die Abkürzung einen höheren Dynamikumfang. Dieser wird beim HDR-TV durch zwei Faktoren bestimmt:
- Ein höherer Kontrast:
Aktuelle LCD-Fernseher erreichen ein Weißpeak von bis zu 400 Candela pro Quadratmeter. Der Ultra-HD-Standard schreibt für HDR-TVs den Bereich von 0,05 Candela beim Schwarzlevel bis 1000 Candela pro Quadratmeter beim Weißpeak vor. - Eine höhere Farbtiefe:
Aktuelle Blu-rays nutzen 8-Bit Farbtiefe, was ca. 16 Millionen verschiedene Farben erzeugen kann. Der Ultra-HD-Standard schreibt für HDR-TVs 10-Bit Farbtiefe vor, was ca. 1 Milliarde Farben bedeutet.
Bildquellen: Diego Delso, Axel Jacobs, Samsung