Das Internet und die Geräte, die eine Verbindung dazu haben, werden immer intelligenter. In einer smarten und vernetzten Welt hört man hin und wieder das Wort „Geofencing“. Doch was bedeutet Geofencing genau und wofür wird es verwendet? Wir erklären den Begriff.
Geofencing: Was ist das? Bedeutung des Wortes
Zunächst schauen wir uns die Zusammensetzung des eigentlichen Wortes an. Das Wort Geofencing bildet sich aus zwei englischen Teilwörtern: geographic (geographisch) und fence (Zaun). Spricht man also von Geofencing, ist eine Art geographischer Zaun gemeint. Meist ist das dann ein Gebiet mit einem bestimmten Radius, in dem sich ein Objekt befindet.
Geofencing: Funktionsweise
Bei dem Begriff Geofencing dreht sich alles um die Beziehung zwischen der Position eines mobilen Geräts und einem vorbestimmten Ort. Verlässt oder betritt dieses Objekt das vorher von einem Empfänger definierte Gebiet, wird eine Aktion ausgelöst. Ermittelt wird die Position beispielsweise durch GPS, RFID-Systeme oder Mobilfunk- und WLAN-Netze. Stellt euch einen solchen „Geozaun“ einfach als eine unsichtbare digitale Grenze vor, die bei Überquerung Geräte im eigenen Bereich registriert und aufzeichnet.
Anwendungsgebiete für Geofencing
Geofencing klingt nach ferner Zukunftsmusik, wird aber im Alltag in verschiedenen Formen bereits eingesetzt. Mietwagen-Dienste und Anbieter wie „car2go“ nutzen diese Technik zum Beispiel, um ihre Fahrzeuge zu sichern. Wird ein Wagen aus einem festgelegten Einsatzgebiet bewegt, wird das Unternehmen automatisch darüber informiert. So lassen sich die Autos von beliebten Carsharing-Anbietern nur in vorher definierten Zonen nach dem Gebrauch abstellen. Auch andere vernetzte Geräte können so durch Angestellte nur in einem bestimmten Gebiet verwendet werden. Verlässt die Person den Radius, funktioniert das Gerät nicht mehr.
Sogar Smartphones verwenden diese Technik. Ihr könnt Erinnerungen in eurem Kalender nicht nur von der Zeit, sondern auch von einem festgelegten Ort abhängig machen. Betretet ihr das eingestellte Gebiet, werdet ihr an eure hinterlegte Aufgabe erinnert. Android-Geräte nutzen eine Art Geofencing für das Smart-Lock-Feature. Mit dieser Option bleibt euer Smartphone automatisch entsperrt, wenn ihr als vertrauenswürdig definierte Orte erreicht – das kann beispielswiese die eigene Wohnung oder der Arbeitsplatz sein.
Verwendet ihr Bluetooth-Geräte (Smartwatches, Kopfhörer o.Ä.) in Verbindung mit eurem Smartphone, erkennt Smart-Lock das verbundene Gerät und lässt euch ohne eine PIN-Eingabe auf den Homescreen. Schaltet ihr eure Smartwatch aus oder entfernt euch zu weit vom Smartphone, sperrt sich das Handy wieder automatisch.
Auch im Smart-Home-Bereich kommt Geofencing nach dem gleichen Prinzip zum Einsatz. Kauft ihr ein smartes Türschloss, könnt ihr einen Radius bestimmen. Sobald ein vorher definiertes vertrauliches Gerät diesen unsichtbaren Zaun überschreitet, registriert euer Smart-Lock das und entriegelt eure Tür.
Geofencing und Geotargeting: Marketing
Etwas futuristischer klingt das Ganze, wenn man den Begriff Geotargeting hinzunimmt und mögliche Werbung betrachtet. Als Geotargeting bezeichnet man – einfach formuliert – das gezielte Senden von Werbeinhalten an eine Person, die bestimmte Kriterien erfüllt (z.B. bestimmte Interessen, bereits besuchte Orte). Ihr könnt also theoretisch speziell auf euch zugeschnittene Werbung auf euer Smartphone geschickt bekommen, wenn ihr den Umkreis eines Geschäfts betretet.
Die Anwendungsmöglichkeiten von Geofencing sind riesig und werden sich durch die zunehmende Bedeutung des „Internet der Dinge“ sicher auch noch ausweiten.