Das iPhone lässt sich als Dashcam im Auto einsetzen. Wir erklären, wie das geht, was man braucht und welche Einschränkungen es gibt.
Letzte Woche hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass zur Klärung von Verkehrsunfällen Dashcams unter Einschränkungen verwendet werden können. Wer ein Smartphone besitzt oder gar ein ausrangiertes iPhone herumliegen hat, kann es als Autokamera einsetzen, um die Fahrten aufzuzeichen. Hierzu braucht man allerdings ein wenig Zubehör:
iPhone als Dashcam: die Autohalterung
Zunächst einmal benötigt man eine Halterung für das Auto. Beim Kauf sollte man nicht übersehen:
- Die Halterung darf die Rückkamera nicht verdecken.
- Die Halterung muss man so in seinem Auto befestigen können, dass die Kamera einigermaßen frontal durch die Frontscheibe blickt.
Eine Halterung für die Lüftungsschlitze wird somit bei den meisten Autos ausscheiden. Funktionieren dürfte dagegen eine Halterung mit Teleskoparm, wie die Cuxwill KFZ-Halterung für 13 Euro.
iPhone als Dashcam: die Stromversorgung
Für den laufenden Betrieb eines iPhones (will man es also nicht möglichst schnell laden) benötigt man kein besonders leistungsstarkes Autoladegerät. Wer keines besitzt: Die Auswahl ist groß, die Preise niedrig. Es gibt aber auch sehr gut verarbeitete Nobelmodelle (siehe Foto).
iPhone als Dashcam: das Objektiv
Die Objektive einer Dashcam bieten ein wesentlich größeres Blickfeld als das iPhone. Es ist wirklich sinnvoll, das iPhones hier etwas zu tunen. Die Lösung ist ein Objektivaufsatz, den es vor allem für ältere iPhones oder als Universallösung recht günstig gibt: Der Vava-Aufsatz kostet 13 Euro. Die Bildqualität solcher Produkte ist nicht die beste, zudem kann der Aufsatz die Bildstabilisation beeinträchtigen. Für den Dashcam-Einsatz kann man das aber wohl verschmerzen, wenn man stattdessen auch im Nahbereich einigermaßen die Straßenbreite überblicken kann.
iPhone als Dashcam: die App
Das besondere einer Dashcam ist, dass sie keinen stundenlangen Film aufzeichnet, sondern nur die jeweils letzten Minuten behält – oder gar erst bei einer Kollision aufzeichnet. Damit das funktioniert, nehmen die Kameras in einer Schleife auf, speichern also immer nur die letzten Minuten. Apps bringen diese Funktionalität auf das iPhone:
Nexar AI Dashcam für iPhone
Eine Dashcam-App, die automatisch gefährliche Situationen und Kollisionen erkennt und sie aufnimmt. Allerdings: Die Videos werden in einer Cloud gespeichert.
Dash Cam für iPhone
Diese App nimmt Videos ebenfalls im Loop auf und erkennt zumindest starkes Bremsen oder einen Aufprall. Daten wie Geschwindigkeit und Position werden im Video eingeblendet. 4,49 Euro per In-App-Kauf.
Aller guten Dinge sind drei:
iPhone als Dashcam – Fazit
„Echte“ Dashcams sind auf ihren Einsatz besser vorbereitet als das iPhone. Besonders bei Dunkelheit ist man mit dem iPhone aufgeschmissen, während Dashcams mit gutem Sensor durchaus noch nutzbare Ergebnisse bringen können. Auch die Optik ist besser auf den Einsatzzweck abgestimmt.
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Bei Tag kann man das iPhone durchaus als alternative Autokamera einsetzen. Man sollte aber wissen: Die App muss im Vordergrund laufen, man kann also das Smartphone nicht noch als Navigationsgerät oder zum Telefonieren nutzen. Handelt es sich um ein ausrangiertes Gerät, stellt zumindest letzteres kein Problem dar.