In Netzwerken hat jedes Internet-fähige Gerät eine eigene IP-Adresse. Ein Router hat sogar zwei IP-Adressen: eine Interne und eine Externe. Aber was genau ist eine IP-Adresse eigentlich? Wir erklären es euch anhand eines Beispiels hier auf GIGA.
Was ist eine IP-Adresse?
Eine IP-Adresse (Internet-Procotol-Adresse) ist die Adresse eines Geräts im Netzwerk beziehungsweise im Internet. Der Router eines Netzwerks weist jedem Internet-fähigem Gerät eine eigene IP-Adresse zu. Über die IP-Adresse weiß der Router, von welchem Gerät eine Datenanfrage gekommen ist. Der Router führt die Anweisung aus und leitet das Ergebnis dann zurück an die entsprechende IP-Adresse, von der die Anfrage ursprünglich kam.
Beispiel: Webseite auf Smartphone öffnen
In eurem Netzwerk hat euer Smartphone die IP-Adresse 192.168.178.11. Nun möchtet ihr darauf eine Webseite öffnen. Folgendes passiert:
- Die Anfrage wird an den Router gesendet.
- Der Router merkt sich, dass die Anfrage von der IP-Adresse 192.168.178.11 gekommen ist.
- Daraufhin sendet der Router die Anfrage an den Server der Webseite im Internet, der beispielsweise die IP-Adresse 172.217.21.227 hat.
- Der Server 172.217.21.227 übermittelt die nötigen Daten zurück an euren Router.
- Der Router leitet die Daten dann weiter an den ursprünglichen Absender der Anfrage, also der IP-Adresse 192.168.178.11.
- Ergebnis: Die Webseite wird auf eurem Smartphone dargestellt.
Fazit: Digitales Postsystem
Die IP-Adressen dienen also einem digitalen Postsystem, in dem Daten von einem Absender zum Empfänger geschickt werden und zurück. Über die IP-Adressen wissen die Netzwerkgeräte immer, an welches Gerät sie ankommende Daten weiterleiten müssen.
Der Router hat zwei IP-Adressen: eine Interne und eine Externe
Euer Router selbst hat übrigens sogar zwei IP-Adressen: eine interne IP-Adresse für das eigene Heimnetzwerk und eine externe beziehungsweise öffentliche IP-Adresse für Anfragen im Internet. Das liegt daran, weil die IP-Adressen im Internet unter dem IPv4-Standard begrenzt sind und IP-Adressen dort auch automatisch hin und her gewechselt werden, je nachdem, welches Gerät gerade eine benötigt. Die Lösung soll später IPv6 bringen.
- Meine Interne und externe IP-Adresse herausfinden
- Meine interne IP-Adresse ändern
- IP finden und Besitzer orten
Bezogen auf unser Beispiel:
Im obigen Beispiel könnte euer Router also die interne IP-Adresse 192.168.178.10 haben. Euer Internetanbieter gibt eurem Router eine öffentliche IP-Adresse, etwa 77.10.77.70.
- Wenn also die Anfrage aus dem eigenen Heimnetzwerk kommt, sendet euer Smartphone diese an die interne IP-Adresse 192.168.178.10 (euren Router).
- Der Router leitet die Anfrage unter seiner externen IP-Adresse 77.10.77.70 weiter an den Server 172.217.21.227.
- Der Server antwortet zurück an euren Router 77.10.77.70.
- Eurer Router antwortet unter seiner internen IP-Adresse 192.168.178.10 eurem Smartphone 192.168.178.11.
Fazit: Mehrere IP-Adressen
Im Internet gilt ein eigenes IP-Adressen-System, da dort die IP-Adressen knapp sind und bei Bedarf oft gewechselt werden. Im Heimnetzwerk nutzt der Router ein eigenes IP-Adressen-System, das meistens mit „192.x.x.x“ beginnt. Ein PC kann übrigens auch mehrere interne IP-Adressen haben, wenn dieser mehrere Netzwerkkarten verbaut hat.
IP-Adressen: Der Unterschied zwischen IPv4 und IPv6
Obwohl es bereits das Internetprotokoll IPv6 gibt, läuft der Datenverkehr im Internet noch weitgehend über IPv4. Hier sind die wichtigsten Unterschiede, Vorteile und Nachteile:
IPv4
- IP-Adressen mit IPv4 bestehen aus bis zu 32 Ziffern – Beispiel: 172.217.21.227
- Daraus ergeben sich mehr als 4 Milliarden mögliche IP-Adressen für alle Geräte im Internet (4.294.967.296).
- Das reicht heutzutage nicht mehr aus, da weltweit immer mehr Geräte Internet-fähig sind.
- Aus dem Grund werden IPv4-Adressen im Internet nach Bedarf neu verteilt, etwa wenn ein Gerät ausgeschaltet ist, erhält ein anderes seine IP-Adresse.
IPv6
- IP-Adressen mit IPv6 bestehen aus bis zu 128 Ziffern – Beispiel: 2001:0db8:85a3:08d3::0370:7344
- Bei IPv6 gibt es also 340 Sextillionen mögliche IP-Adressen (340.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000).
- Dadurch könnte man jedem Internet-fähigem Gerät eine eigene und eindeutig identifizierbare IP-Adresse geben.
- Allerdings wäre damit auch die Privatsphäre eingeschränkt, weil nun jedes Gerät immer und überall eindeutig zu identifizieren ist.
Fazit: Mehr Anonymität bei IPv4
Wer IPv4 nutzt, surft also prinzipiell deutlich anonymer, da die IP-Adressen nicht so eindeutig zurückverfolgt werden können, wenn der Internetanbieter euch zwischenzeitlich eine andere externe IP-Adresse gegeben hat. Wie ihr eure IPv6-Adresse deaktiviert, seht ihr hier: