Der klassische 32 Zoll-LCD-Flachmann mit 50-100 Hertz Bildwiederhol- bzw. Bildwechselfrequenz hat ausgedient. 50-80 Zoll mit 200 Hz werden zum wohnzimmerlichen Standard. Aber auch 400 Hz oder sogar 600 „frames per second“ sind keine Seltenheit mehr. Der Preis der Geräte scheint dabei mit der Höhe der Hertz-Zahl anzusteigen. Hersteller drohen bereits mit 1600 Hz und 3200 Hz. Wir haben hilfreiche Fakten zur Einschätzung der Nützlichkeit der Bildwiederholfrequenz gesammelt!
Was bedeutet die Bildwiederholfrequenz für die Qualität des Fernsehbildes?
Die Bildwiederholfrequenz sagt euch, wie viele Bilder pro Zeiteinheit bzw. Sekunde auf dem Ausgabegerät dargestellt werden können. Diese Anzahl Bilder, die pro Sekunde gezeigt wird, beschreibt man mit der Einheit Hertz (Hz) bzw. auch fps=frames per second.
Grundsätzlich basiert alle Filmtechnik auf der Tatsche, dass das menschliche Auge ab ca. 16-20 aufeinanderfolgenden Einzelbildern pro Sekunde beginnt, keine Einzelbilder mehr zu erkennen. Also einzelne Bilder als Bewegung wahrnimmt. Die aktuelle Aufnahmegeschwindigkeit bei Filmen in Kino und TV liegt zwischen 24 bis 48 Bildern pro Sekunde.
Herkömmliche und HDTV Fernsehsignale übertragen immer noch mit maximal 50 Hz.
Ganz allgemein und möglichst schlicht ausgedrückt, bedienen sich die verschiedenen Arten von Bildwiedergabe-Medien, Projektoren, Röhren-, Plasma-, LCD/LED-Fernseher, eines gemeinsamen technischen Tricks, der je nach Gerät unterschiedlich umgesetzt wird, um Geräte-abhängige, ungewünschte, negative Effekte zu vermeiden: Die künstliche Erstellung zusätzlicher Bilder.
Diese Bilder können einfach „nichts“ sein - also schwarz - wie bei Röhrengeräten, um das Flimmern zu verhindern oder, wie im Falle des LCD-TV-Geräts: Neu berechnete Zwischenbilder, die eine Bewegungsunschärfe bzw. den sog. Nachzieheffekt verhindern sollen.
Die unterschiedliche Technik und daraus resultierend verschiedene Probleme sind der Grund, warum bei einem Röhrengerät mit 100 Hz das höchste der Gefühle erzielt ist, während bei einem LCD-Fernseher auch 200 Hz noch eine Verbesserung des Bildes bringen, bzw. weiterhin nach oben Luft ist und Geräte mit 400 Hz oder sogar 800 Hz auf den Markt kommen.
Röhre und LCD verdoppeln bzw. vervielfachen die Bildwiederholfrequenz, indem sie zusätzlich Bilder erstellen, also ein bis viele Zwischenbilder zwischen dem aktuellen und dem nachfolgenden Bild erzeugen. Aber im Falle eines LCD-Fernsehers geht es darum, Bewegung möglichst scharf wiederzugeben und zu diesem Zweck werden beispielsweise 24 echten Bildern, die den Flug eines Balls zeigen, künstlich berechnete Bilder hinzugefügt - je mehr Hertz, umso mehr künstliche Bilder.
Die Technik funktioniert erfolgreich, wenn es um die flüssige Darstellung von schneller Bewegung geht. Allerdings wird dieses Verfahren unterschiedslos auf alles angewendet, das gesendet wird und eine deutlich sichtbare, ungewünschte Begleiterscheinung dieser Technik wird als „Soap-Opera-Effekt“ bezeichnet - der Hintergrund wirkt statisch, die Objekte ausgestanzt.
Wie viel Hertz braucht ein LCD-Fernseher?
Wer sich für die Europa- und Champions League 2015 ohne Nachzieheffekt ausrüsten möchte, ist mit einem 32 oder 55 Zoll 200 Hz LCD-Flatscreen-TV auf der ganz sicheren Seite. Und auch 100 Hz werden den meisten Menschen bereits ausreichen.
Tests zur menschlichen Wahrnehmung konnten ermitteln:
- Der Unterschied zwischen einer 50 Hz und einer 100 Hz Bildwiederholfrequenz bringt für das menschliche Auge eine deutlich wahrnehmbare Verbesserung!
- Zwischen 100 Hz und 200 Hz ist ebenfalls ein Unterschied feststellbar, aber schon nicht mehr ganz so deutlich!
Es heißt also: Entspannt bleiben - auch wenn die technische Entwicklung noch viel weiter kann: Das menschliche Auge ist in seinen Fähigkeiten tatsächlich begrenzt.
Ausnahme: Wer ein 3D-fähiges-TV-Gerät haben will, braucht unbedingt mindestens die 200 Hz. Aufgrund der Technik habt ihr nämlich dann auf jedem Auge die geteilte Anzahl Bilder, links und rechts 100 Hz.