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  5. Linux: Dateisystem erklärt

Linux: Dateisystem erklärt


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Welche Dateisysteme unterstützt Linux? Und was bedeutet die Linux-Dateisystemstruktur, angefangen beim Wurzelverzeichnis „/“? Wir erklären es euch in unserem Linux-Ratgeber.

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Unter dem Begriff „Dateisystem“ versteht man zwei Dinge:

  1. Welche Dateisystem-Formate unterstützt Linux?
  2. Wie organisiert Linux die Dateien und Ordner (Verzeichnis-Hierarchie)?

Wir erklären beides für Linux im Folgenden.

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1. Welche Dateisystem-Formate unterstützt Linux?

Linux unterstützt folgende Dateisystem-Typen:

Dateisystem-Typ

entwickelt für

ext2, ext3, ext4 (Extended File System)

Linux

Btrfs (B-Tree File System)

(Suse) Linux

CDRFS (CDROM File System)

CD-ROMs (Sony)

FAT, FAT16, FAT32 (File Allocation Table)

MS-DOS, Windows, macOS, Linux

JFS (Journaled Files System)

AIX

NFS (Network File System)

SUN

NTFS (New Technology File System)

Windows

ReiserFS, Reiser4

Linux

SAMBA (SMB-Fileserver)

Windows, macOS, Linux

UFS (Unix File System)

SUN

ZFS (Zettabyte File System)

Solaris, OpenIndiana, FreeBSD

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Hinweis: Je nach eurer gewählten Linux-Distributionen kann es vorkommen, dass nur bestimmte Dateisysteme aus der obigen Tabelle unterstützt werden. Standardmäßig werden aber ext2, ext3, ext4, NTFS, FAT32 und SAMBA unterstützt.

2. Das Linux-Dateisystem erklärt (Verzeichnis-Hierarchie)

In Linux wird alles als eine Datei oder ein Ordner dargestellt.

  • Es gibt keine übergreifenden Laufwerksbuchstaben wie in Windows.
  • Die Festplatten(partitionen) werden also ebenfalls in bestimmten Ordnern „eingehängt“ (gemountet) und durch einen Ordner dargestellt.
  • Es gibt also keine Laufwerksbuchstaben.
Das Root-Verzeichnis in Linux
Das Root-Verzeichnis in Linux

Das Linux-Betriebssystem selbst startet mit dem Root-Verzeichnis „/“ (Dateisystem) als oberste Verzeichnis-Ebene. Darunter folgen diese Standard-Ordner:

Ordner

Ausgeschrieben

Erklärung

bin

binary

Enthält die wichtigsten Systemprogramme. Alle anderen Programme sollten in /usr/bin sein.

boot

boot

Enthält den Bootloader sowie alle nötigen Daten zum Booten.

cdrom

CD-ROM

Wenn ihr ein CD-ROM-Laufwerk habt, findet ihr hier häufig den Inhalt der eingelegten CD.

dev

device

Enthält die Gerätedateien von Tastatur, Maus etc.

etc

et cetera

Enthält Konfigurationsdateien von Linux. Enthaltene Dateien werden oft editiert, um Linux anzupassen.

home

home

Enthält die lokalen Benutzerverzeichnisse (Bilder, Dokumente, Downloads, Musik, Videos, Schreibtisch). In Windows wären das die „Eigenen Dateien“. Terminal und Dateimanager öffnen sich automatisch im Home-Ordner des eingeloggten Benutzers.

lib / lib64

library

Enthält Bibliotheken (libraries), ähnlich wie DLL-Dateien in Windows.

media

media

Hier werden automatisch USB-Sticks, Festplatten, Partitionen etc. gemountet.

mnt

mount

Temporärer Mount-Punkt für Dateisysteme (ähnlich wie /media).

opt

optional

Hier sind oft einige Programme gespeichert wie TeamViewer oder Skype.

proc

processes

Enthält Schnittstellen zum aktuell geladenen Kernel, woraus sich Statusinformationen wie die CPU-Auslastung lesen lassen.

root

root

Home-Ordner des Root-Nutzers (Systemadministrator).

run

run

Mount-Punkt für ein temporäres Dateisystem, das während des frühen Bootvorgangs genutzt wird.

sbin

system Binary

Hier liegen Dienstprogramme für den Systemadministrator.

srv

services

Enthält manchmal Daten für bestimmte Dienste. Oft leer.

sys

system

Enthält wie /proc hauptsächlich Kernel-Schnittstellen.

tmp

temporary

Hier werden temporäre Dateien gespeichert, die in der Regel mit einem Neustart gelöscht werden.

usr

universal system ressources

Enthält viele der installierten Software, die für viele Nutzer gleichzeitig nutzbar ist. Früher wurde der Ordner für die Benutzerverzeichnisse genutzt, wodurch er auch die Bedeutung „user“ hatte.

var

variable

Speicherort für viele Log-Dateien und temporäre Systemdateien. Beispiele: Mail, Drucker-Warteschlange, Accounting, Logging.

Bestimmte Ordner wie das Home-Verzeichnis können bei der Installation auf eine andere Partition gemountet werden, um dieses vor Überschreibungen oder Löschungen zu schützen, wenn man ein anderes Linux-Betriebssystem installiert.

Dateinamen

  • Bei Dateinamen wird zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden (anders als in Windows).
  • Dateinamen sind maximal 255 Zeichen lang.
  • Dateinamen sollten keine Sonderzeichen enthalten wie / “ ‘ * ; - & ? ( ) ~ ! $ { } > < # @, da diese eine reservierte Bedeutung haben und zu Problemen im Zusammenhang mit Linux-Befehlen führen können.

Verzeichnis-Abkürzungen

Arbeitsverzeichnis

Der Ordner, wo ihr euch gerade befindet (Dateimanager oder Terminal).

Home-Verzeichnis

Der Ordner, in dem ihr euch nach der Anmeldung befindet.

.

Das Arbeitsverzeichnis

..

Das übergeordnete Verzeichnis

~

Das eigene Home-Verzeichnis

~user

Das Home-Verzeichnis des Nutzers „user“

~-

Nach einem Verzeichniswechsel zum vorherigen Arbeitsverzeichnis wechseln

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Quelle: uni-muenster.de

Es dauert etwas, bis man sich als Windows-Nutzer auf das Linux-Dateisystem eingelassen hat. Nach einer Weile werden einem aber die Vorteile bewusst, welche die Ordnerstruktur mit sich bringt. Falls wir etwas nicht hinzugefügt haben sollten, was aber ein wichtiger Bestandteil des Linux-Dateisystems ist, lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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