Es gibt etliche Animes und Mangas, die hier in Deutschland oder auch in anderen Ländern verboten sind. Die Gründe dafür sind vielfältig und erzählen oft ein wenig darüber, wie das entsprechende Land tickt. Wir zeigen euch 11 Animes, die verboten wurden – und erklären euch auch, warum.
11 kontroverse Animes, die in manchen Ländern verboten sind
Genauso wie Filme können auch Animes und Mangas zensiert oder gleich ganz verboten werden. In Deutschland gibt es auch verbotene Animes, wobei hinter der Indizierung zumeist ein für uns nachvollziehbarer Grund steht. In anderen Ländern herrschen aber andere Sitten – dort dürfen zuweilen Animes nicht gezeigt werden, die bei uns schon die Kleinsten sehen können.
Wir zeigen euch 11 Animes, die in anderen Ländern verboten sind. Die Gründe dafür verraten oft weniger über den Anime selbst als über die Länder, in denen sie nicht gezeigt werden dürfen.
Attack on Titan: In China verboten
2015 hat China eine ganze Liste von Animes verboten, darunter auch Attack on Titan. Gleichzeitig wurden mehrere chinesische Webseiten stillgelegt, welche die Animes gestreamt haben – mit der Begründung, dass sie „Jugendkriminalität fördern, Gewalt glorifizieren und sexuelle Inhalte zeigen“ (via Kotaku). China ist weltweit bekannt für seine strenge Zensur.
Die meisten Fans vermuten jedoch, dass Attack on Titan nicht nur wegen Gewaltszenen verboten wurde, sondern aufgrund von Chinas Beziehung zu Japan – und wegen Attack on Titans Umgang mit dem Thema einer politischen Revolution.
Death Note: In China und Russland verboten
Death Note wurde aufgrund gewalttätiger Inhalte in mehreren Ländern verboten, darunter China und Russland. In Bezug auf China scheint Death Note außerdem wegen seiner Darstellung von Ryuk verboten worden zu sein – die Darstellung von übernatürlichen, mächtigen Wesen ist wohl ein Problem in China.
Schließlich gab es einen Vorfall in China, bei dem Kinder ihr eigenes „Death Note“-Buch gebastelt haben, in das sie die Namen von unliebsamen Schülern und Lehrern schrieben (Quelle: GameRant).
Pokémon: War in Saudi-Arabien verboten
Obwohl Pokémon heutzutage nicht mehr in Saudi-Arabien verboten ist, hat es eine ganze Weile gedauert, bis die Serie, die Sammelkarten sowie die Pokémon-Videospiele in dem arabischen Staat legal wurden. Als Grund für das Verbot wurde die Nähe der Sammelkarten zum Glücksspiel genannt. Auch wurden einige Symbole auf den Karten als religiöse Propaganda eingestuft.
Schließlich seien Charakter in Pokémon Darwins Evolutionstheorie nachempfunden – eine Theorie, welche vom strengen Islam abgelehnt wird (Quelle: The Guardian).
Psycho-Pass: In China verboten
Psycho-Pass wurde zur selben Zeit wie Attack on Titan und Death Note in China verboten. Obwohl China keine direkten Angaben in Bezug zu dem Verbot von Psycho-Pass gemacht hat, vermuten Fans auf Reddit, dass es mit Chinas Sozialkreditsystem zusammenhängt – ein Online-Rating-System, das sich an einer totalen Kontrolle der Bürger von China versucht.
Es ist in diesem Fall wohl vergleichbar mit dem dystopischen Sibyl-System in Psycho-Pass, welches das Gewaltpotential von jedem Menschen misst und bewertet.
![Psycho-Pass - Staffel 1 - Gesamtausgabe - [Blu-ray]](https://img-atlas.stroeermediabrands.de/2a/4c/50/13ecf337e8119fce98d89fa0b8_cmUgMzAwIDADMmMxYzM4OWVkZmI=_01HP6ARF09KW5BJK8ZVJ61YYHA)
Tokyo Ghoul: In China und Russland verboten
Tokyo Ghoul wurde in Russland aufgrund von der dargestellten Gewalt verboten. In einem Prozess im Jahr 2021 ließ das Gericht in St. Petersburg dazu Folgendes verlauten: „Jede Episode beinhaltet Grausamkeit, Mord und Gewalt“ (Quelle: The Moscow Times).
Es wurde auch darüber geredet, Naruto zu verbieten. Dazu ist es wohl aber nicht gekommen.
Kite – Ein gefährliches Mädchen: In Norwegen und Schweden verboten
Der Anime-Film Kite – Ein gefährliches Mädchen aus dem Jahr 1998 wurde in Norwegen wie auch in Schweden aufgrund der strengen Gesetze zu Kinderpornographie verboten. In Kite gibt es eine realistisch dargestellte Szene, in der ein Kind einem sexuellen Übergriff ausgesetzt ist.
Record of Ragnarok: Anime in Indien verboten
Der Anime Record of Ragnarok wurde in Indien wegen der Darstellung von hinduistischen Göttern verboten. In Record of Ragnarok werden die Götter mehrerer Religionen als boshafte und gewalttätige Entitäten dargestellt, welche in kosmischen Wettkämpfen besiegt werden müssen.
Die Rolle der hinduistischen Gottheit Shiva im Anime wurde als derart beleidigend aufgefasst, dass der Anime kurzerhand verboten wurde (Quelle: GameRant). Der Manga soll jedoch weiterhin in Indien erhältlich sein.
Kinnikuman: Verboten in Frankreich
Kinnikuman oder auch Mr. Muscleman ist eine Kult-Anime- und -Manga-Serie, in der sich der tollpatschige Kinnikuman seinen Anspruch auf einen galaktischen Thron erkämpfen muss – und zwar in Wrestling-Kämpfen. In Frankreich sowie in einigen anderen Ländern ist allerdings besonders einer der Nebencharaktere ins Auge gefallen: Brocken Jr., der im originalen Anime Hakenkreuze trägt und als eine Art freundlicher Nazi dargestellt wird. Ohne Kritik an seiner Gesinnung auszuüben, versteht sich.
Brocken Jr. wurde inzwischen umgeschrieben oder in einigen Schnittfassungen auch ganz aus dem Anime entfernt. In Frankreich bleibt der Anime allerdings verboten (Quelle: CBR). Kinnikuman wurde aufgrund von Brocken Jr. nie in Deutschland ausgestrahlt.
Shin Chan: Verboten in Indien
Die beliebte Kinderserie Shin Chan wurde seit 2006 in Indien ausgestrahlt, musste 2008 aber schon wieder von den Bildschirmen weichen. Verboten wurde die Serie, weil sich Eltern über vulgären Inhalte und Nacktheit im Anime aufgeregt hatte (Quelle: India TV News). In Deutschland wird der Anime nicht mit ganz so strengen Augen betrachtet.
Parasyte: In China verboten
Parasyte wurde 2015 mit anderen Animes wie Death Note and Attack on Titan in China verboten. Der Grund dafür wurde nicht explizit genannt, man geht jedoch davon aus, dass es an den intensiven Gewaltszenen im Anime liegt (Quelle: GameRant).
My Hero Academia: In China verboten
Außergewöhnlich ist auch das Verbot von My Hero Academia in China, weil der Anime eigentlich für Kinder gedacht und nicht außerordentlich gewalttätig ist. Tatsächlich aber wurde My Hero Academia wegen des Nebencharakters Maruta Shiga verboten. „Maruta“ ist das japanische Wort für eine Gruppe von koreanischen und chinesischen Menschen, an denen während des zweiten Weltkriegs Experimente durchgeführt wurden.
Noch dazu führt Maruta Shiga im Anime tatsächlich Experimente an Menschen durch. Der Name hat weltweit für heftige Kritik gesorgt (Quelle: Comicbook).
