Er ist der Lieblingsschauspieler von Tim Burton und sorgte für die Verkörperung des wohl populärsten Piraten der Filmgeschichte. Doch Johnny Depp ist weitaus mehr als Jack Sparrow, Willy Wonka und Co. Daher widmen wir uns einmal den besten Johnny-Depp-Filmen, die nichts mit Piraten und Burton-Projekten zu tun haben! Und genau liegt das wahre Schauspieltalent des Herrn Depp verborgen.
Wenn man sich die Karriere des Johnny Depp einmal näher anschaut, ist es fast schmerzlich, wenn die erste Assoziation der meisten Zuschauer in Bezug auf Jack Sparrow und „Fluch der Karibik“ getroffen wird. Sicher, mit der Darstellung des wankenden Piraten-Kapitäns hat Johnny Depp eine ikonische Figur der Filmgeschichte geschaffen, die vor allem in den ersten drei Filmen zu Höchstform auflief. Doch das Talent von Johnny Depp beschränkt sich bei weitem nicht allein auf jene Rolle. Und auch die Zusammenarbeiten mit Regisseur Tim Burton dürften zwar größtenteils als gelungen betrachtet werden, doch ein Alleinstellungsmerkmal ist diese Rollenauswahl nicht.
Nein, der überaus beliebte Schauspieler kann auch tatsächlich mehr, als der Durchschnittskinogänger vermuten würde. Daher haben wir uns einmal die Johnny-Depp-Filme angesehen, die wirklich hervorstechen, ohne etwas mit Piraten und Tim Burton zu tun zu haben. Davon gibt es nämlich einige.
So ziehen wir in dieser Übersicht der Johnny-Depp-Filme einen Querschnitt durch seine Karriere und zeigen euch, welche Werke sich der wahre Depp-Fan wirklich einmal anschauen sollte. Natürlich ist die Aufzählung subjektiv geprägt, daher dürft ihr in den Kommentaren gern eure liebsten Johnny-Depp-Filme aufführen.
Die 10 besten Johnny-Depp-Filme – Jenseits von Jack Sparrow & Tim Burton
Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa (1993)
Gilbert Grape (Johnny Depp) steckt, wie der deutsche Filmtitel vermuten lässt, irgendwo in Iowa fest. Genauer gesagt in Endora, einer Kleinstadt, deren Highlight die Wohnwagenkarawane ist, die jährlich den Ort passiert. Gilbert möchte diesen Ort verlassen, muss sich allerdings um seine Familie kümmern, seit der Vater Selbstmord begangen hat. Sein geistig behinderter Bruder Arnie (Leonardo DiCaprio) bedarf dabei seiner größten Aufmerksamkeit.
In „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ glänzt Johnny Depp durch stilles Schauspiel, in welches er die Wut, Verzweiflung, aber auch Liebe eines jungen Mannes legt, der mit seinem Leben unzufrieden ist, aber seine Familie nicht im Stich lassen will. Zudem ist Leonardo DiCaprio hier nicht nur in seiner sehr frühen Rolle zu sehen, sondern spielt ebenfalls meisterhaft auf.
Arizona Dream (1993)
Ähnlich wie in „Gilbert Grape“ hält es auch Johnny Depps Charakter in „Arizona Dream“ nicht lange an einem Ort aus. Doch sein Onkel Leo (Jerry Lewis) bittet ihn, für einige Zeit nach Arizona zu kommen und in der Cadillac-Filiale auszuhelfen. Dabei lernt Axel (Depp) die wesentlich ältere Elaine (Faye Dunaway) kennen, die Interesse an ihm hegt. Doch auch deren Stieftochter Grace (Lili Taylor) hat sich in Axel verliebt. Ein tragischer Umstand lässt Axel daraufhin nicht mehr los.
In diesem poetisch inszenierten Film spielt der junge Johnny Depp an der Seite von damaligen Schauspielgrößen, kann sich dabei aber locker behaupten und überzeugt als junger Rebell, der noch seinen Platz im Leben sucht.
Benny & Joon (1993)
Benny (Aidan Quinn) muss sich seit dem Tod ihrer Eltern verstärkt um seine Schwester Joon (Mary Stuart Masterson) kümmern. Diese gerät aufgrund ihrer Impulsivität des Öfteren mit dem Gesetz in Konflikt. Ihr droht die Einweisung in eine psychiatrische Anstalt. Doch dann begegnen die beiden Sam (Johnny Depp), der zwar merkwürdig erscheint, wenn er pantomimisch Buster Keaton und Charlie Chaplin imitiert, aber dafür Joon sehr gut tut. Sam und Joon kommen sie näher…
In der romantischen Wohlfühlkomödie „Benny & Joon“ lehnt Johnny Depp sein Schauspiel sehr stark an die Stummfilm-Vorbilder von Sam. Dies gelingt ihm so perfekt, dass er mit einer Golden-Globe-Nominierung bedacht wurde.
Dead Man (1995)
Wenn Jim Jarmusch einen Western macht, dann der etwas anderen Art. „Dead Man“ ist schwarz-weiß gedreht, an Franz Kafkas Werke angelehnt und komplett von Neil Young vertont worden. Johnny Depp spielt dabei den Buchhalter William Blake, der im rauen Westen lernen muss, sich zu behaupten, immerhin ist nach einem Zwischenfall ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt.
„Dead Man“ ist bei weitem kein klassischer Western, dafür aber ein atmosphärisch-dichtes Werk, welches 1996 mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Besonders der Soundtrack des Films sticht hervor, da Neil Young lediglich eine E-Gitarre zur Vertonung benötigte.
Donnie Brasco (1997)
Für Auftragskiller Lefty Ruggiero (Al Pacino) ist der junge Hehler Donnie Brasco (Johnny Depp) ein bemerkenswerter, unerschrockener Mann, den er unter seine Fittiche nimmt. Von Lefty lernt Donnie das Mafia-Geschäft kennen und schafft es sogar, im Bonanno-Clan aufzusteigen. Was Lefty nicht weiß: Donnie heißt eigentlich Joe Pistone und ist undercover für das FBI tätig. Doch für Donny beginnen die Grenzen zur Illegalität immer mehr zu verschwimmen.
In diesem Mafia-Thriller verkörpert Johnny Depp einen doppelgesichtigen Agenten, den es wirklich gab. Und so basiert nämlich auch „Donnie Brasco“ auf den Erfahrungen des wahren Joseph D. Pistone, der Ende der 1970er Jahre in Brooklyn undercover ermittelte. Er fungierte für den Film sogar als Berater und brachte sich damit in Lebensgefahr, denn die Mafia in New York vergisst nie.
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