Google zieht des Öfteren mal den Stecker. Viele Projekte sind dem Konzern schon zum Opfer gefallen – viele davon wurden von den Nutzern sehr geschätzt.
Inbox, Daydream, Google+ – Google hat schon etliche Projekte abgesägt. Die wichtigsten davon könnt ihr euch oben im Video ansehen. Alle anderen findet ihr auf den folgenden Seiten.
Goodbye Daydream: Google schickt VR-Projekt in die Wüste
Ja, auch Google hat sich mal an VR versucht. Mit Daydream versuchte das Unternehmen über Jahre hinweg, Fuß in der Branche zu fassen und VR vor allem Smartphone-tauglich zu machen. So richtig funktioniert hat das nie. Auch die Google Daydream VR iste Geschichte. Smartphone-VR-Headsets scheinen vorerst gescheitert zu sein.
Konkurrent Facebook hingegen scheint mit der Oculus Quest noch am VR-Traum festhalten zu wollen, wenn auch auf eine andere Art. Bei der VR-Brille handelt es sich um ein Standalone-Gerät, welches völlig autark genutzt werden kann.
Wir betrauern heute den Verlust eines weiteren Google-Produkts und lassen noch einmal Revue passieren, welche Dienste Google bislang schon abgesägt hat:
Der Facebook-Killer – Google+
RIP Google+. Die Social-Media-Plattform ging am 02. April 2019, vom Netz. Durchsetzen konnte sich die Plattform in unseren Kreisen nie und trotzdem hat es der Google+-Account von GIGA ANDROID auf mehr als 150.000 Follower gebracht.
Uns findet ihr auch weiterhin auf folgenden Social-Media-Portalen:
Das bessere Gmail – Inbox
Auch Google Inbox hat inzwischen seinen Dienst eingestellt. Der intelligente Posteingang war für viele bis zum Schluss die perfekte Alternative zu Gmail. Zwar wurden viele Features von Inbox im Laufe der Zeit von Gmail übernommen, aber einige Funktionen fehlen Googles Mail-Flaggschiff auch heute noch.
Wer auf der Suche nach einer passenden Alternative ist, sollte einmal einen Blick auf die E-Mail-App Spark werfen. Die gibt es für Android, iOS und den Mac – nur die Windows-Version lässt aktuell noch auf sich warten:
Ich hab‘ da mal ne Frage – Google Answers
Du hast eine Frage? Google hat die Antwort! Auf der Seite des Internetdienstes Google Answers konntet ihr eure Frage an freiberufliche Google-Mitarbeiter stellen, die daraufhin in den Unweiten des Internets nach einer Antwort für euch suchten.
Doch um den Dienst in Anspruch zu nehmen, musstet ihr schon was springen lassen. Wieviel euch die Beantwortung eurer Frage wert war, durftet ihr selbst entscheiden. Wenn die Frage gelöst wurde, bekam der Mitarbeiter 75 Prozent eures angesetzten Preises ausgezahlt, Google behielt die restlichen 25 Prozent für sich.
Den Dienst gab es in dieser Form von 2002 bis 2006, wurde aber anschließend noch einmal ohne Bezahlfunktion neu aufgelegt. Doch auch diese Version ging Mitte 2015 endgültig offline.
Schade, denn ohne den Service wüssten wir heute wahrscheinlich nicht, wieviele Dinos in einer Gallone Benzin stecken, wie eine Fliege eine Minute in einer Mikrowelle überleben kann und ob das Wasser aus einer Klimaanlage trinkbar ist.
Das Mekka für Ärzte – Health
Auf der Plattform konnten die Nutzer gesundheitliche Angaben zu Allergien, Medikationen, Testergebnisse, Röntgenbilder und viele weitere Dinge hinterlegen und für ihre Ärzte und Familie freigeben. Health warnte euch auch davor, wenn sich zwei eurer Medikamente unter Umständen nicht vertragen. Im Juni 2011 wurde das Portal eingestellt.
Jedem seine Meinung – Sidewiki
Kommentare überall! Das Sidewiki erlaubte es euch, auf wirklich jeder Webseite Kommentare zu hinterlassen, die sich Nutzer der Sidewiki-Browsererweiterung angucken konnten. Das Feature wurde jedoch September 2011 eingestellt.
Das ist DEIN Google – iGoogle
Dank iGoogle konntet ihr eure Google-Startseite ganz nach eurem Geschmack gestalten. Dieser Dienst musste Ende 2013 weichen, um Google+ weiter zu pushen.
Tschüss, Preis-Leistung! – Google Nexus-Reihe
Auch wenn Google mit der Pixel-Reihe ein neues Smartphone-Pferd ins Rennen schickt, versprühen die Geräte einfach nicht mehr den Charme der Nexus-Reihe. Die „alten“ Geräte waren nicht nur technisch stets auf der Höhe der Zeit, sondern auch Preis-Leistungs-technisch stets weit vorne. Die Preise der Pixel-Geräte haben es sich hingegen an der Spitze des Android-Markts gemütlich gemacht.
Alles auf einen Blick – Google Reader
Der webbasierte Feedreader von Google war schon eine coole Sache. Anstatt zwanzig unterschiedliche Portale ansurfen zu müssen, um sich einen Überblick zu verschaffen, erstellte Google euren ganz individuellen Newsfeed. Schade nur, dass der Dienst 2013 eingestellt wurde, um den Nutzern Google+ und Google News schmackhaft zu machen.
Eine Legende wird zu Grabe getragen – Google Now Launcher
Neues Smartphone auspacken, anschalten, einrichten und den Google Now Launcher installieren – das war für viele von uns eine Selbstverständlichkeit. Im Mai 2018 stellte Google jedoch den Support des bekannten Launchers ein und stellte stattdessen den Nachfolger, den Pixel Launcher, vor.
Schade – vor allem, wenn man bedenkt, dass die App bis dato über 100 Millionen Mal heruntergeladen wurde. Ruhe in Frieden!
Das PC-Starterpaket – Pack
Jeder, der schon mal einen PC neu aufgesetzt hat, weiß, was für eine stupide Arbeit es ist, sich direkt nach der Windows-Installation alle notwendigen Programme herunterladen und installieren zu müssen. Genau diesen Vorgang sollte „Pack“ abkürzen. In diesem von Google geschnürtem Software-Paket solltet ihr alles finden, was ihr für den Anfang braucht: Browser, Skype, Bildbearbeitungssoftware, Antiviren-Software, PDF-Reader.
Leider erweiterte Google das Paket immer weiter und fügte redundante Programme und Bloatware hinzu. Mal ehrlich, Google: Keiner brauchte Google Earth, Google Talk oder eine zweite Antiviren-Software! 2011 wurde das Programm eingestellt.
Mein virtuelles zweites Leben – Google Lively
Googles Antwort auf „Second Life“ sollte den Nutzern die Möglichkeit geben, „online miteinander zu interagieren und sich auf neue Art und Weise auszudrücken und auszuleben.“
Im Gegensatz zum Vorbild war die „Spielwelt“ jedoch deutlich kleiner und es gab kaum Möglichkeiten, seinen Charakter optisch zu verändern. Kein Wunder, dass dieses Experiment nach knapp einem Jahr wieder vom Netz genommen wurde.
Alles unter einem Dach – Google Wave
Ein Mischmasch aus Docs, Mail und Chat – Google Wave versuchte alles unter einen Hut zu bringen. Wahrscheinlich hatte sich das Unternehmen mit diesem Projekt jedoch etwas übernommen. Im Mai 2010 Wave erstmals für die Öffentlichkeit freigeschaltet, im August des gleichen Jahres die Entwicklung bereits wieder eingestellt. Anderthalb Jahre später wurde der Dienst dann auf „read only“ umgestellt.
Verschlimmbessert – Google Buzz
Warum ausgerechnet der Mail-Client von Google mit einer Social-Media-Komponente angereichert werden sollte, kann ich bis heute nicht verstehen. Da war ich anscheinend nicht der einzige. Der Dienst hielt sich „kolossale“ anderthalb Jahre.
Wer zu spät kommt … – Google Video
Kurz vor der Übernahme von YouTube entschloss sich Google dazu, einen eigenen Video-Testballon namens Google Video zu starten. Die Video-Suchmaschine bot zwar prinzipiell den gleichen Funktionsumfang wie der große Konkurrent, konnte aber niemals durchstarten. Ein Jahr nach dem Start entschied man sich dann dazu, ein bisschen Geld (1,3 Milliarden Euro) in die Hand zu nehmen und sich YouTube einzuverleiben.
Wenn du sie nicht besiegen kannst, dann kauf sie eben auf!
Interessenskonflikt – Picnik
Der Online-Dienst für Bildbearbeitung Picnik existierte bereits 5 Jahre, bevor sich Google dazu entschloss, das Unternehmen 2010 zu übernehmen. Das Tool erlaubte es den Nutzern, Fotos aus vielen Social-Media-Plattformen direkt zu importieren und zu bearbeiten. Obwohl viele Bearbeitungstools kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, konnten Premium-Nutzer noch mehr Werkzeuge nutzen.
2012 entschied sich Google jedoch dazu, das Projekt aufzugeben und sich auf die Entwicklung des Foto-Features von Google+ zu konzentrieren.
Wissen ist Macht – Knol
Klasse statt Masse – diese Idee stand hinter dem Konzept von Knol. Die Webseite sollte laut eigenen Aussagen keine Konkurrenz zu Wikipedia sein, sondern als ein ergänzendes Format dienen. Google hoffte, dass sich vor allem ausgewiesene Experten mit Artikeln zu ihren Themenbereichen beteiligen würden. Einerseits um ihren Ruf weiter zu stärken, andererseits um finanziell von den eingeblendeten AdSense-Werbungen zu profitieren.
2008 ging der Online-Dienst an den Start. Innerhalb der nächsten 4 Jahre wurden mehr als 700.000 Artikel auf der Plattform veröffentlicht. 2012 nahm Google die Webseite dann offline.
Cheeeeeeese – Picasa
Ursprünglich von LifeScape entwickelt und vertrieben, entschied sich Google dazu, die Firma im Jahr 2004 aufzukaufen und den Fotodienst kostenlos anzubieten. Das Tool setzte zwar seinen Schwerpunkt auf den Bildarchivierungs-Aspekt, bot den Nutzern jedoch auch eine kleine Auswahl an Bildbearbeitungswerkzeugen an.
12 Jahre dauert es bis Google hier den Stecker zog. Im Februar 2016 gab das Unternehmen bekannt, dass der Support eingestellt wird und man sich auf Google Fotos konzentrieren will.
Der unerfüllte Smartphone-Traum – Project Ara
Ein modulares Smartphone – ein Traum, der fast Wirklichkeit geworden wäre. Wie bei einem PC sollte man bei Project Ara in der Lage sein, einzelne Bestandteile seines Mobiltelefons auszutauschen. Das hätte nicht nur das Anfallen von Elektroschrott reduziert, sondern auf lange Sicht auch unsere Ausgaben für Smartphones ordentlich schrumpfen lassen.
Mitte 2014 wurde der erste Prototyp erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, der jedoch schon kurz nach dem Einschalten Probleme machte. Zwei Jahre später verkündete Google dann, dass man das Projekt neu ausrichten wolle, nur um später im gleichen Jahr dann doch den Stecker zu ziehen. Schade.
Mit dem dritten sieht man besser – Google Glass
2012 stellte Google ihre AR-Brille Google Glass vor. Der geplante Erfolg blieb jedoch aus. Doch warum eigentlich? Das Konzept war doch revolutionär, oder? Schon, aber gleichzeitig war das Teil in der Anschaffung schweineteuer, sah komisch aus, hatte mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen und löste eine kleine Kontroverse zum Thema Privatsphäre aus. Nicht die besten Voraussetzungen für den Start eines neuen Produkts.
Zwar arbeitet Google auch heute noch an dem Gerät, inzwischen jedoch vorrangig für den Einsatz im Business-Sektor.
Der Reiseberater – Google Trips
Auch Googles hauseigene Reisebegleiter-App „Google Trips“ verschwand im August 2019 aus dem Play Store. Meiner Meinung nach ein herber Verlust, da ich die App sehr gerne genutzt habe. Neben einer Übersicht zu Sehenswürdigkeiten, guten Restaurants und anderen Lokalitäten, konnte man in Google Trips auch fantastisch all seine notwendigen Tickets für die Reise hinterlegen. Zudem gab es eine Sektion mit Coupons, mit denen man auf seinem Städtetrip den einen oder anderen Euro sparen konnte.
Um es kurz zu machen … – Goo.gl
Bis Anfang 2019 hatte Google seinen eigenen URL-Shortening-Service im Portfolio. Ein echter Verlust ist die Einstellung des Dienstes aber nicht. Schließlich gibt es zahlreiche Alternativen, welche die gleiche Funktion anbieten – darunter bit.ly und tinyulr.com.
Der WhatsApp-Konkurrent – Google Allo
Eigentlich war Google Allo nichts anderes als ein Beta-Programm für Google. In der App testete das Unternehmen hauptsächlich neue Messaging-Funktionen, die später Einzug in die normale Android SMS App hielten. 2019 wurde die App dann aus dem Play Store genommen.