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Bananenspinne im Obst: Wie groß und wie giftig sind sie? Welche Vorfälle gab es?


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Pfui, Spinne! Im Gegensatz zum Spaghettimonster können euch Spinnen täglich begegnen. Immer wieder berichten die Medien über tödliche Spinnen in Bananenkisten der Supermärkte. Die blinden Passagiere würden auf dem Obst lauern und als giftigste Spinnen der Welt gelten. In unserem Ratgeber verraten wir euch Fakten zur sogenannten Brasilianischen Wanderspinne: Woher kommen Bananenspinnen und wie gefährlich sind sie? Ist es wahrscheinlich, dass wir diese aggressive und giftige Art im Supermarkt finden?

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Video: Alles über Bananenspinnen

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Bananenspinne im Obst

Wenn sich mal wieder ein blinder Passagier in importierten Obstkisten aus Übersee befindet, fallen schnell Begriffe wie Bananenspinne oder Brasilianische Wanderspinne. Auch in Nordamerika werden häufig Spinnen oder Spinneneier in der internationalen Fracht gefunden. Die Medien schüren Panik. Die Angst vor giftigen Spinnen in Deutschland ist groß. Dennoch handelt es sich in vielen Fällen um harmlose Spinnenarten, die oft sogar heimisch sind und anschließend in die Freiheit krabbeln dürfen – nachdem der Supermarkt teilweise tagelang dicht machen musste.

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Bananenspinne – Wie groß wird sie?

  • Die Bananenspinnen können eine Körperlänge von bis zu 5 cm (ohne Beine) haben.
  • Diese Jagdspinnen besitzen lange kräftige Beine und rötlich behaarte Giftklauen unter den Augen.
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Wie giftig sind Bananenspinnen und woher kommen sie?

Selten wird ein giftiger Exot importiert. Dennoch haben viele Verbraucher Angst und fragen sich: Ist die Bananenspinne die giftigste Spinne der Welt? Zuerst: Zur Gattung Phoneutria (unserer Bananenspinne) gehören 8 verschiedene Spinnenarten. Diese Tropenspinnen sind in Südamerika zu finden. Die gefährlichste der Phoneutria-Arten ist die Phoneutria nigriventer. Diese kommt nur in Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay vor. Es ist schwierig für Laien, sie zu identifizieren und man braucht dafür ausgewachsene Tiere.

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Ja, das Gift der Phoneutria nigriventer kann auch bei erwachsenen Menschen zum Tod führen. Es ist umstritten, ob sie oder die Schwarze Witwe für die meisten tödlichen Giftunfälle weitweit verantwortlich ist. Als gefährlichste Spinne der Welt führen wasistwas und der Focus hingegen die australische Sydney-Trichternetzspinne (Sydney Funnel Web Spider) auf. Ihr Biss kann schon innerhalb weniger Minuten tödlich enden. In Brasilien selbst ist die Phoneutria nigriventer eher an der Ostküste zu finden und es kommt selten zu Bissen, noch seltener zu tödlichen Folgen. Denn die Bananenspinne beißt mitunter auch, ohne dass sie Gift injiziert (Trockenbiss). Wenn nach dem Biss die ärztliche Behandlung mit Gegengift erfolgt, kann das Risiko minimiert werden.

Der Biss einer Bananenspinne: Das sind die Folgen

Es können je nach Schweregrad mehrere Symptome auftreten:

  • Schmerzen
  • Herzrasen
  • Atemnot
  • Übelkeit bis zum Erbrechen
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
  • Schwellungen und Entzündungen auf der Haut durch die Brennhaare der Tiere
  • Muskelkrämpfe

Bananenspinne gesichtet – Was tun?

  • Abstand halten, am besten Bananenkiste abdecken oder die Spinne am Weglaufen hindern.
  • Feuerwehr alarmieren
  • Bei einem Biss einen Arzt aufsuchen
Bananenstaude
Unsere Bananen kommen zumeist nicht aus der Region, in der die giftigste Bananenspinne heimisch ist.

Wie wahrscheinlich ist es, einer Bananenspinne zu begegnen?

Wird eine Spinne gesichtet, suchen sich Menschen schnell Informationen, um die Spinne zu identifizieren – wo geht das einfacher und schneller als im Internet? Hierbei erhalten Laien aber oft nur rudimentäre Kenntnisse und gehen vom Fund einer tödlichen Bananenspinne aus. Damit sind sie aber nicht allein: Auch die Crewmitglieder auf Frachtschiffen vermuten häufig gefährliche Brasilianische Wanderspinnen, um sich vor eventuellen Vergiftungen zu schützen und handeln vorsichtig. Ein paar Fakten zur Erleichterung:

  • Die gefährlichste Spinne lebt im Brasilianischen Amazonas dort, wo keine Bananenplantagen zu kommerziellen Zwecken genutzt werden und es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie in die Welt verschifft wird. (Quelle: spiders.ucr.edu)
  • Die Bezeichnungen für die einzelnen Arten der Phoneutria-Spezies wurde im letzten Jahrhundert so häufig geändert, dass die Taxonomie (Einordnung) erschwert wurde. Auch Experten attestieren häufiger giftigere Arten, wenn sie auf eine Bananenspinne treffen und es sich möglicherweise gar nicht um eine solche handelt. (Quelle: spiders.ucr.edu)
  • Wenige Spinnen gelangen lebend nach Deutschland, die meisten Bananen stammen nämlich nicht aus Brasilien und somit ist es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine giftige Bananenspinne der Art Phoneutria nigriventer.
  • Die Gelege der Phoneutria sind empfindlich und es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Kokons der tödlichen Spinne den Transport und die kühle Lagerung überstehen.
  • Häufiger sind es harmlosere Jagdspinnen wie die Cupiennius salei, deren schwaches Gift beim Menschen einem Wespenstich ähnelt. Weiteres lest ihr auch auf der Seite des Naturkunsemuseums Karlsruhe.
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Hier ein Beitrag über den Fund der Brasilianische Wanderspinne in London:

Die Schlagzeilen rund um Bananenspinnen

Die Medien nutzen den Fund einer Spinne in einem Geschäft gern, um einen schockierenden Aufhänger zu haben. Nicht selten stellt sich das Tier im Nachhinein als harmloser Achtbeiner heraus. Dennoch möchten wir natürlich unsere Bananen ohne Spinne genießen und jeder wird den ersten Schreck nachempfinden können. Leider erfährt die Öffentlichkeit im Nachhinein selten, ob es sich wirklich um eine Brasilianische Wanderspinne gehandelt hat.

Update 13.12.2016

Am 12.12.2016 trafen Hafenarbeiter in Bremerhaven auf die brasilianische Wanderspinne. Das Tier war im Technikschacht der Kühlcontainer-Anlage Bremerhaven während einer Zollkontrolle entdeckt worden. Der zuständige Einsatzleiter der Feuerwehr entschied, die Spinne mit Kohlendioxid zu vergiften.

Bananenspinne

Update 30.11.2016

Die Bananenspinne von Rotenburg geistert seit einigen Tagen durch die Nachrichten. Am Freitag, den 25.11.2016 wurde die brasilianische Bananenspinne in einem Rotenburger Supermarkt gefunden. Mittlerweile wurde sie sichergestellt und wohnt in einem Terrarium in Brockel. Nach Aussage des Teams der Auffangstation, das im Raum Hannover, Bremen und Hamburg auch um ausgesetzte Tiere kümmert, seien sie allein in diesem Jahr schon 15 bis 20 Mal wegen einer vermeintlichen Bananenspinne alarmiert worden. Nicht immer handelt es sich dabei natürlich um die gefährlichen Spinnen aus Mittel- und Südamerika.

Update 18.07.2016

Auch wenn ihr Äpfel kauft, können euch giftige Spinnen begegnen. Auf Facebook sind öfter Meldungen unterwegs, in denen Spinnen gefunden werden. So auch bei einer LIDL-Kundin in Österreich, die in ihrem 2-kg-Sack Äpfeln aus der Oststeiermark einen Ammen-Dornfinger fand. Die Spinne ist auch in Deutschland, Österreich und anderen Ländern Mitteleuropas heimisch. Ihr Biss ist giftig und kann zu brennenden Schmerzen an der Bissstelle führen, ebenso können Schüttelfrost, Fieber oder auch Kreislaufversagen auftreten. Bislang gibt es keine Todesfälle.

Schniblo-Tag
Bananen-Genuss ist ohne Krabbeltiere eindeutig leckerer.

Hier listen wir eine Auswahl an Fällen auf, bei denen Brasilianische Wanderspinnen und andere Spinnenarten in Supermärkten aufgetaucht sind:

  • Supermarkt in London (2013): Eine 29-jährige Mutter kaufte Bananen und sah zuhause merkwürdige Flecken. Sie dachte zuerst, es sei Schimmel, dabei war es eine Kolonie der brasilianischen Wanderspinne. Letztendlich musste das Haus von Experten ausgeräuchert werden. Die Frau schickt künftig lieber ihren Mann zum Bananenkaufen, heißt es. (Quelle: spiegel.de)
  • Knapp ein Jahr später ebenfalls in einem Londoner Supermarkt (2014): Ein Familienvater von zwei Söhnen entdeckt die Spinne beim Auspacken der Bananen. Auch hier rückte ein Schädlingsbekämpfer an, der die brasilianische Wanderspinne in einer Sicherheitsbox abführte. (Quelle: Spiegel.de)
  • In Gelsenkirchen und in Frankfurt am Main (2014): In der BILD berichten Leser-Reporter. Hier ist natürlich die Rede von der „Gefahr auf acht Beinen“ und davon, dass ihr Gift „20 Mal tödlicher als das einer schwarzen Witwe“ sei. Auch hier wurde die brasilianische Wanderspinne sofort von einem Feuerwehrmann identifiziert, der nach eigener Angabe schon oft im Dschungel gewesen war.
  • In Baden-Württemberg: Hier wurde ebenfalls der Supermarkt evakuiert, ein Mitarbeiter soll sogar von der Spinne gebissen worden sein. Hier handelte es sich aber um eine einheimische ungefährliche Wolfsspinne (Quelle: ProSieben.de). Auch 2015 war es ein Fehlalarm und die harmlose Spinne wurde freigelassen.
  • Am 19.03.2016 in einem Monheimer Supermarkt: Bei diesem Fund vermutete ein Veterinär, der auf exotische Tiere spezialisiert war, anhand eines Handyfotos eine brasilianische Wanderspinne. Der Supermarkt wurde natürlich gesperrt, wie bei allen anderen Spinnenfunden auch. Die Bananenspinne war eine harmlose einheimische Winkelspinne und durfte anschließend wieder in die Freiheit. (Quelle: WDR.de)
  • Der jüngste Fund - 20.05.2016 im niedersächsischen Harpstedt: Mithilfe einer Tierärztin und eines Spinnenexperten konnte das Tier gefangen werden, nachdem der Supermarkt evakutiert wurde. Hierbei scheint es sich tatsächlich um eine Bananenspinne der Gattung Phoneutria gehandelt zu haben. (Quelle: welt.de)
  • Am 24.05.2016 gab es in Radebeul im Aldi ebenfalls einen Feuerwehr-Einsatz: Hier wurden zwei große Spinnen eingefangen. Um welche Art es sich handelt, ist noch unklar. (Quelle: mopo24.de)
  • In Heilbronn rückte die Polizeit am 26.07.2016 zu einem Spinnen-Einsatz in einem Discounter aus. Hierbei soll es sich tatsächlich um eine hochgiftige Bananenspinne handeln, die sichergestellt werden konnte. Weitere Obstkisten wurden natürlich ebenfalls von Schädlingsbekämpfern kontrolliert. (Quelle: stimme.de)
  • Einen neuen Fall für Spinnenjäger hat es am 9.08.2016 im baden-württembergischen Lörrach gegeben: Bei dem Fund handelt es sich vermutlich um eine Riesenkrabbenspinne (Heteropoda Venatoria), deren Durchmesser stattliche zehn Zentimeter misst. Sie gilt allerdings als ungefährlich für den Menschen, wennauch ihr Biss schmerzhaft sei. (Quelle: n24.de)

Bildquellen: Dr. Morley Readpp1quadshock via Shutterstock

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