Through the Darkest of Times und Attentat 1942 gehören zu den ersten Spielen, die auch in Deutschland mit verfassungsfeindlichen Symbolen wie dem Hakenkreuz erscheinen dürfen. Wie sich jetzt herausstellt, ist damit aber nicht automatisch jedem Spiel eine Freigabe garantiert.
Der Welttkries-Shooter Post Scriptum: The Bloody Seventh wird in Deutschland nicht ungeschnitten erscheinen. Das gaben die Entwickler in einem Stream auf Twitch bekannt.
Die Aussage ging auf die Frage eines Zuschauers zurück, der wissen wollte, ob für das Spiel nachträglich ein Patch erscheinen soll, der NS-Symbole wie das Hakenkreuz, die in Deutschland als verfassungsfeindlich gelten, in das Spiel einfügen. Die Entwickler antworteten, dass die USK das Spiel bereits gesichtet hätte und es in der unzensierten Form nicht zugelassen werden soll.
Die Entscheidung deckt sich mit den Aussagen von Marek Brunner, Leiter des Testbereichs der USK, den wir im August zu diesem Thema befragen konnten. Wichtiger Faktor ist, dass es sich bei Post Scriptum um ein Multiplayer-Spiel handelt.
„Multiplayer sind eher Sportarten oder Brettspiele und wir haben keine Brettspiele mit Hakenkreuzen. Wir haben keine Sportarten mit Hakenkreuzen und deswegen bin ich sehr darauf gespannt in welche Richtung die Gremien dann gehen. Wir sehen aber auch bei den Multiplayer-Spielen, dass es sehr lange gebraucht hat den Gremien auch wirklich beizubringen: Es handelt sich um eine sportliche Verabredung. Ihr seid gegeneinander unterwegs, danach wechselt ihr die Rollen und seid wieder gegeneinander unterwegs. Und da muss man halt gucken, was die Experten erwarten, was über die Gewalt im Spiel hinaus bei den Gamern hängen bleibt. Ob diese Beliebigkeit des Rollentausches was gutes ist oder ob es was schlechtes ist. Und das sind Sachen, die in der USK noch nie diskutiert werden mussten, weil dieses Symbol nicht dabei war.“
Entscheidend für die Freigabe von Spielen wie Through the Darkest of Times und Attentat 1942 war die sogenannte Sozialadäquanz, was bedeutet, dass Symbole verfassungsfeindlicher Organisationen in einem Titel verwendet werden können, sofern dies der Kunst oder der Wissenschaft, der Darstellung von Vorgängen des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient.