Vor einigen Tagen präsentierte ich euch eine Liste mit Filmen, die zwar durchweg einfach nicht so gut waren, aber durch ihre Enden durchaus noch überzeugen konnten. Heute drehe ich den Spieß einmal um und führe hier Filme auf, die eigentlich richtig gut sind, aber durch ihre Enden fast alles wieder ruinieren.
Es ist schon gemein: Da will einem der Film, den man sich gerade ansieht, gefallen, viele Hürden wurden diesbezüglich bereits gemeistert und dann kommt das Ende - und schon ist der Eindruck des Films geschmälert. Dass ein Film-Ende sehr entscheidend für die Zuschauermeinung ist, habt ihr sicherlich selbst schon einmal festgestellt.
Und so widmen wir uns in dieser Woche mal schlechten Enden, die tatsächlich das Filmerlebnis trübten. Das kann an vielen Faktoren liegen: überspitzte Darstellungsweisen, unlogische und dämliche Plot-Twists oder nicht nachvollziehbare Entscheidungen. Folgende Filme beweisen, dass auf der Zielgeraden noch sehr viel schiefgehen kann.
Es dürfte außer Frage stehen, dass auch diese Liste der schlechten Film-Enden eine absolut subjektive ist. Aber vielleicht seid ihr ja mit den folgenden Beispielen auch einverstanden. Oder eben nicht, aber dann dürft ihr mir eure Beispiele gern in die Kommentare schreiben. (Als Anmerkung: Die Beispiele sind von den vielen vielen Listen, die es zum Thema im Internet gibt, inspiriert!)
Achtung, Spoiler-Alarm! In dieser Liste werden Film-Enden vorweggegriffen!
Diese Film-Enden hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack
L.A. Confidential (1997)
Inhalt:
Als im Jahre 1953 in einem Café in Los Angeles sechs Menschen brutal ermordet werden und sich unter den Toten auch ein Polizist befindet, wird aus dem Verbrechen nicht nur ein Medienereignis, sondern auch eine private Angelegenheit für das LAPD. Gleich drei Cops werden auf die Lösung des Falls angesetzt, verursachen mit ihren unterschiedlichen Ermittlungsmethoden aber auch einigen Zwietracht.
Das Ende:
„L.A. Confidential“ ist ein grandioser Film, der mit tollen Schauspielern und einer interessanten Story aufwarten kann. Nach einem ordentlich inszenierten Handlungstwist kommt es aber zu einem Showdown, der sich nicht so recht ins Bild fügen will. Während der Film vorher vor allem auf die Dialoge und Handlungen setzte, wird nun übertrieben geschossen und dabei Personen involviert, die diese Szenerie etwas merkwürdig machen.
Diese Film-Enden hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack
Batman (1989)
Inhalt:
Nachdem sich Bruce Wayne (Michael Keaton) dazu entschlossen hat, als „Batman“ über Recht und Unrecht in Gotham City zu wachen, trifft er schnell auf seinen Erzfeind. Der aufstrebende Gangster Jack Napier (Jack Nicholson) wurde durch Säure entstellt und agiert nun unter dem Pseudonym des Jokers. Mithilfe einer tödlichen Chemikalie will er ganz Gotham ausschalten.
Das Ende:
Tim Burtons Verfilmung des berühmten DC-Comics darf durchaus als gelungen betrachtet werden. Michael Keaton schuf eine der ersten ikonischen Darstellungen des Batman, Jack Nicholson ging als Joker in die Geschichte ein. Und so fesselt der finale Kampf der beiden bis in die letzten Sekunden. Bis jedoch Batman den Joker absichtlich in den Tod reißt... aber Batman tötet doch nicht, nur damit ein Gegner nicht entkommt?!
Diese Film-Enden hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack
Gesetz der Rache (2009)
Inhalt:
Als die Ehefrau und die Tochter von Clyde Shelton (Gerard Butler) bei einem Raubüberfall brutal ermordet werden, verlässt er sich aufs Rechtssystem der USA. Als einer der Täter aber nur eine milde Strafe bekommt, sinnt Shelton auf Rache. Und so muss nicht nur der Staatsanwalt Nick Rice (Jamie Foxx) um sein Leben fürchten, sondern auch die ganze Rechtssprechung Philadelphias ist in Gefahr.
Das Ende:
„Gesetz der Rache“ könnte ein grundsolider Rache-Thriller sein und funktioniert am Anfang auch perfekt so. Der böse Bub bekommt seine Vergeltung und der Staatsanwalt kann nur tatenlos zusehen. Da das Gute am Ende zumeist siegen muss, hätte es auch gereicht, die Taten von Clyde Shelton einfach zu unterbinden. Stattdessen greift der Staatsanwalt zur Selbstjustiz und lässt Shelton in die Luft fliegen. WTF?
Das folgende Video ist zwar audiomäßig etwas editiert, zeigt aber gut das Ende:
Diese Film-Enden hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack
Source Code (2011)
Inhalt:
Mithilfe des „Source Code“, einem geheimen Militärprogramm, gelangt der US-Soldat Captain Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) immer wieder in dieselbe Situation: Er befindet sich in einem Zug auf dem Weg in die Innenstadt von Chicago, der allerdings kurz zuvor in die Luft fliegt. Colter erhält den Auftrag, den Attentäter ausfindig zu machen und eine weitere Katastrophe zu verhindern.
Das Ende:
Stevens gelingt es nach mehreren, spannenden Reisen in die Vergangenheit, das Übel letztendlich abzuwenden. Bevor die lebensrettenden Maßnahmen abgestellt werden, wünscht er sich noch einmal acht Minuten, um bei Christina (Michelle Monaghan) zu sein. Nach diesen acht Minuten hätte der Film vorbei sein können, stattdessen wird plötzlich eine Alternativwelt eingeführt, um ja das Happy-End möglich zu machen. Abstrus!
Diese Film-Enden hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack
I Am Legend (2007)
Inhalt:
Robert Neville (Will Smith) scheint der letzte Mensch auf der Welt zu sein, nachdem ein mutierter Virus einen Großteil der Menschen ausgelöscht und den Rest in aggressive Kreaturen verwandelt hat. Verzweifelt sucht Neville nach einem Gegengift, kämpft aber auch täglich ums Überleben. Bis ein Hoffnungsschimmer aufkommt...
Das Ende:
Obwohl die Kritiken eher gemischt ausfielen, macht „I Am Legend“ seinen Job bis zum Ende ganz ordentlich. Auch der Angriff der Kreaturen verläuft höchst spannend, wird dann aber durch die Aufopferung von Will Smith etwas geschmälert. Muss denn dieser heroische Abgang sein? Könnte die Wut über die Verständnislosigkeit der Wesen nicht einfach beibehalten werden?
Diese Film-Enden hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 (2011)
Inhalt:
Der Kampf gegen Lord Voldemort (Ralph Fiennes) tobt. Für Harry (Daniel Radcliffe), Hermine (Emma Watson), Ron (Rupert Grint) und Co. bedeutet dies, die geliebte Zauberschule Hogwarts bis zum Schluss zu verteidigen. Gleichzeitig gilt es, die letzten Horkruxe zu finden und zu zerstören. Das große Finale der „Harry Potter“-Reihe.
Das Ende:
Der Kampf um Hogwarts ist absolut episch und „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2“ gehört zu den besten Filmen des Franchise. Und so wäre das Bild, welches unsere drei Helden auf der Brücke zeigt, das perfekte Ende. Doch halt, es geht noch weiter: Die erwachsenen Helden, die nun ihre eigenen Kinder nach Hogwarts schicken. Ja, diese Szene ist auch im Buch so beschrieben, hätte aber für den Film gern ausgespart werden können, da das einfach merkwürdig anmutet und ausschaut.
Diese Film-Enden hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack
Savages (2012)
Inhalt:
Sie wollten nur ein entspanntes, sorgenfreies Leben in Mexiko genießen, doch ihr Marihuana-Handel wird den jungen Unternehmern O (Blake Lively), Chon (Taylor Kitsch) und Ben (Aaron Taylor-Johnson) zum Verhängnis. Die mexikanische Mafia und deren Anführerin Elena (Salma Hayek) werden auf das Trio aufmerksam und fordern die Zusammenarbeit...
Das Ende:
Nach einigem Hin und Her stehen sich beide Parteien mit jeweils einer Geisel bei einem finalen Treffen gegenüber. Es kommt zur Eskalation der Szenerie, an deren Ende unsere drei Protagonisten das Zeitliche segnen. Ein beliebter Twist in solchen Szenarien ist der Traum - und schon hatte sich O jene Eskalation nur im Tagtraum vorgestellt. Das ganze geht schließlich unblutig aus... wie langweilig.
Da jene Szene nicht auf YouTube zu finden ist, füge ich an dieser Stelle einfach mal den Trailer zu „Savages“ an: