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EU-Upload-Filter umgehen – geht das?

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Nachdem die Änderung des Urheberrechtsgesetzes so gut wie sicher ist und uns allen die Maßnahmen der Artikel 13 und 11 drohen, fragt sich jeder, wie es mit den Upload-Filtern weitergehen wird. Interessant ist aber auch die Frage, ob es ein unterschiedliches Internet für die EU und den Rest der Welt geben wird und man den Upload-Filter umgehen kann.

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Die User machen zu lassen, was sie wollen, ist ein einträgliches Geschäftsmodell für Seiten wie Facebook oder YouTube. Natürlich gab es schon immer Einschränkungen, Kontrollen und Löschungen, aber kaum jemand wollte so richtig etwas an den Zuständen ändern – bis auf die Verlage, Sportverbände, Musik- und Filmfirmen…

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Das wird mit Upload-Filtern geschehen

Die Rechteinhaber sind zwar mächtig, aber nicht so mächtig, ihren Einfluss weltweit durchsetzen zu können. Für die EU hat es jedoch gereicht und das bedeutet, dass ihr euch spätestens im Frühjahr 2021 darauf einrichten müsst, dass eure Uploads immer wieder mal gesperrt werden.

Warum? Weil ihr Bürger der EU seid und die EU das für alle Mitgliedsstaaten so beschlossen hat! Aber was ist mit anderen Ländern? Was ist beispielswiese mit England, das dann vermutlich nicht mehr Teil der EU ist? Oder mit den USA, Afrika, der Türkei? Werden die ein anderes Internet haben?

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Damit ist zu rechnen. Denn einerseits dürfte es auf Proteste stoßen, wenn beispielsweise Facebook einen EU-Filter für alle Mitglieder auf der Welt anwenden würde – und so den Rest der Welt in seinen Rechten beschränkt. Andererseits würde diese unnötige Selbstzensur auch dazu führen, dass die Posts und Uploads weniger werden, wodurch die Seite uninteressanter wird, was wiederum die Umsätze mindert.

Die EU-Richtlinie und insbesondere die Artikel 11 und 13 werden als zu einem „Zwei-Klassen-Internet“ führen: Wir in der EU und die da draußen in der Freiheit.

Kann man die Upload-Filter umgehen?

Es gibt zahlreiche VPN-Anbieter oder sogar Browser wie Opera, die ein integriertes VPN mitbringen, mit denen ihr vorspiegeln könnt, aus einem anderen Land zu kommen. Ähnliche Techniken wurden ja schon genutzt, um das Geoblocking bei Diensten wie Netflix zu umgehen.

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Mittlerweile ist das in der EU nicht mehr nötig und ihr könnt auch im Urlaub deutsche Streaming-Angebote nutzen, weil diese Art der Länderbeschränkung untersagt wurde. Aber bis dahin hatten die Mitglieder dabei immer ein Problem: Zwischen Netflix und seinen Kunden herrschte ein ständiges Wettrennen. Eine VPN-IP aus Deutschland, die gestern noch geklappt hatte, war am nächsten Tag gesperrt. Und das wird möglicherweise auch bei den Upload-Filtern der Fall sein.

Um nur EU-Bürger mit einem Upload-Filter zu kontrollieren, wird es auf jeden Fall eine Kontrolle des Aufenthaltsortes der Besucher geben müssen. Spanier und Deutsche werden gefiltert, Türken, Schweizer oder Amerikaner nicht. Es ist also theoretisch möglich, mit Hilfe eines VPN, einen Zugangsort außerhalb der EU vorzugaukeln. Das wird aber auf Widerstand stoßen:

  • Vermutlich werden die großen Portale ähnliche VPN-Kontrollen wie Netflix einsetzen und euch den Zugang verwehen, wenn ihr mit bekannten IPs kommt.
  • Vielleicht entscheidet auch der angegebene Wohnort in Kombination mit eurer IP darüber, wo ihr von den Kontrollen lokalisiert werdet.
  • Es ist auch denkbar, dass die eingestellte Sprache bei Facebook und Co darüber entscheidet, ob der Upload-Filter zum Tragen kommt.

So oder so werden die Anbieter alles tun (müssen), um zu verhindern, dass EU-Bürger nicht lizensierte, geschützte Inhalte hochladen können. Denn das fällt unter die Vorgabe von Artikel 17 (ehemals Artikel 13), Absatz 4, Buchstabe b:

Der Dienstanbieter muss sicherstellen, dass er…

nach Maßgabe hoher branchenüblicher Standards für die berufliche Sorgfalt alle Anstrengungen unternommen hat, um sicherzustellen, dass bestimmte Werke und sonstige Schutzgegenstände, zu denen die Rechteinhaber den Anbietern dieser Dienste einschlägige und notwendige Informationen bereitgestellt haben, nicht verfügbar sind;

Dazu zählen auch IP-Kontrollen und das Blockieren von Umgehungsmaßnahmen. Es ist also damit zu rechnen, dass es einerseits ein Wettrennen um die VPN-Erkennung geben wird und andererseits die Anbieter clevere Sperren einbauen.

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