Wer einen Brief auf seine Reise mit der Deutschen Post schicken will, muss in der Regel eine Briefmarke von 60 Cent auf den Umschlag kleben. Nun kursieren im Internet Berichte, dass man mit einem kleinen Trick auch nur 4, 3 oder 2 Cent Porto verwenden kann und der Brief dennoch ankommt.
Dabei wird der Weltpostvertag von 1891 als Grundlage angeführt. Doch was steckt dahinter?
Weltpostvertrag: Briefe mit zuwenig Porto zustellen lassen
In mehreren Versuchen soll tatsächlich eine Vielzahl von Briefen bis 20g mit nur 3 oder 4 Cent Porto beim Empfänger eingetroffen sein. Damit der Brief ankommt, soll man einige Tricks verwenden und z. B. die Postleitzahl in eckige Klammern setzen oder das Datum unter die Briefmarke kleben. Auch Vermerke wie „Kriegsgefangenenpost“ oder „non domestic F.R.G.“ sollen auf den günstig zugestellten Briefen zu finden sein. Verwiesen wird dabei auf Artikel 6 im Weltpostvertrag und Gesetze aus dem ehemaligen Kaiserreich, als Porto für Briefe bis 20 g lediglich 5 Pfennig gekostet haben. Verschwörungstheoretiker vermuten gar, dass sich hier der Beweis versteckt, dass die Bundesrepublik Deutschland kein souveräner Staat sei und demnach völkerrechtlich immer noch die Gesetze des Deutschen Reiches gelten würden, wodurch auch das damalige Briefporto immer noch gültig ist.
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Weltpostvertrag: Briefe für 4 Cent verschicken – was steckt dahinter?
Natürlich gibt es Beweise, dass Briefe, die mit zu wenig Porto ausgestattet wurden, dennoch erfolgreich zugestellt wurden. Allerdings scheint hier weniger ein Beweis für geltende Gesetze aus dem Kaiserreich vorzuliegen, denn eher der einfache Umstand, dass sich das Erheben eines Nachportos für vereinzelte Briefe innerhalb der Deutschen Post einfach nicht lohnt. Immerhin werden täglich 65 Millionen Sendungen per Post auf den Weg gebracht, bei denen Sendungen mit zu wenig Porto einfach unbebachet bleiben. Die Deutschen Post verweist selbst darauf, dass beim Versand von Briefen natürlich die regulären Briefpreise von 60 Cent innerhalb Deutschlands gelten würden. Wer demnach einen Brief unterfrankiert, sollte durchaus damit rechnen, dass die Deutsche Post die Annahme verweigert, die Sendung zurückgibt oder zur Abholung bereithält, um ein entsprechendes Nachentgelt zu verlagen.
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