Das Ende von Inception sorgt weiterhin für Rätselraten: Eigentlich ist die Hauptfigur Dom Cobb am Ende des Films ja wieder mit seiner Familie wiedervereint - wenn da nur nicht die berühmte Szene mit dem Kreisel wäre. Ist Cobb schon wach oder träumt er noch? Und spielt das überhaupt eine Rolle? Vor einiger Zeit lieferte der Regisseur selbst eine überraschende Erklärung für das Ende von Inception.
Auch wenn Inception inzwischen schon fast sieben Jahre alt ist, bietet der Science-Fiction-Thriller von Erfolgsregisseur Christopher Nolan weiterhin reichlich Gesprächsstoff. Kein Wunder: Die verschachtelte Story um den „Traumdieb“ Dom Cobb, zieht dem Zuschauer fortwährend den Boden unter den Füßen weg ist und zudem in mehreren Handlungs-Ebenen angesiedelt, die jeweils eigenen Gesetzen unterliegen, sich aber auch wechselseitig beeinflussen. Nicht gerade die einfachste Film-Kost... Das Ende von Inception setzt dem Ganzen aber die Krone auf.
Was passiert am Ende von Inception?
Eigentlich unnötig zu erwähnen, wir sind aber trotzdem so nett: Im nächsten Abschnitt folgen größere Spoiler zur Handlung von Inception. Wenn ihr den Film bis jetzt tatsächlich nicht gesehen habt, könnt ihr das mit Amazon Instant Video ohne zusätzliche Kosten nachholen (oder eure Erinnerung auffrischen).
Nach dem Ende der erfolgreichen Inception bleibt Cobb freiwillig in der tiefsten Traumebene, dem sogenannten Limbus, zurück und begibt sich zu seinem Auftraggeber Saito, weil nur dieser ihn wieder aufwecken und mit Cobbs Kindern vereinen kann. Tatsächlich hält Saito sein Versprechen - Cobb und Saito wachen gemeinsam im Flugzeug auf, in dem alles seinen Lauf nahm. Cobb fährt nach Hause zu seinen Kindern und alles scheint gut: Um zu überprüfen, ob er sich noch in einem Traum befindet, benutzt Cobb das Totem seiner verstorbenen Ehefrau: einen Kreisel.
Wenn der Kreisel umfällt, befindet sich Cobb in der Wirklichkeit, dreht er sich hingegen immer weiter, ist er noch im Traum. Eigentlich recht eindeutig – wenn es da nicht ein Problem gäbe: Gerade als der Kreisel anfängt, leicht in seiner Bewegung zu zittern, wird das Bild schwarz und der Film ist vorbei. Klar, dass bei diesem Ende viele Fans etwas verwirrt zurückblieben.
Inception-Ende: Erklärung von Christopher Nolan
Befindet sich Dom Cobb weiterhin in einem Traum oder ist er wieder in der Wirklichkeit angekommen? War der gesamte Film vielleicht nur ein einziger Traum? Bis heute dauern die Diskussionen über das Ende von Inception an. Dabei ist die Erklärung vielleicht gar nicht so kompliziert, wie viele Fans denken.
In einer Rede vor Absolventen der Princeton-Universität lieferte Regisseur Christopher Nolan seine Interpretation der letzten Szene. Seine Erklärung von Inception lautet folgendermaßen:
Ich habe das Gefühl, dass wir mit der Zeit angefangen haben, die Realität gewissermaßen als einen armen Cousin unserer Träume zu betrachten. Mein Punkt ist, dass unsere Träume, unsere virtuellen Realitäten, diese Abstraktionen, die wir so genießen und von denen wir umgeben werden – sie sind eine Teilgruppe der Realität. Leonardo DiCaprios Charakter Cobb bekam seine Kinder, er war in seiner eigenen subjektiven Realität. Er hat sich nicht mehr wirklich dafür interessiert und das ist ein Statement: Vielleicht sind alle Ebenen der Realität gleichberechtigt.
Mit anderen Worten: Ob sich Cobb am Ende in einem Traum oder in der Realität befindet, ist gar nicht so wichtig. Die Realität ist nicht weniger wert als ein Traum und umgekehrt. Dass Nolan das in einer Rede vor Uni-Absolventen sagte, ist natürlich kein Zufall. Damit wollte er einen Alternative zu dem oft gehörten Spruch „Verfolge deine Träume“ bieten. Stattdessen sollten die Studenten die Realität verfolgen und akzeptieren, dass Träume ein Teil dieser Realität sind.
Bildquellen: Warner