Die Wi-Fi-Alliance kündigte im Januar 2018 den neuen WLAN-Sicherheitsstandard WPA3 an. Mit einer 192-Bit-Verschlüsselung soll ein hohe Sicherheit erreicht werden, selbst wenn das vom Nutzer ausgewählte Passwort nicht den vorgegeben Mindesstandards entspricht.
Im Herbst 2017 sorgte die vom belgischen Sicherheitsforscher Mathy Vanhoef entdeckte Sicherheitslücke KRACK für Aufregung. Auch wenn die Sicherheitslücke relativ schnell durch entsprechende Updates der Router-Hersteller geschlossen wurde, war das Image des ehemals für relativ sicher gehaltene WPA2-Verschlüsselungsprotokolls angekratzt. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Anwender den Sicherheitspatch möglicherweise aus Unwissenheit nie installiert haben. WPA3 soll deswegen möglichst schnell die mit WPA2 geschützte Hardware ablösen. Die ersten Geräte, die WPA3 unterstützen, sollen noch 2018 auf den Markt kommen.
WPA3: Vorteile des neuen Verschlüsselungsprotokolls
Durch die mit dem CNSA (Commercial National Security Algorithm) abgestimmten 192-Bit-Verschlüsselung sowie einer individualisierten Verschlüsselung für jeden Nutzer eines WLAN, soll WPA3 selbst dann sicher bleiben, wenn das gewählte WLAN-Passwort nicht den empfohlenen Standards entspricht. Zum Vergleich nutzt WPA2 einen 128-bit langen Schlüssel.
Laut der Wi-Fi-Alliance sollen WLAN-Netzwerke, die korrekt mit WPA3 verschlüsselt sind, so auch problemlos an Orten betrieben werden, die einen sehr hohen Sicherheitsstandard erfordern (Unternehmen, Regierungseinrichtungen etc.).
Darüber hinaus kündigt die Wi-Fi-Alliance an, dass sie die Konfiguration für Geräte ohne Display-Schnittstelle vereinfacht haben. Wie die Einrichtung konkret abläuft, wurde aber noch nicht bekannt gegeben.
Braucht man WPA3?
Diese Frage kann natürlich nur jeder für sich selbst beantworten. Privatpersonen, die ihr durch WPA2 geschütztes Netzwerk immer auf dem neuesten Stand halten, sollten aber auch mit dem alten Sicherheitsstandard noch einige Zeit in ruhigen Gewässern surfen, wie die Wi-Fi-Alliance selbst erklärt.
WPA2 wird auch in Zukunft in Geräten die „Wi-Fi Certified“ sind unterstützt. So soll WPA2 weiter verbessert werden, um sicherzugehen, dass auch künftig starke Sicherheitsvorkehrungen in der sich weiterentwickelnden Sicherheitslandschaft geboten werden. Wie Joe Hoffman (SAR Insight & Consulting) erklärt:
Wi-Fi-Sicherheitstechnologien können jahrzehntelang leben, daher ist es wichtig, dass sie ständig aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der Wi-Fi-Branche gerecht werden.
Wenn ihr euer eigenes WLAN-Passwort vergessen habt, hilft euch dieses kleine Video-Tutorial vielleicht weiter:
Werdet ihr aufgrund der erhöhten Sicherheit in den nächsten Jahren auf Geräte mit WPA3-Unterstützung umsteigen, oder bleibt ihr vorerst noch beim alten Sicherheitsstandard und haltet eure Geräte up-to-date? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.