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Back Market: Erfahrung & Bewertung

Nahaufnahme einer Person, die auf einem Tablet in einem Onlineshop einkauft. Auf dem Bildschirm sind verschiedene Produkte wie ein Smartphone, ein Laptop, ein Fahrrad, ein grüner Fahrradhelm, Eislaufschuhe und eine Geschenkkarte zu sehen. Der Nutzer tippt mit dem Finger auf ein Produktbild.
Wie seriös ist Back Market? (© IMAGO / Panthermedia / Andrey Popov)
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Back Market ist kein Händler, sondern ein Marktplatz. Es handelt sich um ein Online-Portal, auf dem registrierte und geprüfte Händler aus ganz Europa gebrauchte und überholte Elektronik-Geräte anbieten und verkaufen können. Das sorgt teilweise für verlockende Preise, birgt aber auch Risiken.

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Wenn wir für gewöhnlich über die Erfahrungen und Bewertungen von Shops wie „Back Market“ schreiben, dann ziehen wir Käuferaussagen in einschlägigen Foren, Kommentare sowie etwa von Trustpilot oder Trusted Shops heran. Zwar sind dort in diesem Fall die Bewertungen gut bis sehr gut, trotzdem gibt es zahlreiche Probleme, die teilweise schwerwiegend sind.

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Was ist Back Market eigentlich?

Prinzipiell ist das Geschäftsmodell von Back Market ja schon aus Gründen der Nachhaltigkeit positiv zu sehen. Die Firma handelt mit gebrauchten elektronischen Geräten, die geprüft und aufgearbeitet wurden, um wieder in Umlauf zu kommen.
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Erst auf den zweiten Blick wird deutlich, dass die angebotenen Geräte nicht zwangsläufig von der Firma Back Market stammen, sondern beispielsweise von Anbietern aus dem Ausland, die sich auf das „Aufpolieren“ gebrauchter iPhones spezialisiert haben. Das liegt daran, dass sich „Back Market“ selbst nicht als Anbieter, sondern als Verkaufsplattform und „B2C Marktplatz exklusiv für refurbished Geräte“ betrachtet. Refurbished bedeutet „wiederaufbereitet“, also nach dem Gebrauch optisch und funktional wieder fitgemacht.

Sinngemäß bedeutet das: Händler können sich dort registrieren und nach einer Prüfung ihrer Abläufe dann auch Ware anbieten. Die Anbieter können dann auch in Frankreich, Spanien oder Estland sitzen. Falls es mit der Ware Probleme gibt, müsst ihr euch zuerst mit dem Händler auseinandersetzen. Ein deutscher Back-Market-Support wird seit dem 1. Dezember 2020 aufgebaut.

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Es sollte auch jedem Käufer klar sein, dass es einen deutlichen Unterschied gibt, ob etwa ein Handy vom Hersteller oder vom Verkäufer generalüberholt wurde. Beim Hersteller werden originale Bauteile verwendet, während Verkäufer bei „Back Market“ auch auf Ersatzteile zurückgreifen, die von anderen Firmen hergestellt wurden.

Dadurch ist es möglich, sehr teure Geräte zu einem Bruchteil des originalen Preises zu kaufen. Zwar betont „Back Market“, dass ihre besten Verkäufer hochwertige Teile und Originalteile einsetzen, aber gleichzeitig heißt es auch: „Wir schreiben den Händlern aber nicht vor, welche Ersatzteile sie verwenden sollen.“ Aber nach eigener Aussage arbeitet das Unternehmen daran, hier mehr Transparenz zu schaffen.

Was man bedenken sollte: „refurbished“ ist kein geschützter Begriff, der irgendeine Garantie nach sich ziehen würde. Meist bedeutet es nicht mehr, als dass ein Gerät gründlich gereinigt wurde, wobei man verkratzte Oberflächen austauschte.

So wunderte sich auch der Support von Apple Deutschland über ein Gerät, das mit einem originalen iPhone nicht mehr viel zu tun hat und das nach dem Start anfängt, vollständig selbsttätig zu agieren. Apple hat dem Käufer geraten, das Gerät sicherheitshalber physikalisch zu zerstören.

Dieses Video wurde uns von einem Käufer zur Verfügung gestellt, der ein gebrauchtes iPhone der Farbe „Spacegrey“ in rot erhielt, das sich sehr seltsam verhielt:

Back Market: Gekauftes iPhone macht sich selbständig

Was passiert, wenn‘s bei Back Market schief geht?

Wenn es klappt, sind die Kunden zufrieden und das sind laut den Bewertungsportalen viele. Wenn es nicht klappt, verzweifeln sie: Reklamationen bei „Back Market“ erweisen sich regelmäßig als Katastrophe. Wie nicht gerade wenige Erfahrungen mit „Back Market“ zeigen, ist eines der Probleme, dass die Firma eigentlich gar nicht in Deutschland sitzt. Laut Impressum befindet sich der Firmensitz in Paris, wo „Back Market“ auch bereits seit 2014 etabliert ist. Allerdings gibt es mittlerweile eine deutsche Postadresse in Berlin.

Doch das Hauptproblem liegt darin, dass „Back Market“ für viele der Angebote nur die Handelsplattform ist und die Kunden ihre generalüberholten Geräte eigentlich bei einem Dritthändler gekauft haben. Der kann dann beispielsweise in Frankreich, England, Spanien oder Rumänien sitzen. Beim Zahlungsvorgang via PayPal berichteten einige Kunden aber auch schon mal über chinesische Schriftzeichen als Firmennamen. Das kann zu Kommunikationsproblemen führen und im Falle einer Reklamation auch dazu, dass man das Gerät ins Ausland schicken muss, wo man rechtlich kaum an den Händler rankommt. Hier muss man sich auf die Wirksamkeit der Back-Market-Garantie verlassen. (PDF-Datei)

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Mittlerweile scheint der deutsche Support sich aber deutlich verbessert zu haben und auch absurde Ausschlussregeln der Garantiebestimmungen wurden beseitigt. Das schlägt sich mittlerweile auch in positiveren Bewertungen bei Trustpilot oder Trusted Shops nieder. Was das angeht, hat „Back Market“ also nach unserem früheren Bericht eindeutig nachgebessert.

Fazit

Etwas Gebrauchtes zu kaufen, ist immer ein Risiko. Wenn man Glück hat, erhält man neuwertige Ware, bei Bezahlung und Versand lief alles wunderbar und als Kunde ist man zufrieden. Außerdem tut man etwas für die Nachhaltigkeit, denn der Kauf gebrauchter Elektronik spart nicht nur Geld, sondern auch wichtige Ressourcen.

Wenn man jedoch Pech hat, sollten zumindest die Rückabwicklung, der Support und die Erstattung funktionieren. Wie die Bewertungen auf den Portalen zeigen, haben die meisten Kunden Glück und mittlerweile scheint auch der Support zu funktionieren.

Wer generalüberholte Geräte kaufen möchte, um Geld zu sparen und die Umwelt wenigstens ein bisschen zu schonen, der tut etwas Gutes. Es kann sich aber lohnen, doch etwas mehr zu investieren und lieber ein überarbeitetes Handy beim Hersteller selbst zu kaufen. So muss man sich nicht auf das Abenteuer begeben, sich im Reklamationsfall mit einem Händler im Ausland herumstreiten zu müssen, der letztlich einfach am längeren Hebel sitzt. Wer beispielsweise ein generalüberholtes iPhone bei Aldi kauft, der ist bezüglich der Garantie auf der sicheren Seite.

Doch nun scheint sich ja etwas zu tun und die Reaktionen des Back-Market-Supports bei Trustpilot zeigen bereits, dass man sich nun konkret um die Beschwerden kümmert und auf die Probleme eingeht

Und schließlich sollte sich jeder klarmachen: Wer etwas Gebrauchtes kauft, kauft etwas Gebrauchtes. Dieser plumpe Satz bedeutet, dass auch ohne bösen Willen irgendwelcher Händler und Reparaturdienste nach einiger Zeit Aussetzer geschehen können, die etwa auf frühere Abnutzung oder intensiven Gebrauch zurückzuführen sind. Da auf eine volle zweijährige Gewährleistung zu pochen, ist eigentlich sehr naiv. Sich bei einem mehrere Jahre alten Gebrauchtwagen nach einem Jahr wegen verschlissener Bremsbelege zu beschweren ist ebenso realitätsfremd, wie das Jammern über Akkus bei einem 5 Jahre alten Handy.

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