Das Internet übers WLAN zu nutzen, ist sehr praktisch. Aber spätestens in großen Wohnungen oder Häusern mit mehreren Etagen kommt das Funknetz an seine Grenzen. Wenn der Router im Flur steht und ihr im Schlafzimmer nur noch ein schwaches Signal habt, müsst ihr euer WLAN verstärken die Reichweite erhöhen. GIGA erklärt euch, wie ihr das Signal verstärken könnt und euer Netz erweitert.
Die zulässige Strahlungsleistung eines heimischen WLAN-Routers darf bestimmte Werte nicht überschreiten. Was eure Gesundheit schonen soll, beschränkt gleichzeitig die Empfangsqualität. Das müsst ihr im Hinterkopf behalten, wenn ihr euer WLAN verstärken wollt. Die tatsächliche Sendeleistung lässt sich so nicht vergrößern. Trotzdem kann man die WLAN-Reichweite erhöhen und wir verraten euch, wie das geht.
Unser Video zeigt, wie ihr euer WLAN optimieren könnt:
Tipps: Das WLAN-Signal verstärken
Wenn ihr nach Möglichkeit überall eine hohe WLAN-Sendeleistung haben wollt, um etwa Filme in HD zu streamen, könnt ihr einiges unternehmen. Teilweise genügen dazu Router-Einstellungen, aber unter Umständen kommt ihr um einen neuen Router nicht herum.
- Testet in euren Router-Einstellungen, ob auch die volle WLAN-Sendeleistung eingestellt Einige Router bieten die Option, die Sendeleistung zu reduzieren, um beispielsweise die Reichweite absichtlich zu beschränken. Dadurch wird das Abhören der Kanäle schwieriger gemacht.
- Zusätzlich zur reinen Sendeleistung könnt ihr auch die WLAN-Geschwindigkeit durch den richtigen Übertragungsmodus einstellen. Der WLAN-Standard 802.11b mit maximal 11 Mbit/s ist veraltet. Euer Router sollte im 2,4 GHz-Bereich mindestens 802.11g mit bis zu . 54 Mbit/s oder besser noch 802.11n mit bis zu 600 Mbit/s beherrschen. Im Frequenzbereich von 5 GHz kann der Standard 802.11ac sogar 1,7 Gbit/s übertragen.
So könnt ihr das WLAN-Signal außerdem wirklich verstärken:
- Richtantennen können tatsächlich zu einer zielgerichteten, echten Anhebung der Sendeleistung führen und dafür sorgen, dass ihr das Signal an entferntere Empfänger schicken könnt.
- Eine andere Option der „technischen Aufrüstung“ sind WLAN-Repeater. Sie nehmen euer Signal auf, verstärken es und erhöhen so eure WLAN-Reichweite.
- Die Platzierung des Routers ist ebenfalls wichtig. Stellt ihn möglichst hoch und freistehend auf. Nicht unterm Schrank, sondern darauf.
- Geräte mit „Eigenstrahlung“, wie etwa Mikrowellengeräte und Schnurlos-Telefone, können die WLAN-Signale stören. Vermeidet die Nähe solcher Geräte.
- Metallflächen können die WLAN-Reichweite ebenfalls beschränken. Stellt die Router nicht direkt neben PC-Gehäusen oder Metallschränken auf.
- Vermeidet Kanal-Konkurrenz! Es gibt in jedem Frequenzbereich nur eine beschränkte Anzahl von Kanälen und ihr könnt in der Regel im Router einstellen, auf welchem Kanal gesendet wird. Stellt fest, welche Kanäle in eurem Umfeld schon belegt sind und weicht auf einen freien aus.
Aktive WLAN-Verstärkung und Erhöhung der Reichweite
Direkt neben dem Router habt ihr ein starkes WLAN-Signal von 100 Prozent. Zwei Räume weiter sind es vielleicht nur noch 30 Prozent und eine Etage höher kaum noch 10 Prozent. So kann man nicht arbeiten!
Das Ausgangssignal am Router könnt ihr nicht verstärken. Dafür aber das Signal im anderen Raum. Ihr könnt WLAN-Repeater einsetzen und so die Reichweite erhöhen. Hier zeigen wir euch, wie ihr einen Fritzrepeater von AVM einrichtet. Dazu stellt ihr die kleinen Geräte auf der Strecke zwischen Router und den anderen Räumen auf und verbindet sie mit eurem Netz. Der Repeater empfängt das WLAN-Signal, verstärkt es und reicht es weiter. Auf diese Weite könnt ihr auch in großen Wohnungen oder zum Beispiel im Garten ein starkes WLAN-Signal haben.
Allerdings haben die WLAN-Repeater auch den Nachteil, dass sie sich gewissermaßen eine Leitung für die Verbindung in beide Richtung teilen müssen, wodurch sich die mögliche Übertragungsgeschwindigkeit halbiert. Ergebnis: Das WLAN ist stark – aber langsamer. Um das zu verhindern, könnt ihr stattdessen auf ein „Mesh-WLAN“ setzen. Dabei werden in der Wohnung kleine Übertragungsstationen strategisch verteilt, die ein eigenes Funknetz aufbauen und sich alle miteinander verbinden. Das ergibt eine nahezu lückenlose Netzabdeckung bei voller Geschwindigkeit. Außerdem gibt es auch keine Netzabrisse beim Wechsel von einem Raum zum anderen.
- WLAN-Verstärker: Testsieger bei Stiftung Warentest
- Vergleich: Mesh-Netz und normales WLAN – Vor- und Nachteile
- WLAN aus der Steckdose: Powerline-WLAN-Adapter
Eine andere Möglichkeit sind „Powerline-WLAN-Adapter“. Dabei wird ein kleines Gerät in eine Steckdose neben dem Router gesteckt und über ein Kabel mit diesem verbunden. Weitere Geräte verteilt man auf andere Steckdosen im Haus. Über die Stromleitung wird das Netzwerksignal übertragen und an den Endpunkten bieten die Geräte einen WLAN-Zugang.