11 Momente in Yu-Gi-Oh!, die in Deutschland stark zensiert wurden
Nach dem riesigen Erfolg des Yu-Gi-Oh!-Kartenspiels in der westlichen Hemisphäre, entschied sich das US-amerikanische Unternehmen 4Kids Entertainment die Lizenzen für den Anime zu kaufen.
Sowohl die Serie als auch die Karten-Designs mussten für Kinder im Westen jedoch teilweise stark abgeändert werden: weniger nackte Haut, Gewalt und Tod – für amerikanische Fans, aber folglich auch für uns in Europa.
Was ihr dadurch alles verpasst habt und wie 4Kids sogar ganze Story-Elemente dazugedichtet hat, um die Serie kinderfreundlicher zu gestalten, erfahrt ihr in dieser Bilderstrecke.
Bedrohliche Zeigefinger
Für den westlichen Release hat 4Kids Entertainment Szenen öfter so stark abgeändert, dass der Ernst der Situation vollkommen verloren geht.
Waffen wurden der Kinderfreundlichkeit halber gegen Zeigefinger ausgetauscht – wie in dieser Szene, wo Antagonisten einfach bedrohlich auf den Hauptcharakter Kaiba zeigen, bevor dieser zur Flucht aus dem Fenster springt.
Keine halbnackten Frauen ...
Sowohl im Anime als auch in den Karten-Designs wurden jegliche freie Oberkörper und tiefe Ausschnitte zensiert. Manchmal sieht das leider ein bisschen so aus, als hätte jemand sich zum ersten Mal in Paint ausgetobt.
... und keine nackten Hintern
Allgemein wurde jede noch so kleine Andeutung an Brüste und Hintern versucht zu kaschieren. Selbst bei kleinen, grünen Kreaturen wie dieser.
11 Momente in Yu-Gi-Oh!, die in Deutschland stark zensiert wurden
Wenigstens mit Gleichberechtigung
Zumindest werden nicht nur halbnackte Frauen und nackte Kreaturen-Hintern zensiert, sondern auch Männer, die oberkörperfrei herumlaufen. Wenn schon Zensur, dann bitte fair!
Tod ist tabu
Tod ist ein immer wiederkehrendes Thema im originalen Yu-Gi-Oh!-Anime. Das war im Westen aber anscheinend ein absolutes No-Go. Für die Ausstrahlung außerhalb Japans hat sich 4Kids nämlich immer wieder clevere Alternativen einfallen lassen, um das Thema zu umgehen.
So wurden Verstorbene in englischen und deutschen Übersetzungen oft einfach als vermisst oder gekidnappt erklärt. Leichen wurden aus Szenen dann natürlich komplett herausgeschnitten.
Das Schattenreich ist eine Lüge
4Kids Entertainment wollte dem Tod und ernsten Verletzungen so dringend aus dem Weg gehen, dass sogar ein neues Konzept für den Westen erfunden wurde: das mysteriöse Schattenreich. Dieses gibt es im Original nämlich gar nicht.
Jedes Mal also, wenn jemandem in der japanischen Version der Tod droht, wird ihm im Dub gedroht, dass er ins Schattenreich verbannt wird. Auf die Spitze getrieben wird dieses Konzept in einer Folge, in der sich die Protagonisten auf dem Glasdach eines Wolkenkratzers duellieren.
Die Prämisse: Wenn sie verlieren, zerbricht das Dach unter ihren Füßen. Im Original wären sie einfach in ihren Tod gestürzt. Doch in westlichen Dubs wird das Glasdach als „Portal zum Schattenreich“ betitelt, in das sie dann fallen.
Eine Unterwelt voller abgetrennter Körperteile
Das Konzept des Schattenreiches wurde des Öfteren ad absurdum geführt. So tritt Yugi in einer Folge gegen einen Magier an, der wieder eine gefährliche Regel einführt: Dem Verlierer werden die Füße mit einer Kreissäge abgetrennt – zumindest im Original.
Für die westliche Variante des Duells wurden die Sägen blau leuchtend angemalt und animiert. Sie sollen die Füße des Verlierers bei Berührung nicht abtrennen, sondern lediglich ins Schattenreich verbannen.
So oft, wie im Anime jemand ein Körperteil verliert, müssen in der Unterwelt von Yu-Gi-Oh! also haufenweise einzelne Hände und Füße herumliegen ...
Von gruselig zu niedlich
Einige Karten mussten komplett abgeändert werden, weil sie im Original Designs hatten, die Eltern im Westen eventuell als zu gruselig empfunden hätten.
Und anders herum
Kurioserweise gibt es mit der Karte Mystic Tomato auch ein Design, das die Amerikaner gruseliger gemacht haben. Der genaue Grund dafür ist nicht bekannt.
Vermutung der Redaktion: Es könnte sein, dass das Original zu stark an einen Halloween-Kürbis erinnert hat. Manche Amerikaner hielten den Feiertag für dämonisch und antichristlich. Yu-Gi-Oh!-Karten wurden im Allgemeinen oft so abgeändert, dass sie keine religiösen Symbole mehr enthielten. Es könnte also etwas damit zu tun haben.
Warum man die Tomate aber nicht ähnlich harmlos zum Original gehalten hat, bleibt ein Rätsel.
Riesiges Drachen-Gemächt
Der Anime-Antagonist Zorc Necrophades läuft im japanischen Original mit einem riesigen Drachenkopf herum, der aus seinen Lenden entspringt. Für die westliche Ausstrahlung des Anime war dies wohl zu anzüglich.
Darum wurde ihm eine Art schwarze Masse an den Körper gelegt, in der Hoffnung, dass es dann so aussieht, als würde der Drache aus seinem Bauch kommen.
Zensur-Wimmelbild der Superlative
In dieser Karte wurden so viele Kleinigkeiten rund um nackte Haut und den Konsum von Drogen zensiert, dass wir daraus glatt ein Spiel machen wollen. Also: Könnt ihr alle sieben Unterschiede finden?
11 Momente in Yu-Gi-Oh!, die in Deutschland stark zensiert wurden
Yu-Gi-Oh war in den frühen 2000ern der letzte Schrei, doch wusstet ihr, wie stark die Serie für den Westen zensiert wurde?
Fast schon zensiert gehören auch einige Pokémon, wie euch die folgende Bilderstrecke zeigt: