Der Film als Medium der unbegrenzten Möglichkeiten sah sich unmittelbar nach seiner Entstehung mit den Lüsten der Zuschauer konfrontiert, Sensationen auf die Leinwand zu bannen. Aus dem Wunsch des Zuschauers resultierten schnell die Katastrophenfilme, die wir in unserer Topliste einmal näher unter die Lupe genommen haben, um die besten Vertreter des Genres zu küren.
Wer den ersten Katastrophenfilm der Geschichte sehen möchte, sollte sich Georges Méliès „Éruption volcanique à la Martinique“ aus dem Jahr 1902 ansehen. Wer ein wenig Französisch versteht, wird schon im Titel erkennen, dass es um einen Vulkanausbruch geht.
Der Zuschauer entwickelte eine zunehmende Faszination für allumfassende Unglücke, die ihn nicht selbst betrafen und mit dem Verlassen des Kinos auch wieder Geschichte waren. So entstand der Katastrophenfilm, dessen erstes klassisches Werk „San Francisco“ (1936) ist. Der Desasterfilm – wie das Genre auch bezeichnet werden kann – blickt auf derweil drei Hochphasen zurück, die ihn in den 1950er und den 1970er Jahren sowie Anfang des neuen Jahrtausends erreichten.
In den 1950er Jahren suchten die Filmproduzenten nämlich Möglichkeiten, um gegen das aufkommende starke Fernseh-Unternehmen zu bestehen. Aufwendigere Filmsujets und neue technische Möglichkeiten förderten die Katastrophenszenarien in den Kinos und zogen ein Millionenpublikum an.
In den 70er Jahren stand das Spektakelkino in direkter Konkurrenz mit der Welle von New Hollywood, die die unsicheren Lebenslagen aufgriff, statt Bombast zu porträtieren. Zur unnötigen Untergangsangst an der Jahrtausendwende hatte Hollywood natürlich dann auch noch einige Beiträge abzuliefern.
Wir haben unseren Blick durch alle Zeiten gleiten lassen und präsentieren euch daher hiermit die besten Katastrophenfilme aller Zeiten.
Wenn euch die Liste gefällt, solltet ihr auch einen Blick auf die besten Komödien, die besten Thriller oder die besten Western aller Zeiten werfen!
Die zehn besten Katastrophenfilme aller Zeiten
Independence Day
Die Feierlichkeiten zum amerikanischen Unabhängigkeitstag stehen bevor, doch der Blick in den Himmel wird von riesigen, außerirdischen Raumschiffen versperrt. Dass diese ausgerechnet noch die menschliche Vernichtung und Ausrottung der Erde planen, kommt natürlich ungelegen. Gäbe es da nicht einen engagierten Präsidenten, einen wütenden US-Piloten und einen abgehalfterten Ex-Marine, die es mit den Aliens aufnehmen, wäre die Menschheit verloren.
Roland Emmerichs „Independence Day“ ist auch heute noch ein absolut unterhaltsamer Film, welcher den Regisseur endgültig in Hollywood etablierte und Millionen Zuschauer begeisterte. Nicht umsonst ist bereits ein zweiter Teil von „Independence Day“ geplant. Der Film bot packende Action-Sequenzen für die große Leinwand, einen ins Ohr gehenden Soundtrack und eine Präsidenten-Rede, die mit den Großen mithalten konnte!
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Flammendes Inferno
1974 galt in der fiktiven Welt von „Flammendes Inferno“ der Gläserne Turm von Duncan Enterprises mit 138 Stockwerken als höchstes Gebäude der Welt. Grund genug, den Wolkenkratzer mit einer Party im 135. Stock einzuweihen. Um sich bei den Feierlichkeiten nicht lumpen zu lassen, hat der Bauherr Jim Duncan (William Holden) halt etwas bei den Brandschutzsystemen gespart. Eine Entscheidung, die ihm zum Verhängnis werden sollte.
„Flammendes Inferno“ gehörte zu den klassischen Katastrophenfilmen, die in den 1970er Jahren als Kontrast zur New-Hollywood-Bewegung gedacht waren. Daher setzte man neben einer packenden Handlung und einem interessanten Setting auf zahlreiche Stars, die den Film tragen sollten. So wurden unter anderem Steve McQueen, Paul Newman, Faye Dunaway, Richard Chamberlain und Fred Astaire gewonnen. Mit einer traurigen Ahnung deutete „Flammendes Inferno“ schon unwissentlich auf 9/11.
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Überleben!
Während die Kandidaten aus „Lost“ wenigstens noch das „Glück“ hatten, auf einer tropischen Insel zu landen, trifft es die Charaktere aus „Überleben!“ um einiges schlimmer. Die Überlebenden finden sich in den Anden auf einer Höhe von 4000 Meter wieder – in Schnee und Eis. So haben sie nicht nur mit den eisigen Temperaturen, sondern auch mit der Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen. Drastische Entscheidungen stehen an und der Tod ist immer nur eine Schneeflocke entfernt.
Der Film „Überleben!“ aus dem Jahr 1993 basiert auf dem wahren Unglück des Fuerza-Aérea-Uruguaya-Flugs 571. Die Maschine zerschellte im Oktober 1972 an einem Berghang der Anden. Die Insassen waren Teil einer uruguayischen Rugby-Mannschaft, die auf dem Weg nach Chile waren. Nach mehreren Tagen Tortur in der Eiseskälte konnte schließlich 16 der 45 Insassen gerettet werden.
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The Day After – Der Tag danach
In der Zeit des Kalten Krieges (1947-1989) war die Möglichkeit eines dritten Weltkrieges jederzeit gegeben. Die Supermächte Russland und die USA waren sich Spinnefeind. Mit dem Szenario eines Atomschlags beschäftigte sich der Film „The Day After – Der Tag danach“, der damals lediglich als Fernsehfilm konzipiert wurde. Nach einer kurzen Vorgeschichte beschäftigt sich der Film vor allem mit dem Einschlag der Bomben und den Auswirkungen auf die US-amerikanische Gesellschaft unmittelbar während der Anschläge.
Aufgrund des schrecklichen Szenarios wurde sehr stark versucht, die Wünsche und Bedürfnisse des Massenpublikums zu berücksichtigen und den US-amerikanischen Zuschauer nicht zu sehr zu verängstigen. Trotz der Dringlichkeit und Notwendigkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, wurde das Projekt nicht nur vom US-Pentagon nicht gefördert, sondern soll sogar boykottiert worden sein.
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Twister
Kurz vor der Jahrtausendwende – passend zur Untergangsangst einiger Weniger – leitete „Twister“ das Revival des Katastrophenfilms ein und ließ die übermächtige Natur dem Menschen wieder einmal zeigen, wer die wahre Gewalt besitzt. Mitten in den USA, genauer gesagt im Bundesstaat Oklahoma, tauchen mehrere kräftige Tornados auf, die der dortigen Bevölkerung die pure Zerstörung bescheren.
Trotz durchschnittlicher Kritiken avancierte „Twister“ zum absoluten Publikumsliebling und konnte bei einem Budget von 92 Millionen US-Dollar weltweit knapp 500 Millionen Dollar wieder einspielen. Steven Spielberg hatte übrigens in „Twister“, wie auch „Star Wars 7“-Produzentin Kathleen Kennedy, seine Finger im Spiel. Fun-Fact: „Twister“ war der erste Film, der jemals auf DVD veröffentlicht wurde!
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Auf der zweiten Seite geht es weiter mit den besten Katastrophenfilmen aller Zeiten.