Zu einem echten Bud-Spencer-Film gehört neben einem ordentlichen Satz heißer Ohren, sprich einer veritablen Schlägerei, natürlich auch eine deftige Mahlzeit, die sich unser aller Lieblings-Landvogt gern und schnell einverleibt. Ob die legendäre Bohnenpfanne aus den Italo-Western, Spaghetti à la Plattfuß oder einen Burger mit Quetschfleisch - hier sind die kultigsten Rezepte zum Nachkochen!
Einmal alles, was da ist! So lautet eine typische Bestellung von Haudegen Bud Spencer. Dieses Zitat entstammt aus dessen Western-Komödie „Eine Faust geht nach Westen“ und der beleibte Herr mit dem Dampfhammer bestellt nach dem Ende der opulenten Mahlzeit das Ganze noch einmal von vorn.
Fress-Szenen sind regelmäßiger Bestandteil der Prügel-Komödien mit Bud Spencer, ob nun in den Westernparodien mit seinem Partner Terence Hill („Mein Name ist Nobody“)oder in seinen Solo-Auftritten, etwa als Neapolitanischer Kommissar Rizzo in den „Plattfuss“-Filmen. Daher haben wir uns einmal drei klassische Gerichte herausgepickt, die besonders oft vom ehemaligen Profi-Schwimmer während seiner zahlreichen Leinwandauftritte verputzt werden und zeigen euch in unserem Special, wie ihr sie zu Hause nachkochen könnt.
Hinweis: Alle Mengenangaben richten sich an eine Portion für vier Personen (oder eine kleine Vorspeise für Bud), also falls ihr mehr oder weniger Personen seid, einfach umrechnen!
1. Bohnen und Speck im Stile von Western wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“
Was wären Klassiker wie „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ ohne Bohnen mit Speck? Schließlich entbrennt auch im Nachfolger „Vier Fäuste für ein Halleluja“ ein anständiger Faustkampf um die rustikale Köstlichkeit, die natürlich in einer Gusseisernen Pfanne zubereitet und serviert werden sollte. Falls ihr keine zur Hand haben solltet, tut es aber auch eine ganz normale Pfanne.
Zutaten:
250g durchwachsener Speck / 2 Zwiebeln / 2 Knoblauchzehen / Butter / Olivenöl / 400g Bohnen rot (Dose) /400g Bohnen weiß (Dose) / Salz / Pfeffer / 2 Chillischoten / Tomatenmark / 800g gestückelte Tomaten (Dose)/ Paprikapulver / Zucker
Zubereitung:
Speck, Zwiebeln, Knoblauchzehen und Chillischoten klein hacken.
Einen guten Schuss Olivenöl in eine Pfanne geben und heiß werden lassen, den Speck darin anbraten, dann die klein geschnittenen Zwiebeln, die Knoblauchzehen und Chillischoten hinzugeben und ebenfalls anbraten. Dann einen Esslöffel Tomatenmark hinzugeben. Etwa eine Minute später die Bohnen inklusive dem Bohnenwasser hinzugeben und alles für mehrere Minuten köcheln lassen. Ein bis zwei Prisen Zucker hinzugeben. Wenn die Flüssigkeit deutlich weniger geworden ist, die Tomaten hinzugeben. Alles gut durchrühren und mindestens 15 Minuten köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen. Zum Schluss ein kleines Löffelchen kalte Butter unterrühren. Das hebt den Geschmack und auf Kalorien wird schließlich bei Bud Spencer nicht geachtet. Das Gericht ist fertig, wenn die Bohnen durch sind, also weich. Ist recht einfach, aber im Wilden Westen gab es ja schließlich noch keine High-Tech-Küche! Guten Appetit!
2. Spaghetti alla Napoletana im Stile von „Sie nannten ihn Plattfuß“
Bud Spencer ist gebürtiger Neapolitaner und so spielen auch einige seiner Filme in der Heimatstadt des schlagkräftigen und nimmersatten Haudegens, etwa die Krimi-Komödie „Sie nannten ihn Plattfuß“, auch bekannt als „Buddy fängt nur große Fische“. Daher ist es natürlich zwingend notwendig, ein klassisches italienisches Nudelgericht aufzuführen und was bietet sich mehr an als klassische Spaghetti aus Neapel, die in der „Plattfuß“-Reihe gern und häufig verzehrt werden.
Zutaten:
1kg Spaghetti / 1kg Tomaten / Tomatenmark / 2 Knoblauchzehen / Zwiebeln / Salz / Pfeffer / Zucker / Parmesan / 1 Bund Basilikum
Zubereitung:
Zwiebeln, Knoblauchzehen und Basilikum klein hacken. Einen Topf mit Wasser aufsetzen und die Tomaten darin blanchieren (kurz kochen lassen, bis die Haut aufplatzt). Dann die Haut von den Tomaten entfernen, die Tomaten vom Stiel und Kern befreien und in Stücke schneiden. Wem das zu anstrengend ist, kann sich natürlich auch eine Dose mit Tomaten kaufen, schmeckt aber weniger lecker...
Für die Sauce Olivenöl in einem Topf erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch andünsten, dann das Tomatenmark hinzugeben und anschließend die Tomatenstücke in den Topf geben. Alles bei schwächerer Hitze 15 Minuten köcheln lassen, bis eine sämige Masse entstanden ist. Mit Salz, Pfeffer und einer kleinen Prise Zucker würzen und kurz vor dem Servieren den Basilikum unterrühren. Wer mag, darf auch mit Oregano würzen, das entspricht aber nicht mehr der puristischen, klassischen Zubereitungsart.
Für die Nudeln einen Topf mit Wasser aufsetzten und das Wasser salzen. Wenn es kocht, Nudeln hineingeben, umrühren und ohne Deckel den Hinweisen auf der Verpackung folgend so lange kochen, bis sie bissfest sind. Das sind in etwa 10 bis 15 Minuten je nach Topf und Herd. Anschließend abgießen und in vier tiefe Teller aufteilen. Dann die fertige Sauce drauf und noch ein Basilikumblättchen zur Deko und natürlich Parmesan dazu und fertig ist diese traditionelle und überraschend vegetarische Variante der neapolitanischen Spaghetti mit Tomatensauce, wie sie Kommissar Rizzo alias Bud Spencer am liebsten hat.
3. Burger im Stile von Komödien wie „Zwei außer Rand und Band“
Mit zunehmendem Erfolg änderten sich für Bud Spencer und Terence Hill in den 1970er Jahren auch die Drehorte und Filme wie „Zwei außer Rand und Band“ oder „Zwei bärenstarke Typen“ wurden in den USA, vornehmlich in Miami gedreht. Da die Charaktere nicht grundlegend geändert wurden, hatten sie nach wie vor Hunger und so kam der Hamburger ins Spiel. Daher kommt nun ein ordentliches Gerät auf euch zu!
Zutaten:
1kg Rindfleisch / 2 Zwiebeln / 2 Tomaten / Eisbergsalat / Gürkchen / 1 Ei / 4 Hamburger-Brötchen / Käse in Scheiben (Cheddar )/ Tomatenmark / Bacon / 1 Chilli-Schote / Salz / Pfeffer / Kapern / Pflanzenöl / Zitrone / Butter
Zubereitung:
Das Rindfleisch durch einen Fleischwolf drehen, dann eine Handvoll Kapern ebenfalls durchdrehen und anschließend die Masse salzen und pfeffern. Wer keinen Fleischwolf besitzt, der kauft sich einfach ein Kilo gehacktes Rindfleisch (nicht halb und halb!) und zerkleinert 5-6 Kapern und vermischt diese mit dem Fleisch, danach ebenfalls salzen und pfeffern. Dann aus der Masse vier gleich große Patties formen und leicht platt drücken.
Für die Burgersauce ein Eigelb in eine Schüssel geben und zwei Teelöffel Senf hinzugeben. Dann mit einem Mixstab verrühren und während des Rührens vorsichtig und langsam Planzenöl hinzutröpfeln lassen, bis eine feste Masse entsteht. Diese dann mit ein paar Tropfen Zitrone, Salz und Pfeffer abschmecken. Wem diese Prozedur zu anstrengend ist, der kann sich natürlich auch eine fertige Burger-Sauce im Supermarkt kaufen, ist dann nur nicht so lecker...
Für das Gurkenrelish etwa acht kleine Gürkchen in Stücke schneiden und in eine Schüssel geben. Im Anschluss etwa einen Esslöffel Tomatenmark hinzufügen und einen Schuss vom Gurkenwasser. Salzen und Pfeffern. Dann die Masse pürieren. Falls sie zu fest werden sollte, einfach noch ein wenig Gurkenwasser hinzufügen.
Außerdem Tomaten in Scheiben schneiden, Salat in Größe der Brötchen schneiden, Chillischoten kleinhacken und Zwiebeln in Stücke oder Ringe (je nach Belieben) schneiden. Die Baconstreifen in Butter anbraten, bis sie sich zusammenziehen, dann herausnehmen und auf einem Tuch abtrocknen und abkühlen lassen.
Die Burgerbrötchen in der Mitte durchschneiden und für 5 Minuten in den Ofen geben (ca. 120 Grad). Währenddessen die Fleischpatties in der Pfanne von beiden Seiten scharf anbraten (Herdplatte auf volle Pulle stellen), sprich in heißes Pflanzenöl geben und nach ca. zwei Minuten wenden.
Die Brötchen aus dem Ofen herausnehmen, die Unterseite mit der Burgersauce bestreichen, Salatblatt drauf, Zwiebeln drauf, Käsescheibe drauf, Fleischpattie drauf, wieder ein Käsescheibchen drauf, darauf dann den Bacon, dann die Tomate und die Chillischoten. Zum Abschluss die andere Hälfte des Burgerbrötchens mit dem Gurkenrelish bestreichen und auf den Burger legen. Guten Appetit!
Wie sich Bud und Terence in einem feinen Lokal benehmen, seht ihr hier:
Das waren also drei Klassiker, wie sie Bud Spencer zigmal auf der Leinwand verdrückt hat. Meist in rauen Mengen und kurzer Geschwindigkeit. Für weitere Klassiker wie das Bier und Würstchen-Wettessen in „Zwei wie Pech und Schwefel“ oder das 20-Eier-Omelette in „Sie nannten ihn Mücke“ ist wohl kein Rezept von Nöten, sondern eher eine Prise Wahnsinn und der Gang in den nächsten Supermarkt.
Allen Bud Spencer und Terence Hill Fans sowie allen Hobbyköchen guten Appetit! GIGA-Mahlzeit!