Die Frage, ob Sendemasten gefährlich sind, schädliche Strahlungen absondern und Krankheiten erzeugen, lässt sich nicht beweisbar beantworten. Natürlich unterliegen sie strengen Vorschriften und ihr könnt auf einer Karte danach suchen.
Funklöcher & Sendemasten auf der Karte finden - für O2, Telekom, Vodafone und Co.
Bei der Bundesnetzagentur gibt es eine Karte der registrierten Funkmasten, die euch ziemlich genau anzeigt, wo die Masten positioniert sind. Ihr könnt dort auf die eingetragenen Markierungen klicken und bekommt zu jedem Mast weitergehende Informationen – die euch allerdings als Laie kaum was sagen dürften.
Ihr findet bei der Bundesnetzagentur auch eine „Funkloch-Karte“ die euch zeigt, wo ihr keinen Empfang habt.
Sind Sendemasten gesundheitsschädlich?
Ob Funkmasten gefährlich oder sogar gesundheitsschädlich sind, ist objektiv schwer zu beantworten. Subjektiv scheinen die Antworten und angeblichen Beweise viel klarer zu sein. Natürlich behaupten die Besitzer dieser Masten, dass sie völlig harmlos seien und strengen Sicherheitskontrollen unterliegen. Doch sobald irgendwo ein Funkmast (oder das Wissen um seine Existenz) in der Nähe auftaucht, klagen einige Anwohner über Probleme. Das ging sogar so weit, dass jemand sich lautstark und mit Klagen über Funkmasten beschwert haben soll, die überhaupt nicht im Betrieb waren.
Andererseits hat die Bundesnetzagentur auch schon Messungen durchgeführt (erst letztlich in Cottbus), weil es in einem Stadtteil mit Nähe zu einem Funkmast zu erhöhten Zahlen von Krebserkrankungen gekommen sein soll.
Dass die Bundesnetzagentur bei ihren Messungen allerdings keine Überschreitung der Grenzwerte feststellen konnte, wird die betroffenen Bürger sicher nicht beruhigen. Das Problem ist dabei, dass die Beweislast bei den Betroffenen liegt. Zwar gibt es Bürgerinitiativen wie der Verein Bürgerwelle e.V., die immer wieder Studien vorlegen, die verschiedenste Krankheiten mit Funkstrahlung in Verbindung bringen, aber handfeste Beweise gibt es eben nicht.
Video: Auf den Funkmästen wird aufgeräumt – 3G wurde abgeschaltet
Wie kann man sich vor der Strahlung der Funkmasten schützen?
Bei der Frage nach dem Schutz vor Funkmasten und ihren Strahlen landet man schnell im Reich der Aluhüte. Verschiedene Scharlatane versuchen, sich an der Angst der Menschen vor Elektrosmog zu bereichern und bieten unter anderem auch „abgeschirmte Lampen“ oder „strahlungsarme Wasserbettheizungen“ an. „Abschirmungs-Handytaschen“ sollen die Funkstrahlung des Geräts minimieren, während „Handy-Harmonisierer“ in Form von Aufklebern die Strahlenbelastung senken sollen. Physikalisch und biologisch sind solche Schutzmaßnahmen sehr zweifelhaft.
Allerdings sind sich Mediziner einig darüber, dass es tatsächlich Menschen gibt, die überaus empfindlich auf Elektrosmog und somit auch die Strahlung der Funkmasten reagieren. Woran das allerdings liegt, ist völlig ungeklärt. Und schützen können sich diese Personen sicher nicht durch eine „Abschirmungsmatte“ unter dem Bett zum Preis von über 500 Euro! Stattdessen sollte man vielleicht lieber nach strahlungsarmen Handys suchen.
Tatsächlichen Schutz der betroffenen Personen kann eigentlich nur ein Umzug in strahlungssfreie Gebiete bringen – wenn es die geben würde. Die Erde selbst gibt schon verschiedene Strahlungen ab und auch durch die Atmosphäre dringen jeden Tag Strahlungspartikel aus dem All auf uns ein. Einige davon können nicht mal durch Beton oder Blei abgehalten werden.
In den 90er-Jahren waren Handys noch lange nicht so verbreitet und die Angst vor der Strahlung hielt sich in Grenzen...
Fazit
Die Belastung durch die Strahlung, die durch Funkmasten emittiert wird, (oder WLAN-Strahlung) kann faktisch weder bewiesen noch geleugnet werden. Ganze Zweige der Esoterik und verschiedener Scharlatane in ihrem Fahrwasser versuchen, die Angst der Menschen in bare Münze zu verwandeln. Die Gemeinden nehmen die Ängste durchaus ernst und versuchen beispielsweise, neue Funkmasten in unkritischen Bereichen errichten zu lassen, während die Schweiz in der Nähe von Schulen und Kindergärten die Grenzwerte gesenkt hat. Vermutlich muss erst ein einflussreicher Politiker in der Nähe eines Funkmastes an Krebs erkranken, bevor sich rechtlich etwas bewegen kann.
Man sollte auch nicht vergessen, dass kaum jemand auf die Annehmlichkeiten verzichten will, die diese Technologie fast allen bringt: Ihr lest diesen Artikel gerade im Internet. Mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit sogar auf einem Handy. Ansonsten vermutlich im heimischen WLAN. Man nutzt kabellose Telefone, ohne sich Gedanken darüber zu machen.
Und zuguterletzt: Vergesst Strahlungstäschchen fürs Handy! Am meisten Strahlungen geben die Dinger ab, wenn ihr sie zum Telefonieren direkt an den Kopf haltet.