Seit hunderten von Jahren erzählen wir Menschen uns die unterschiedlichsten Sagen und Märchen, da ist es natürlich kein Wunder, dass auch das Kino bereits in frühen Jahren die Magie und den Zauber des Märchenfilms für sich entdeckt hat. Wir präsentieren euch daher 10 herausragende Märchenfilme aus verschiedenen Epochen des Kinos. Ob modern oder klassisch - hier ist für Groß und Klein etwas dabei. Viel Vergnügen mit den 10 schönsten Märchenfilmen aller Zeiten.
Die zehn schönsten Märchenfilme
Kino richtet sich an alle Generationen und versprüht seinen Zauber an große und kleine Zuschauer gleichermaßen. Die generationsübergreifende Faszination hat der Film mit dem Märchen gemein, ein literarisches Genre, das sich über die Jahrhunderte ungebrochener Beliebtheit erfreut, egal ob es uns von den Eltern einst aus einem großen Buch vorgelesen wurde oder ob wir es heutzutage ganz modern per Touchscreen-Tablet konsumieren. Unsere Lese- und Sehgewohnheiten verändern sich über die Jahre, die Liebe zum Märchen scheint allerdings ungebrochen, so dass wir uns nun einmal mit den schönsten und gelungensten Märchenfilmen beschäftigen wollen. Dabei begeben wir uns auf eine Reise in verschiedene Länder und unterschiedliche Epochen der Filmgeschichte - immer auf der Suche nach den schönsten Märchenfilmen für die ganze Familie.
Da wir uns auf einer filmischen Zeitreise befinden, die sich über die letzten 80 Jahre erstreckt und es daher kaum möglich ist, unter den vielen verschiedenen Kandidaten den einen ultimativen Märchenfilm zu wählen, gehen wir in der nun folgenden Liste der 10 schönsten Märchenfilme aller Zeiten rein chronologisch vor.
„Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (1937, Regie: David Hand)
Wir beginnen unsere Liste der 10 schönsten Märchenfilme mit einem weiten Blick zurück in die Filmgeschichte. 1937 produzierten die Walt-Disney-Studios mit „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ ihren allerersten abendfüllenden Zeichentrickfilm und legten nicht nur den Grundstein für ihre eigene goldene Zukunft, sondern schufen auch einen der bis heute schönsten Märchenfilme aller Zeiten. Allein die putzigen Zwerge lohnen immer wieder eine neue Sichtung und es ist in den heutigen Zeiten oftmals hektisch animierter Filme fast schon eine Wohltat, sich in diese Welt der handgezeichneten Putzigkeit entführen zu lassen.
Erzählt wird natürlich das klassische Märchen der Gebrüder Grimm und das recht originalgetreu inklusive böser Stiefmutter und vergiftetem Apfel, nur dass sich das arme Schneewittchen etwas mehr um den Haushalt der sieben Zwerge kümmern muss, als es ihre Schöpfer eigentlich vorgesehen haben. Macht aber alles nichts, denn der Film ist auch knapp 80 Jahre später noch so charmant, dass man ihm diese kleinen Anpassungen gern verzeiht.
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„Der Zauberer von Oz“ (1939, Regie: Victor Fleming)
1939 verfilmte Regisseur Victor Fleming Lyman Frank Baums berühmtes Kinderbuch „Der Zauberer von Oz“ als fantasievolles Musical mit Judy Garland in der Hauptrolle. Erzählt wird die Geschichte des Mädchens Dorothy, das durch einen Sturm in das Zauberland Oz gerät und auf ihrer turbulenten Reise nach Hause zahlreiche Abenteuer erlebt. Sie wird schlussendlich zur Heldin eines Zwergenvolkes und muss sich mit einer bösen Hexe auseinandersetzten.
Somewhere over the rainbow ist nur eines der vielen gelungenen Lieder, das diesem Evergreen entsprungen ist, der mittlerweile einer kompletten Neubearbeitung unterzogen wurde und nun in prächtigster Farbqualität daherkommt. Ein zeitloser Klassiker, der Kinder und Erwachsene jeden Alters in eine liebevoll ausgestattete Traumwelt entführt.
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„Die Geschichte vom kleinen Muck“ (1953, Regie: Wolfgang Staudte)
Nach der deutschen Teilung wurde in der DDR die DEFA gegründet, die mit linientreuen Spielfilmen dafür sorgen sollte, dass der Bevölkerung nicht die Freude am Aufbau des real existierenden Sozialismus vergeht. In ihrer 40 Jahre andauernden Geschichte entstanden aber auch einige kritische Filme, sowie zahlreiche sehenswerte Perlen, die heute nicht selten Kultstatus genießen. Mit der Kinderbuchverfilmung „Die Geschichte vom kleinen Muck“ gelang Regisseur Wolfgang Staudte 1953 ein zeitloser Evergreen, der bei über 11 Millionen Zuschauern in 60 Ländern zur erfolgreichsten DEFA-Produktion aller Zeiten avancierte und in unserer Liste stellvertretend für eine Reihe gelungener Märchenfilme steht, die in der DDR über die Jahrzehnte entstanden.
Erzählt wird die Geschichte des kleinwüchsigen Mukrat, der sich im alten Orient auf die Suche nach dem Kaufmann macht, der das Glück verkauft. Auf seiner abenteuerlichen Reise bekommt er es mit allerlei verzauberten Gegenständen zu tun, die ihn bis zum mächtigen Sultan führen. Die Adaption des Märchens von Wilhelm Hauff besticht auch heute noch als herziges Plädoyer für Menschlichkeit und die Macht der Phantasie.
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„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (1973, Regie: Vaclav Vorlicek)
Denken wir an gelungene Märchenfilme, ist ein Besuch bei unseren tschechischen Nachbarn natürlich Pflichtprogramm. In der ehemaligen Tschechoslowakei entstand in den 1970er Jahren eine ganze Reihe wundervoller und sehenswerter Werke, so dass eine Auswahl nicht leicht fällt.
Mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ haben wir den berühmtesten und beliebtesten Märchenfilm von allen im Angebot, der zudem bei uns regelmäßig zu Weihnachten auf allen möglichen Programmen zu sehen ist und sich für Groß und Klein immer wieder lohnt. Erzählt wird eine tschechische Variante des klassischen Grimm'schen Märchens „Aschenputtel“, das um drei magische Nüsse erweitert wurde, die Aschenbrödel auf ihrem beschwerlichen Weg vom einfachen Mädchen bis zur Prinzessin entscheidend begleiten.
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„Das letzte Einhorn“ (1982, Regie: Jules Bass, Arthur Rankin Jr.)
Wir wagen einen Sprung in die 1980er Jahre und landen zwangsläufig bei dem modernen Klassiker „Das letzte Einhorn“ nach einer Vorlage von Peter Beagle, der seinen Roman eigenhändig für die große Leinwand adaptierte. Zu den markanten Klängen der (Soft-)Rockband America wird die Geschichte eines Einhorns erzählt, das sich auf die Suche nach seinen an den Rand der Erde gedrängten Artgenossen macht. Auf seiner wundersamen Reise ist es permanent Gefahren durch Menschen ausgesetzt, die durch das magische Fabelwesen überfordert sind und das Einhorn entweder gefangen nehmen oder verbannen wollen. Doch zum Glück gibt es noch den Zauberlehrling Schmendrick, der zwar unbeholfen ist, dem Einhorn aber immer zur Seite steht.
Der so aufwendige wie poetische Zeichentrickfilm glänzt neben seinem ikonischen Soundtrack zumindest im Original mit einer hochkarätigen Besetzung an Sprechern, zu der unter anderem der spätere Dude Jeff Bridges oder der kürzlich verstorbene Christopher Lee als diabolischer König Haggard gehören.
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„Die unendliche Geschichte“ (1984, Regie: Wolfgang Petersen)
In dem einzigen westdeutschen Beitrag unserer märchenhaften Top-Liste geht es um einen Jungen, der beim Lesen des Buches der unendlichen Geschichte selbst in ein fantasievolles Paralleluniversum hineingezogen wird, das er alsbald vor seinem bevorstehenden Untergang retten muss. Die Rede ist natürlich von Wolfgang Petersens Kino-Erfolg „Die unendliche Geschichte“, basierend auf dem Roman von Michael Ende.
Die Tricktechnik ist für einen Film aus den 1980er Jahren beachtlich und Kinder ab 6 Jahren freuen sich sicher besonders über den flauschigen Glücks-Drachen Fuchur, der ein bisschen ausschaut wie ein überdimensionierter Wutz und die gigantischen Felsenbeißer. Die Tatsache, dass die Kaiserin von Phantásien selbst ein Kind ist, dürfte beim Nachwuchs auch gut ankommen. Das heißt aber nicht, dass der phantasievolle Film für ältere Zuschauer nichts zu bieten hätte.
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„Frau Holle“ (1985, Regie: Juraj Jakubisko)
Die schönsten Märchenfilme aller Zeiten ohne einen Film über Frau Holle? Das geht natürlich nicht und deshalb haben wir uns unter den zahlreichen Verfilmungen der berühmten Vorlage der Brüder Grimm näher umgesehen und sind bei Juraj Jakubiskos Version aus dem Jahr 1985 fündig geworden. Niemand geringeres als Fellini-Gattin und „La Strada“-Star Giulietta Masina schlüpfte in die legendäre Rolle von „Frau Holle“ und absolvierte in der deutsch-tschechoslowakischen Co-Produktion zugleich den letzten Leinwandauftritt ihrer großen Karriere.
Erzählt wird natürlich die altbekannte Geschichte der Wächterin über Wetter und Jahreszeiten, jedoch werden die klassischen Grimm'schen Motive noch durch zahlreiche slawische Mythen ergänzt, was diese sehr charmante Märchen-Adaption zu einem wahren Geheimtipp wachsen lässt.
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„Arielle, die Meerjungfrau“ (1989, Regie: John Musker, Ron Clements)
Mit „Arielle, die Meerjungfrau“ gelang dem Disney-Konzern Ende der 1980er Jahre ein ganz großer Wurf. Die Adaption eines Märchens von Hans Christian Andersen lockte allein in Deutschland fast vier Millionen Zuschauer in die Kinos und gilt heute als zeitlos schöner Evergreen. Nur echt in 2D versteht sich.
Die kleine Meerjungfrau Arielle verliebt sich in den Menschenprinzen Eric. Von dem Moment an wünscht sie sich nichts sehnlicher, als sich selbst in einen Menschen zu verwandeln, wovon die böse Hexe Ursula Wind bekommt. Sie nutzt die Verzweiflung der Nixe, um ihre eigenen niederen Ziele durchzusetzen und bringt damit nicht nur Arielle, sondern auch ihre ganze Familie in Gefahr...
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„Küss den Frosch“ (2009, Regie: John Musker, Ron Clements)
Frei nach dem berühmten Märchen vom Froschkönig nähern wir uns der Gegenwart. Mit „Küss den Frosch“ bescherten uns die Animationskünstler von Disney 2009 ein herrlich feist drein grinsendes Froschlie, ein durchgeknalltes Krokodil und eine verzauberte Fröschin inmitten einer verwunschenen Sumpflandschaft um die Südstaatenmetropole New Orleans. Zu typischen Dixielandklängen wird die Geschichte der fleißigen Tiana erzählt, deren größter Wunsch es ist, ihre Kochkünste in einem eigenen Restaurant an den Gast zu bringen. Einige Voodoo-Zaubersprüche später ist die angehende Köchin allerdings zu einem waschechten Frosch mutiert und findet im Prinzen Naveen einen treuen Verehrer, nur ist dieser ebenfalls in einen Frosch verwandelt worden.
In einer Zeit, in der zweidimensionale Animationen eigentlich ad Acta gelegt wurden, beweist Disney, dass der Charme dieser altbewährten Kunst noch lange nicht ausgestorben ist.
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„Cinderella“ (2015, Regie: Kenneth Branagh)
Zum Ende unserer Märchenreihe sind wir mit „Cinderella“ endgültig im Hier und Jetzt angekommen. Unter der Regie des Shakespeare-Experten Kenneth Branagh beweisen die Verantwortlichen von Disney, dass sie nicht nur in Punkto Animations- oder Zeichentrickfilm bis heute in der Lage sind, Märchenklassiker erfolgreich auf die Leinwand zu hieven. Das bekannte Märchen von Aschenputtel wird hier behutsam modernisiert und der Fokus liegt nunmehr vermehrt auf dem Prinzen, was allerdings nicht heißen soll, dass die von der bezaubernden Lily James dargestellte Titelfigur zur Nebendarstellerin degradiert wurde.
Daher können wir „Cinderella“ mit gutem Gewissen allen denen zum Einstieg in die Welt der Märchenfilme empfehlen, die sich den Prinzessinnen und verwunschenen Fabelwesen zunächst aus der Perspektive heutiger Sehgewohnheiten nähern wollen.
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Das waren sie also, unsere zehn schönsten Märchenfilme der letzten 80 Jahre. Was haben wir vergessen? Was gehört noch in die Liste? Wir freuen uns über weitere Anregungen in den Kommentaren!