Wer sich ein aktuelles Handy kauft und die Spezifikationen durchliest, stößt immer wieder auf den Begriff WCDMA. Wir versuchen euch hier zu erklären, was das eigentlich bedeutet und warum ein Smartphone das unterstützen sollte.
WCDMA ist ein mittlerweile schon älterer Mobilfunk-Standard. Es handelt sich um ein erweitertes System des Vorgängers CDMA und hat daher auch seinen Namen „Wideband CDMA“. Durch eine noch größere Bandbreite der Frequenzen und sich gegenseitig nicht beeinflussende (orthogonale) Codes für Sendung und Empfang können damit noch höhere Datengeschwindigkeiten erreicht werden. Aus diesem Grund spricht man auch gerne von 3G-WCDMA, da dieser Standard die Voraussetzung für 3G-Verbindungen darstellt. Mittlerweile setzen die Hersteller mindestens auf 4G beziehungsweise LTE und LTE+, wodurch vielfach höhere Geschwindigkeiten erreichbar sind.
Hier erfahrt ihr, warum man neben WCDMA (3G) mittlerweile auf LTE setzen sollte:
Ist WCDMA jetzt überflüssig?
Mit den von Handys unterstützten Mobilfunkstandards ist es ein bisschen wie mit den unterstützten Formaten in Media-Playern oder Textverarbeitungen: Auch wenn sich das Angebot an Formaten stark erweitert hat, kann Word nach wie vor einfache TXT-Dateien öffnen und VLC spielt problemlos alte WAVs ab. So muss auch WCDMA betrachtet werden, denn bloß weil das Handy unter anderem auch Raketengeschwindigkeiten unterstützt, stehen sie euch nicht überall zur Verfügung. Um also in einem Gebiet mit schlechter Mobilfunk-Abdeckung zumindest 3G-Tempo zu erreichen, muss euer Handy WCDMA unterstützen. Dadurch wird ein Handy „rückwärtskompatibel“.
Der Grund dafür ist leicht zu erklären: Es ist nicht so, dass ein neuer Standard zwangsläufig alle alten Standards unterstützt. Vielmehr existieren sie nebeneinander und Smartphones müssen sie alle gleichzeitig anbieten. Oder um es anders zu sagen: Ein Handy, das ausschließlich LTE+ anbietet, ist zwar extrem schnell in Gebieten und bei Providern, die diesen Datenstandard zur Verfügung stellen, aber absolut nutzlos in allen anderen Gebieten. Mit WCDMA hat man auf dem platten Land vielleicht keinen blitzschnellen Internetzugang, kann aber mit etwas Glück zumindest auf 3G zurückgreifen.
Generell kann man sagen, dass ein Smartphone umso vielseitiger nutzbar ist, desto mehr Mobilfunkstandards es unterstützt. Einige dieser Codes funktionieren nur in China oder Nicaragua, andere sind nötig, um in Deutschland die volle LTE-Geschwindigkeit zu bieten. Wer viel in der Welt umherreist und überall erreichbar sein will, dessen Handy sollte möglichst viele dieser Standards beherrschen und WCDMA sollte natürlich darunter sein.