Manche Dinge sind einfach von Anfang an zum Scheitern verurteilt – manchmal soll es einfach nicht sein. So ging es auch diesen Technik-Flops. Ruhet in Frieden.
Man kann noch so eine coole Idee oder ein spannendes Konzept haben, manchmal ist man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Davon können auch diese gescheiterten Technik-Innovationen ein Lied von singen. Selbst wenn man auf dem Papier das bessere Produkt bietet, ist das noch lange kein Garant dafür, dass man auch Erfolg hat. Wir erweisen den folgenden Technik-Flops die letzte Ehre und verrraten euch, woran sie gescheitert sind.
HD-DVD
Bis zu 51 GB konnte die HD-DVD dank Triple-Layer speichern. Obwohl das Datenträgerformat durch die Xbox 360 von Microsoft gepusht werden sollte, schaffte es die HD-DVD nicht, sich gegen die Blu-Ray durchzusetzen. Nach der Markteinführung im Jahre 2005 wurde die Entwicklung bereits 2008 wieder eingestellt. RIP HD-DVD. Du wirst nicht vermisst werden.
Amazon Fire-Phone
Die technische Ausstattung des Fire Phone von Amazon konnte sich 2014 wirklich sehen lassen. Auch wenn das Smartphone mit einer Pixeldichte von lediglich 315 ppi nicht das hochauflösendste war, konnte das Gerät vor allem mit seinem leistungsstarkem Prozessor und seinen 2 Gigabyte Arbeitsspeicher punkten.
Obwohl der Preis von 649 US-Dollar für die günstige der beiden Varianten ungemein teuer ausfiel, war das unserer Einschätzung nach nicht der Grund für das Scheitern des Smartphones – sondern das Betriebssystem Fire OS. Dieses basierte grundlegend auf Android, erlaubte es jedoch nicht, Apps aus dem Google Play Store zu laden und zu installieren.
Am Ende des Tages brachte Amazon also ein potentes Smartphone auf den Markt, mit dem jedoch niemand etwas anfangen konnte. Schade.
DualDisc
Ist es eine CD? Ist es eine DVD? Nein, es ist eine DualDisc. Dieser Hybrid war einfach beides in einem – auf der einen Seite Audio-CD, auf der anderen DVD. Da die Audio-Disc-Seite der DualDisc mit 0,9 Millimetern noch einmal 0,2 Millimetern dünner war als die einer normalen Audio-CD, hatten viele CD-Player Schwierigkeiten, sie abzuspielen. Ob das wohl einer der Gründe für den Untergang der DualDisc war?
Forte VFX1 Headgear
Die Zeit war einfach noch nicht reif, liebes Forte VFX1. Während VR in den letzten Jahren wieder an Bedeutung gewinnt, warst du einfach ein bisschen zu früh dran. Mit einem Preis von 1.800 DM wollte das Headset 1994 einer der ersten erschwinglichen VR-Helme sein. Die Auflösung der beiden verbauten Displays betrug 263 x 230 Pixel – ein heute absolut lächerlich erscheinender Wert und wahrscheinlich einer der Gründe, weswegen der VR-Helm floppte. Die Technik war damals einfach noch nicht weit genug.
Ouya
Im Jahr 2012 machte die Ouya vor allem durch ihren großen Erfolg auf Kickstarter Schlagzeilen. Die kleine stationäre Konsole wollte Leuten Gaming auf dem heimischen Fernseher ermöglichen, deren Budget recht klein ist. Da die Konsole auf Android basierte, konnte rein theoretisch jeder Spiele dafür entwickeln, ohne sich vorher um eine Lizenz zu bemühen. Angetrieben wurde das Gerät von einem Tegra3 SoC von Nvidia, der von 1GB Arbeitsspeicher unterstützt wurde. Das Gerät wurde wahlweise mit 8 oder 16 GB Flash-Speicher vertrieben.
Leider blieb der erwartete Erfolg aus. Die Ouya floppte grandios und als das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten kam, wurde die Produktion 2015 eingestellt.
Suchmaschine „Altavista“
Altavista war DIE Suchmaschine der 90er-Jahre. 1999 änderte sich das jedoch. Mit dem Aufkommen von Google verlor Altavista nach und nach an Bedeutung, konnte sich aber trotzdem bis zum 08. Juli 2013 halten. An diesem Tag wurde der Dienst dann endgültig eingestellt.
Video 2000
1979 wollte sich das Format Video 2000 gegen Betamax und VHS behaupten. Aufgrund der späten Markteinführung gestaltete sich das jedoch schwierig. Zudem traten Kompatibilitätsprobleme auf, wenn ein anderer Video-2000-Player versuchte, eine Kassette abzuspielen, die er nicht selbst bespielt hatte. Auch in Sachen Bildqualität konnte Video 2000 aufgrund seiner geringen Band-Kopf-Relativgeschwindigkeit nicht mit der Konkurrenz mithalten.
Betamax
Ähnlich ging es auch Betamax, welches ein paar Jahre zuvor von Sony auf den Markt geworfen wurde. Obwohl Betamax der Konkurrenz technisch überlegen schien, musste sich das Format gegenüber der VHS geschlagen geben. Diese wurden vorrangig in Videotheken genutzt und bauten ihren Marktanteil immer weiter aus. Im Jahr 1986 schrumpte der Marktanteil von Betamax auf mickrige 3 Prozent, der der VHS stieg auf 93 Prozent an.
Die Produktion von Betamax-Kassetten wurde trotzdem bis ins Jahr 2016 aufrecht erhalten.
3D-Fernseher
Zwischen Full-HD und UHD-Fernseher gab es eine kurze Phase, in der jeder halbwegs bekannte Fernseher auch 3D unterstützte. Durchgesetzt hat sich diese Technik in privaten Haushalten jedoch nicht. Viele aktuelle Fernseher bieten inzwischen keine 3D-Unterstützung mehr an, sondern setzen stattdessen lieber auf andere Funktionen, wie etwa HDR.
Laserdisc
Die Laserdisc sollte die Welt der Speichermedien revolutionieren und hat es in gewisser Weise auch getan. Obwohl die Laserdisc selbst als Medium praktisch tot ist, hat sie zumindest den Grundbaustein für die nachfolgende DVD gelegt. Das werden wir dir niemals vergessen, liebe Laserdisc.
N-Gage
Jeder kannte es, aber keiner kaufte es – das Nokia N-Gage. Der Hybrid aus Handy und Handheldkonsole sorgte zwar in vielen Kaufhäusern für erstaunte Blicke, brachte die Besucher aber nicht dazu, das Gerät auch zu kaufen. Das Nokia N-Gage entwickelte sich zu einem echten Ladenhüter und verschwand alsbald sang- und klanglos wieder von der Bildfläche.
Microsofts Bob
1995 wurde MS Bob von Microsoft veröffentlicht. Das Softwarepaket für Windows-Systeme ersetzte die grafische Benutzeroberfläche und sollte neuen Nutzern den Zugang zum Betriebssystem erleichtern. Und das tat es auch – im wahrsten Sinne des Wortes. Vergaß ein Nutzer sein Passwort und gab es mehrfach falsch ein, sperrte sich das Betriebssystem nicht etwa, sondern bot ihm kurzerhand an, einfach ein neues zu vergeben.
Von MS Bob wurden lediglich 30.000 Exemplare verkauft und das Softwarepaket wird auch heute noch als Microsofts größter Flop aller Zeiten angesehen.
Windows Phone
Hier sollte alleine eine Zahl ausreichen, um euch zu erklären, warum das Windows Phone ein solcher Flopp ist: 0,1 Prozent – das ist der Marktanteil der Windows Phones im 1. Quartal 2017 gewesen.
Microsoft stieg einfach zu spät in das Smartphone-Geschäft ein und verpasste dadurch den Anschluss. Da Android und iOS schon jahrelang auf dem Markt waren, bevor sich die Windows Phones etablieren konnten, stand ihnen bereits eine große Anzahl unterschiedlicher Apps zur Verfügung. Die wenigsten von ihnen wurden jedoch für das Windows Phone portiert.
MiniDisc
1991 stellte Sony die MiniDisc erstmals vor. Obwohl das neue Speichermedium in Japan durchaus erfolgreich war, traf das auf den Rest der Welt leider nicht zu. Gegenüber Kauf-CDs, beschreibbaren CDs sowie iPod und mp3 konnte sich die kleine Scheibe nicht durchsetzen.
Gleichzeitig waren die portablen MiniDisc-Player bei uns recht teuer. Kein Wunder also, dass das Speichermedium bei uns keinen Fuß in die Tür bekam.
Google Glass
Das Head-Mounted-Display für alle, das sollte Google Glass ursprünglich mal werden. Obwohl das Gerät vor allem in der Arbeitswelt zum Einsatz kam, sollten auch Privatanwender durch Glass einen höheren Bedienkomfort im Vergleich zur Smartphone-Nutzung genießen können. Doch daraus wurde nichts. Google Glass ist zwar noch nicht tot und wird auch heute noch von Google weiterentwickelt, darf aber trotzdem als Flop angesehen werden.
IBM OS/2
Ursprünglich sollte OS/2 die Nachfolge von DOS antreten. Als Entwicklungspartner Microsoft es jedoch 1991 im Regen stehen ließ, um sich der Weiterentwicklung von Windows zu widmen, musste IBM die Entwicklung alleine in die Hand nehmen. Doch während Windows einen Raketenstart hinlegte, verlor OS/2 nach und nach an Bedeutung.
Trotzdem wurde das Betriebssystem noch bis ins Jahr 2005 weiterentwickelt, dann jedoch von IBM eingestellt.
Google+
Google+ sollte der große Facebook-Killer werden. Gekillt hat sich die Plattform letzten Endes selbst. Um unter YouTube-Videos kommentieren zu können, musste eine ganze Zeit lang Google+ genutzt werden. Eine Entscheidung, die vielen Nutzern sauer aufstieß und deswegen Google+ seitdem nicht eines Blickes würdigen.
Dabei eignet sich die Plattform durchaus ganz gut als Newsfeed. Schade.
DVD-Audio
Die DVD-Audio sollte der heilige Gral für alle Audiophilen werden. Abtastfrequenzen von bis zu 192 kHz, verlustfreie Kompression von Audiodaten, Datenraten von bis zu 9,8 Mbit/s – die Technik klang vielversprechend.
Trotzdem konnte das Speichermedium den Markt nicht für sich erobern. Das könnte unter anderem daran liegen, dass man zum Abspielen der DVD-Audio einen speziellen DVD-A-Spieler benötigte, der zudem auch noch an einen Fernseher angeschlossen sein musste, um ihn vollständig zu bedienen.
Note 7
Als die ersten Testberichte zum Note 7 eintrudelten, konnte man fast denken, dass Samsung hier das beste Smartphone aller Zeiten geschaffen hatte. Echte Schlagzeilen machte das Gerät aber erst, als man herausfand, dass zwei Fehler im Akku zu einer Explosion führen konnten.
Samsung startete eine große Rückrufaktion, der Image-Schaden war groß.
Laserfernseher
Auf dem Papier klang die Idee eines Laserfernsehers eigentlich sehr faszinierend. Obwohl die Idee seit den 1960er-Jahren im Umlauf war, konnte ein erster Prototyp erst in den 90ern erstellt werden.
Ende der 2000er-Jahre erlangten die Fernseher erstmals echte Marktreife. Besonders charakteristisch für Laserfernseher ist ihr großer Farbraum, der rund 90 Prozent des wahrnehmbaren Spektrums abdeckt. Die hohe Bildschärfe, Bildwiederholungsrate und die 3D-Fähigkeit sprachen alle für das Gerät, aber trotzdem konnte es sich nie wirklich durchsetzen – und das obwohl die Energie- als auch die Herstellungskosten der Fernseher gering ausfielen.
Wahrscheinlich griffen viele Enthusiasten dann doch gleich lieber zum Beamer.
DCC (Digital Compact Cassette)
Die DCC war im Grunde eine Alternative zur althergebrachten Compact Cassette. Im Gegensatz zu dieser wurden die Daten bei der DCC aber nicht analog sondern digital gespeichert. Dadurch verbesserte sich die Klangqualität immens. Ihre umständliche Handhabung im Gegensatz zu CDs und Co brachen ihr jedoch das Genick. Obwohl die entsprechenden Geräte sehr preiswert ausfielen, konnte sich die DCC nicht durchsetzen.
Apple PowerCD
Ein portables CD-Laufwerk – nicht mehr und nicht weniger. Das Apple PowerCD erlaubte es, unter anderem Audio-CDs auf der Stereoanlage, Bilder auf dem Fernseher oder Daten auf einem PC wiederzugeben. Das Gerät wog stolze 1,4 kg und konnte sowohl über ein Netzteil als auch mit Batterien betrieben werden.
Doof nur, dass Apple das Gerät erst dann auf den Markt brachte, als viele Computerhersteller bereits dazu übergingen, serienmäßig CD-Laufwerke zu verbauen.
DVB-H
Mit dem ehemaligen Übertragungsstandard DVB-H konnten digitale Rundfunkprogramme auf mobilen Geräten empfangen werden. In Deutschland scheiterte der Standard jedoch bereits in der Testphase. Ein großer Verlust war das jedoch nicht. Nur wenige Handys unterstützten den Standard und bereits nach einigen Jahren wurde das Projekt DVB-H wieder fallengelassen.
ISDN-Bildtelefone
Hier brauchen wir gar nichts groß zu sagen. ISDN-Bildtelefone hatten meist einen kleinen Bildschirm, kosteten zu viel in der Anschaffung und lieferten eine grauenhafte Bildqualität. Spätestens ab dem Einzug von DSL in deutsche Haushalte waren die Tage der ISDN-Bildtelefone gezählt – nicht, dass sie jemals ein Erfolg waren
Apple Newton
Das Apple Newton war eine von Apples Produktreihen, die der Neustrukturierung im Jahr 1998 zum Opfer fielen. Die PDAs waren damals bereits in der Lage, Handschrift zu erkennen und sie in digitale Zahlen und Worte umzuwandeln.
Das reichte aber nicht aus, um genug Leute hinterm Ofen hervorzulocken.
Virtual Boy
Kennt ihr noch den Virtual Boy von Nintendo? Nein? Da habt ihr nicht viel verpasst. Die Videospielekonsole aus dem Jahre 1995 fand niemals ihren Weg nach Deutschland. Knapp 770.000 Einheiten konnte Nintendo verkaufen, bevor die Produktion wieder eingestellt wurde.
Doch was war der Virtual Boy überhaupt? Wie der Name schon sagt, war die Konsole für den Einsatz von VR-Spielen gedacht. Doch anstatt sich den Helm auf den Kopf zu setzen, musste dieser mit einem Ständer fest auf einem Tisch installiert werden. Positionstracking? Fehlanzeige!
Die fehlende Tragbarkeit des Gerätes, sowie der fehlende Zweispielermodus waren nur zwei der Gründe, die für den Misserfolg des Virtual Boys verantwortlich waren.
Cinerama
Drei synchron laufende 35-Millimeter-Filmkameras und entsprechende Projektoren wurden für die Erstellung und Wiedergabe von Cinerama-Filmen benötigt. Die Projektoren warfen das Bild auf eine stark gekrümmte Leinwand, die ein Bildseitenverhältnis von 2,685:1 aufwies. Damit das Cinerama auch richtig funktioniert, mussten fünf Techniker gleichzeitig arbeiten. Einer an jedem Projektor, ein Tontechniker und ein Springer. Auf Dauer waren die Produktion, sowie die Aufführung der Filme jedoch viel zu teuer. Kein Wunder also, dass das Cinerama heutzutage praktisch tot ist.