Was haben der Milchmann, der Eisschneider und der Weckdienst alle gemeinsam? Richtig, ihre Berufe gibt es (fast) nicht mehr. Wir stellen euch diese und weitere Jobs vergangener Tage einmal näher vor.
Der Wandel der Zeit macht sich nicht nur am Fortschritt der Technik bemerkbar, sondern auch am Aufkommen neuer Berufe. Doch es werden nicht nur neue Berufsbilder entwickelt, sondern auch alte zu Grabe getragen. Wir stellen euch einige Jobs vor, die inzwischen von der Bildfäche verschwunden sind.
Pin–Aufsteller
Strike! Mit dem ersten Wurf direkt alle Pins abgeräumt. Binnen Sekunden stellt eine Maschine die umgeworfenen Pins wieder auf und das Spiel kann weitergehen. Früher wurde diese Arbeit noch in mühevoller Handarbeit verrichtet – meist von Kindern.
Aufweckdienst
Klopf, Klopf! Wer ist da? Bevor es erste Uhren mit eingebauter Alarmfunktion gab, wurden die Menschen noch von einem Aufweckdienst aus den Betten geworfen. Dieser klopfte mit einer langen Stange gegen die Fensterläden oder Türen und sorgte so dafür, dass alle Leute pünktlich zur Arbeit erschienen. Da stellt sich uns die Frage: Wer hat denn dafür gesorgt, dass der Aufweckdienst rechtzeitig an die Arbeit ging? Ein Fall für Galileo Mystery.
Eisbrecher | Eisschneider
Schon vor der Erfindung des Kühlschranks gab es im Haushalt die Möglichkeit, Lebensmittel kühl zu lagern – den Eisschrank. Dieser musste jedoch in regelmäßigen Abständen mit riesigen Eisblöcken gefüllt werden. Das Eis wurde von sogenannten Eisbrechern aus einer riesigen Eisfläche mit langen Sägen ausgeschnitten und dann mit der Kutsche oder dem Schlitten in die einzelnen Haushalte tarnsportiert.
feindliche Flugzeug-Erkennung
Bevor Ortungsmethoden wie das Radar erfunden wurden, stellte das Militär Soldaten ab, um mit akustischen Spiegeln nach feindlichen Flugzeugen zu lauschen.
Rattenfänger
Infektionen und Krankheiten wurden früher in vielen Fällen von Ratten übertragen. Kein Wunder also, dass es Leute gab, die es sich zum Beruf machten, die Plage einzudämmen. Doch Rattenfänger lebten gefährlich. Nicht wenige von ihnen erlagen selbst Infektionen durch Rattenbisse.
Milchmann
Heute sind wir es gewohnt, dass sich Milch ungeöffnet wochen- oder sogar monatelang hält. Doch bevor es die Möglichkeit gab, Milch ultrahoch zu erhitzen und damit einen Großteil der Bakterien und Keime abzutöten, war es ein schnell verderbliches Lebensmittel. Kein Wunder also, dass die Haushalte damals noch von einem Milchmann täglich mit frischer Milch versorgt wurden.
Telefonistin
„Vermittlung…Moment, ich verbinde sie.“ Während wir uns heute direkt zum gewünschten Gegenüber durchwählen können, mussten die Leute früher die Auskunft oder die Vermittlung anrufen. Diese stellte sie dann durch.
Baumstamm-Fahrer
Nein, das ist kein Tippfehler. Nachdem Holzfäller die Bäume gefällt hatten, mussten diese ja irgendwie in die Sägemühle gebracht werden. Anstatt sie jedoch mühsam auf Kutschen zu laden, surften die Baumstamm-Fahrer einfach auf ihnen den Fluss hinunter. Dafür banden sie mehrere Stämme zu einem kleinen Floß zusammen und los ging die Wildwasserfahrt. Mit einem langen Stab konnten sie ihr Floß während der Fahrt lenken und sich selbst stabilisieren.
Laternen-Anzünder
Laternen gab es in großen Städten bereits lange vor der Entdeckung der Elektrizität. Mit einem langen Stab wurden die Petroleum-Lampen entzündet und das Lampenöl aufgefüllt. Nach Tagesanbruch wurden die Lampen dann wieder gelöscht.
Leichenräuber
Kein echter „Job“, aber erwähnen wollen wir ihn trotzdem. Junge Medizinstudenten bezahlten damals ein hübsches Sümmchen für frische Leichen, an denen sie Experimente und Übungen vornehmen konnten. Diese kauften sie von Grabschändern ab, die die Leichen exhumierten und sie ihnen bis vor die Tür brachten.
Zeitungsvorleser
Das Arbeiten in einer Fabrik konnte zuweilen echt öde sein. Damit die Arbeiter weiterhin motiviert ihrem monotonen Arbeitsalltag nachgingen, wurde ihnen in vielen Firmen ein Zeitungsvorleser zur Seite gestellt. Dessen Job war es, wer hätte es gedacht, die Zeitung laut und deutlich vorzulesen.
Blutegel-Sammler
In einer Zeit vor der modernen Medizin waren Blutegel das Allheilmittel – oder zumindest glaubte man das. Ein Aderlass hat doch noch keinem geschadet, oder? Der Bedarf an Blutegeln war so groß, dass sich einige Menschen als Blutegel-Sammler ihr Brot verdienten.
Ausrufer
Wenn wichtige Neuigkeiten die Runde machen sollten, wurden Ausrufer losgeschickt, um die entsprechende Nachricht unter das Volk zu bringen. Bewaffnet mit einer Glocke zogen sie durch die Straßen und informierten die Bürger über neue Vorkommnisse und Entwicklungen in der Region.
Nomenklator
Die Aufgabe eines Nomenklators war es, euch mit den Namen und wichtigen Informationen zu Gästen auf einer Feier zu versorgen – und zwar möglichst diskret. Solltet ihr mal vergessen haben, wie der komische Typ da vorne rechts am Buffet hieß, stand euch der Nomenklator mit Rat und Tat zur Seite.
Warum dieser Beruf verschwunden ist, ist uns bis heute ein Rätsel. Den könnten wir heute wirklich wieder gebrauchen…
Aufzugführer
Während wir Aufzüge heute mit wenigen Knöpfen bedienen, wurde diese Aufgabe früher noch von eigenen Aufzugführern übernommen. Diese legten fest, wo der Augzug anhielt und wie schnell er sich bewegte.
Tee-Macher
It's tea time! In ihrer Pause wurden viele Arbeiter von Tee-Machern mit einer schönen heißen Tasse Tee versorgt.
Uhrendreher
Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Früher mussten viele Uhren noch per Hand aufgezogen und gestellt werden. Das war die Aufgabe von sogenannten Uhrendrehern.
Pulveraffen
Pulveraffen versorgten auf Kriegsschiffen die Geschützdecks mit neuem Schwarzpulver. Diese Arbeit wurde oftmals Kindern zu teil, die für andere Arbeiten an Deck zu schwach waren.