Black Mirror zeigt uns interessante und zugleich schaurige Geschichten, von denen ein paar jedoch schon bald Realität werden könnten. Wir stellen sie euch vor.
Wenn man seine Freunde fragt, welche Serien sie einem empfehlen können, wird schnell der Name „Black Mirror“ fallen – und das zu Recht! Sowohl die Produktionsqualität der einzelnen Folgen als auch ihre erzählten Geschichten sind absolut fantastisch und regen zum Nachdenken an.
Der Clou an der Serie: Meist unterscheidet sich die Welt von Black Mirror im Vergleich zu unserer nur in wenigen Details und ist gerade deswegen so glaubhaft. Bei vielen Geschichten fragt man sich deshalb: „Ob das vielleicht bald Realität werden könnte?“
Wir haben uns die einzelnen Folgen einmal genauer angeguckt und die Geschichten herausgepickt, von denen wir ausgehen, dass sie in naher Zukunft zumindest im Bereich des Möglichen liegen. Vorsicht Spoiler!
Die Bewertung des Menschen – Abgestürzt
Bewertungen von Produkten und Dienstleistungen lassen uns die ein oder andere Kaufentscheidungen noch einmal überdenken. Doch was wäre, wenn man auch Menschen bewerten könnte? Dieser Frage nimmt sich die Folge „Abgestürzt“ an, in der eine junge Frau versucht, ihren Score immer weiter nach oben zu treiben, nur um am Ende genau das Gegenteil zu erreichen.
Die Bewertung des Menschen – Abgestürzt
Das ganze System dahinter scheint auf den ersten Blick absurd zu sein, aber die chinesische Regierung hat bereits ein Projekt gestartet, das die Bürger bewertet: Der „Social-Score“ der Bürger wird durch einen Algorithmus berechnet, der Online-Käufe, Verkehrsdelikte, Steuerzahlungen und viele weitere Faktoren mit einbezieht.
Während Menschen mit höherer Wertung einige zusätzliche Zuwendungen genießen, werden Bürger mit einer niedrigeren Wertung förmlich zu Menschen zweiter Klasse degradiert.
Die Festplatte im Hirn – Das transparente Ich
In der dritten Folge der ersten Staffel von Black Mirror haben die Menschen durch ein Implantat Zugriff auf jede Erinnerung ihres Lebens. Die Erlebnisse können jederzeit abgerufen und sowohl in den Augen als auch auf externen Monitoren wiedergegeben werden. Ebenso gibt es die Möglichkeit, unliebsame Erlebnisse ganz einfach aus seinem Verstand zu verbannen.
Die Festplatte im Hirn – Das transparente Ich
Obwohl die letzte Möglichkeit noch nicht gegeben ist, so zeichnen inzwischen immer mehr Leute ihren Alltag über ihr Smartphone oder andere Geräte auf und teilen diese Aufnahmen mit Freunden und Followern über soziale Netzwerke.
Die Snapchat-Brille namens „Spectacles“ erlaubt es etwa jetzt schon per Knopfdruck, ganz einfach eine kurze Videoaufnahme zu starten. Per WLAN oder Bluetooth werden die Video-Dateien anschließend auf das Handy übertragen, wo sie dann weiterverwendet werden können.
Künstliche Persönlichkeit – Wiedergänger
In „Wiedergänger“ wird eine künstliche Intelligenz dafür genutzt, um einer Witwe die Möglichkeit zu geben, mit ihrem verstorbenen Mann zu interagieren – erst via Text-Chat, später dann per Telefon. Dabei ahmt die künstliche Intelligenz das Verhalten des verstorbenen Mannes nach, indem es seine öffentlich einsehbaren Profile aus dem Netz analysiert und auswertet. Später wird dieses Bewusstsein sogar noch in einen Roboter eingepflanzt, dessen Aussehen dem Verstorbenen zum Verwechseln ähnlich sieht.
Künstliche Persönlichkeit – Wiedergänger
Obwohl der letzte Schritt wahrscheinlich noch einige Zeit auf sich warten lassen dürfte, kommen intelligente Chatbots schon heute zum Einsatz. Siri, Google oder Alexa reagieren auf eure Befehle und führen diese aus.
Auch Persönlichkeitsauswertungen treten immer weiter in den Fokus. Das Unternehmen Crystal analysiert die Verhaltensweisen eurer Kollegen und gibt euch dementsprechend Empfehlungen, wie ihr mit ihnen umgehen solltet.
Live-Life-Coach – Weiße Weihnacht
So ein Live-Life-Coach wie in „Weiße Weihnacht“ wäre schon was Feines. In dieser Episode von Black Mirror kann der persönliche Life-Coach auf die Aufnahmen eures Auges per Livestream zugreifen und euch somit beraten und Hinweise geben.
Live-Life-Coach – Weiße Weihnacht
Obwohl wir vermuten, dass es noch etwas dauern wird, bis der Sehnerv direkt als Datenverbindung angezapft und per Livestream übertragen werden kann, habt ihr etwa mit Periscope auch heute schon die Möglichkeit, mit eurem Smartphone livezustreamen und mit eurer Community zu chatten.
Real-Life-Blocking – Weiße Weihnacht
In der gleichen Episode gibt es außerdem noch eine weitere Technologie, die vielleicht nicht so weit hergeholt ist, wie man denkt – das visuelle „Blocken“ von Personen im echten Leben.
In der Serie passiert hierbei Folgendes: Laute und das Abbild der entsprechenden Person werden im echten Leben verfremdet oder ausgeblendet, bis die Blockierung wieder aufgehoben wird.
Real-Life-Blocking – Weiße Weihnacht!
Sowohl der Bereich der Gesichtserkennung als auch die Entwicklung von Augmented Reality haben in den letzten Jahren einige Fortschritte gemacht. Durch eine Kombination beider Bereiche wäre eine derartige Anwendung durchaus denkbar – zumindest bei Einsatz einer Datenbrille.
Public-Shaming – Mach‘, was wir sagen
In dieser Episode werden einige Leute von einer Hackergruppe erpresst, die ihnen damit drohen, ihren Webseitenverlauf, sowie Aufnahmen ihrer Webcam öffentlich zu machen. Um das zu verhindern, sollen die Opfer einige Aufträge für die Gruppe ausführen. Wie ihr euch sicherlich denken könnt, werden die Aufträge mit fortschreitendem Verlauf der Folge immer extremer und gefährlicher.
Public-Shaming – Mach‘, was wir sagen
In Zeiten von Public-Shaming und der Allmachtsstellung von Social-Media ist dieses Szenario durchaus schon heute vorstellbar.
Die gleiche Kerbe – Der Wille des Volkes
Das gleiche gilt für die Episode „Der Wille des Volkes“. Diese Folge schlägt exakt in die selbe Kerbe. Hier wird der Premierminister von Großbritannien von einer Gruppe dazu genötigt, sich öffentlich mit einem Schwein zu paaren. Sollte er der Anweisung nicht Folge leisten, würde die Prinzessin, die zuvor entführt wurde, von der Gruppe ermordet werden.
Die gleiche Kerbe – Der Wille des Volkes
Auch diese Situation liegt heute durchaus im Bereich des Möglichen. Wir hoffen natürlich, dass es niemals etwas in dieser Richtung geben wird.
AR-Faceswaps – Männer aus Stahl
In „Männer aus Stahl“ werden Soldaten für eine ethnische Säuberungsaktion missbraucht. Damit sie keine Skrupel bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten verspüren, werden die Gesichter der Opfer gegen die von Mutanten ersetzt.
AR-Faceswaps – Männer aus Stahl
Der Faceswap ist seit geraumer Zeit ein fester Bestandteil von Snapchat und Co. In Verbindung mit Augmented Reality wäre eine derartige Entwicklung leider durchaus vorstellbar.
Social-Media-Militär-Drohnen – Von allen gehasst
Tod durch Social-Media. Nein, wir reden nicht von Rufmord, sondern von einem echten Tötungsdelikt, der durch die Plattformen ausgelöst wird. In „Von allen gehasst“ können Nutzer einer Social-Media-Plattform mit dem Hashtag #DeathTo, eine Person angeben, die sterben soll. Am Ende des Tages wird die Person mit den meisten Erwähnungen von einem tötlichen Schwarm kleiner Killerdrohnen aufgesucht und umgebracht.
Social-Media-Militär-Drohnen – Von allen gehasst
Ein Großteil des technischen Fortschritts findet seinen Ursprung im Militär. Auch Drohnen werden bereits seit Jahren für einige Einsätze benutzt. Die Größe der mannlosen Geräte schrumpft immer weiter. In Verbindung mit einer KI, die die Social-Media-Plattformen auswertet und Zugriff auf den aktuellen Wohnsitz oder Standort der Nutzer hat, rückt diese dystopische Vorstellung in erschreckende Nähe.
Totale Überwachung – Arkangel
Als Elternteil ist man vor allem in den jungen Jahren stets um seinen Sprössling besorgt und würde ihn am liebsten auf Schritt und Tritt folgen. In „Arkangel“ ist das möglich. Ein kleines Implantat erlaubt es einer Mutter, die Vitalfunktionen ihres Kindes und den aktuellen Gefühlszustand zu überwachen. Außerdem kann auch Zugriff auf eine Kamera genommen werden, die aus den Augen des Kindes filmt. Totale Überwachung, niemals mehr allein.
Totale Überwachung – Arkangel
Mit einem einzigen simplen Chip lassen sich all diese Funktionen bestimmt innerhalb der nächsten paar Jahr nicht umsetzen, aber Fitnesstracker, Blutdrucksensoren in Smartphones und Ortungsmechanismen haben bereits jetzt schon Einzug in unseren Alltag erhalten.
Fortgeschrittene Dating-Algorithmen – Hang the DJ
Um herauszufinden, wie gut ein Paar zusammenpasst, wird in „Hang the DJ“ eine extrem aufwendige Simulation tausend Mal durchgespielt, bei denen die beiden möglichen Partner in eine digitale dystopische Einrichtung verbannt werden und erst am Ende bemerken, dass es sich hierbei nur um eine Simulation handelt.
Fortgeschrittene Dating-Algorithmen – Hang the DJ
Dieser exakte Anwendungsmechanismus dürfte hoffentlich niemals umgesetzt werden, aber auch heute schon werden auf Dating-Seiten zahlreiche Algorithmen eingesetzt, um euch bei der Partnerwahl ein möglichst gutes „Ergebnis“ zu liefern.
Boston Dynamics – Metallkopf
Nach einem nicht näher erklärtem apokalyptischen Ereignis liegt die Welt in Trümmern. Einzelne Menschengruppen verschanzen sich in Lagern und verlassen diese nur, um Vorräte zu plündern. Doch warum? Killer-Roboter-Hunde haben es auf die verbliebenen Überlebenden abgesehen und verfolgen diese ohne Gnade.