Alles kommt anders als man denkt. Wieviel Wahrheit in diesem Spruch wirklich steckt, beweisen euch diese Erfindungen, die eigentlich für ganz andere Sachen gedacht waren.
Luftpolsterfolie war eigentlich als Tapete gedacht, Viagra sollte ein Heilmittel für Angina werden und GIGA war früher mal ein eigener Fernsehsender. Nicht immer läuft alles nach Plan, doch die folgenden 21 Erfindungen zeigen, dass das manchmal auch einfach besser ist.
Post-Its
Eigentlich arbeiteten die Mitarbeiter von 3M an einer Art „Superkleber“, welcher beim Bau von Flugzeugen zum Einsatz kommen sollte. Wirklich lang gehalten hat ihr Kleber jedoch nicht, was bei Flugzeugen sicherlich für die eine oder andere Katastrophe gesorgt hätte.
Doch jeder Topf hat seinen Deckel und so wurde der Kleber ein paar Jahre später von einem anderen Mitarbeiter der Firma dazu benutzt, um die Notenblätter in seiner Kirche zusammenzuhalten. Eines führte zum anderen und heute gibt es Post-Its beinahe auf jedem Schreibtisch.
Coca-Cola
Der süße Soft-Drink hatte ursprünglich eine ganz andere Rezeptur und sollte als Heilmittel für stoffgebundene Süchte dienen.
Der Erfinder Dr. John Pemberton entwickelte nach seiner Verletzung in der Schlacht von Columbus eine Morphium-Abhängigkeit. Um dieser Herr zu werden, mixte er einen Drink aus Alkohol und dem Extrakt von Coca-Blättern, den selben Stoff, aus dem auch Kokain hergestellt wird.
Angepriesen wurde Coca-Cola damals noch als nervenberuhigendes Mittel, welches Erschöpfungserscheinungen heilen sollte.
Kaugummi
Thomas Adams experimentierte im Jahr 1870 mit dem milchigen Extrakt eines südamerikanischen Baumes, um eine Alternative zum bekannten Gummi herzustellen. Es wollte jedoch einfach nicht klappen. Durch Zufall landete einer der „Alternativ-Gummis“ in seinem Mund, auf dem er dann genüsslich herumkaute. Und schon war der Kaugummi geboren!
Federspirale
Vor allem Leute, die in den 90er-Jahren großgeworden sind, dürften die Federspirale in guter Erinnerung haben – und vor allem die Tatsache, dass sich das Mistding ständig verkantet und verdreht hat!
Ursprünglich sollte das Spielzeug jedoch dazu dienen, um Schiffsaufrüstung auch bei rauer See zu stabilisieren.
Legenden besagen, dass der Erfinder Richard James das eigentliche Potenzial als Spielzeug erst dann wahrnahm, als es eines Tages von einem Regal auf seinen Schreibtisch fiel und buchstäblich zu ihm gelaufen kam.
7UP
Die Sprite-Alternative 7UP war bis ins Jahr 1950 mit Lithium versetzt – einem Medikament, welches vor allem Menschen verabreicht wird, die bipolar sind, um ihre plötzlichen Stimmungsschwankungen zu unterdrücken.
Das Getränk wurde damals als „stimmungsstabilisierend“ und „beruhigend“ angepriesen.
Haarwuchsmittel
Ursprünglich wurden Medikamente mit dem Inhaltsstoff Minoxidil für die Behandlung von hohem Blutdruck ausgegeben. Als die Patienten jedoch bemerkten, dass die Mittel das Haarwachstum anregten, wurde der Wirkstoff auch für die Herstellung von Haarwuchsmitteln verwendet.
Kettensäge
Bevor Holzfäller auf die Idee kamen, mit der Kettensäge Bäume zu fällen, sollte das Gerät ursprünglich schon in den 1830er Jahren benutzt werden, um Knochen während medizinischen Operationen zu durchschneiden.
Play-Doh
Während wir Knete heutzutage unseren Kindern geben, damit sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen können, sollte das Material eigentlich dafür genutzt werden, um Tapeten und Wände von Dreck und Ruß zu befreien.
Durch das Aufkommen von Vinyl-Tapeten nach dem zweiten Weltkrieg, die sich ganz einfach mit Wasser und Seife wieder entfernen ließen, mussten die Erfinder Cleo und Noah McVicker sich einen neuen Anwendungsbereich für ihre Entdeckung einfallen lassen.
Listerine
Heute kennen wir Listerine als Mundspülung. Doch bevor Listerine sich als Mundspülung einen Namen machte, wurde es für zahlreiche andere Zwecke benutzt. Unter anderem als Bodenreiniger, Heilmittel für Tripper, Antiseptikum in Krankenhäusern und sogar als Zusatz für Zigaretten.
Herzschrittmacher
Eigentlich sollte die Entdeckung des amerikanischen Ingenieurs Wilson Greatbatch nur dazu dienen, um schnelle Herztöne aufnehmen zu können. Als er aber erkannte, dass seine Technologie dafür benutzt werden konnte, um ein Herz in einem bestimmten Rhythmus schlagen zu lassen, stellte er seine Erfindung einem Chirurgen vor, der davon sichtlich begeistert war.
Auch wenn Greatbatch nicht der „Erfinder“ des Herzschrittmachers ist, hat er mit seinen Forschungen einen großen Teil zur Verbesserung der Technologie beigetragen.
Viagra
1992 suchten die Forscher des Pharma-Konzerns Pfizer angestrengt nach einem Heilmittel in Pillenform, welches den Blutdruck senken konnte und für die Behandlung von Angina Pectoris geeignet war. In einem kleinen walisischen Dorf wurden erste Tests durchgeführt, die jedoch als Fehlschlag verbucht wurden. Trotzdem wollten die Patienten die Pillen nicht mehr rausrücken.
Als den Forschern die wahre Wirkung ihres Medikamentes bewusst wurde, feierte Viagra seine Geburtsstunde.
Frisbee
Bevor die Frisbee zum Spielzeug wurde, war sie lediglich ein Teller.
Das Unternehmen „Frisbie Pie Company“ war eine riesige Bäckerei, welche zu ihren Hochzeiten mehr als 80.000 Kuchen pro Tag herstellte. Diese wurden stets mit einem firmeneigenen Blechteller verschickt.
Irgendwann entdeckten Studenten aus Yale, dass sich der Teller auch super zum Herumwerfen eignete.
Botox
Alastair und Jean Carruthers benutzen das Toxin Botox eigentlich, um die Augen schielender Patienten zu behandeln. Eines Tages bemerkten sie, dass Botox auf beinahe magische Weise auch Falten verschwinden ließ.
Brandy
Im 16. Jahrhundert suchte ein niederländischer Schiffsmeister nach einer Möglichkeit, Wein in größeren Mengen und einfacher transportieren zu können. Seine Idee: Den Wein mit Hitze stärker zu konzentrieren, um ihn später wieder mit Wasser zu verdünnen. Der „Branntwein“ wurde ein echter Hit.
Malve
Für alle, die es nicht wissen: Malve ist eine Farbe, die sich am besten als eine Art rötliches Voilett beschreiben lässt.
Auf seiner Suche nach einem Heilmittel für Malaria stellte William Perkin 1856 aus Versehen einen fantastischen synthetischen Farbstoff namens „Mauve“ her.
Sekundenkleber
Eigentlich sollte aus dem Material für Superklebstoff durchsichtige Visiere für Gewehre gefertigt werden. Als daraus nichts wurde, bemerkte man jedoch, dass sich der Klebstoff super dafür eignet, um Sachen in wenigen Sekunden miteinander zu verbinden.
Lysol
Während Lysol heute zum Reinigen von Böden verwendet wird, hatte das Mittel ursprünglich einen ganz anderen Anwendungsbereich. Frauen nutzten das Mittel, um ihre Intimzone zu säubern und frisch zu halten. Dass es sich bei Lysol um ein aggressives Gift handelt, schien damals noch keiner zu wissen.
LSD
Auf der Suche nach einem Medikament, welches Frauen den Schmerz bei der Geburt ihres Kindes nahm, entdeckte ein Schweizer Wissenschaftler die Droge LSD.
Blindenschrift
Während Napoleons Feldzügen beauftragte der Feldherr einen seiner Captains damit, ein System zu entwickeln, mit dem die Soldaten untereinander bei Tag und Nacht geräuschlos kommunizieren können. Briefe kamen nicht in Frage, da man Licht brauchte, um sie nachts lesen zu können und man somit Gefahr lief, seine Position zu verraten.
Er entwickelte die „Nachtschrift“ – ein Code, welcher aus Zellen bestand, die bis zu 12 gestanzte Punkte hoch waren und einzelne Buchstaben codierten. Beim Militär kam die neue Art der Kommunikation jedoch nicht gut an. Die französische Sprache war auch so schon schwer genug, sodass keiner Bock darauf hatte, die Schriften zusätzlich noch zu kodieren.
Leicht gekränkt wandte sich der Erfinder Barbier an das nationale Institut für Blinde in Paris, wo er sich mehr Erfolg erhoffte. Dort traf er auf den jungen und blinden Louis Braille, der das Konzept aufnahm, es verbesserte und so die Braille-Schrift erschuf.
TNT
Eigentlich diente der Stoff, aus dem TNT gemacht wird, nur dafür, um alle möglichen Sachen gelb einzufärben. Dass man damit auch prima Dinge in die Luft sprengen kann, wusste der Erfinder, der deutsche Chemiker Joseph Wilbrand, damals noch nicht. Seine explosiven Eigenschaften wurden erst recht spät entdeckt.
Luftpolsterfolie
Gibt es ein besseres Gefühl, als Luftpolsterfolie Blase für Blase zu zerknallen? Kurze Antwort: Nein! Schwer vorstellbar, dass dieses wunderbare Geschenk für die Paketindustrie ursprünglich mal eine Wandtapete werden sollte.
Als niemand die Tapete haben wollte, versuchten die Erfinder das Material an Treibhäuser als Isolation zu verkaufen. Doch auch das schlug fehl.
Erst als IBM 1959 mit dem Verkauf ihres 1401-Computers begann, fand das Produkt einen Abnehmer und wird bis heute dazu verwendet, um zerbrechliche Gegenstände auch über lange Strecken sorglos transportieren zu können.