In Zeiten hoher Energiepreise erfreuen sich Balkonkraftwerke großer Beliebtheit. Sie bilden eine einfache Möglichkeit, um selbst Strom zu produzieren und somit Geld zu sparen. Doch es schwirren auch viele Mythen im Netz herum, die nicht der Wahrheit entsprechen. Die 12 größten Mythen klären wir auf.
Viele Menschen wollen sich ein Balkonkraftwerk kaufen, werden aber von Mythen und falschen Fakten davon abgeschreckt. Wir haben für euch 12 Mythen aufgeklärt.
Mythos 1: Ein Balkonkraftwerk ist gar nicht erlaubt
Doch, denn Balkonkraftwerke sind in Deutschland grundsätzlich erlaubt, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Jeder von euch kann so eine steckerfertige Photovoltaikanlage nutzen. Ihr müsst ...
Vermieter muss zustimmen
... euch aber eine Erlaubnis vom Vermieter holen, wenn ihr zur Miete wohnt oder Teil einer Wohnungseigentumsgemeinschaft seid, denn ...
Wohnungseigentumsgemeinschaft muss zustimmen
... dadurch wird die Optik des Gebäudes verändert und hier muss eine Wohnungseigentumsgemeinschaft die Zustimmung erteilen.
Mythos 2: Balkonkraftwerke sind genehmigungsfrei
Falsch! In Deutschland ist es aktuell so geregelt, dass ihr eurem Netzbetreiber mitteilen müsst, dass ihr ein Balkonkraftwerk betreibt. Dazu stellen die meisten Netzbetreiber eine vereinfachte Anmeldung zur Verfügung. Zusätzlich ...
Balkonkraftwerk beim Marktstammdatenregister eintragen
... müsst ihr euer Balkonkraftwerk beim Marktstammdatenregister eintragen, da ihr als Stromproduzent auftretet und überschüssige Energie ins Netz einspeist.
Mythos 3: Stromzähler läuft doch rückwärts
Das ist richtig, deswegen werden nach der Anmeldung des Balkonkraftwerks beim Netzbetreiber alte Ferraris-Zähler auch gegen digitale Stromzähler ausgetauscht.
Mythos 4: Ein Balkonkraftwerk deckt doch nur eine Phase ab
Das ist grundsätzlich richtig, doch der Strom sucht sich immer den Weg mit dem geringsten Widerstand und in Deutschland sind saldierende Zähler im Einsatz, die den Stromfluss auf drei Phasen ausgleichen.
Mythos 5: Geht nur auf dem Balkon
Auch wenn der Name es vermuten lässt, kann ein Balkonkraftwerk im Grunde überall da verbaut werden, wo die Sonne scheint und Platz ist. Beispielsweise an der Fassade, auf einer Terrasse, im Garten, auf einem Gartenhaus oder ...
Auch ein Zaun kann ein Balkonkraftwerk sein
... an einem Zaun. Die Nutzer und Hersteller lassen sich immer mehr Ideen einfallen, um mehr Menschen zur Nutzung eines Balkonkraftwerks zu bringen.
Mythos 6: Viel zu geringe Leistung
Die Leistung ist in Deutschland aktuell auf 600 Watt begrenzt. Das reicht, um im Jahr 500 bis 600 kWh zu erzeugen. In erster Linie soll damit die Grundlast abgedeckt werden. Lohnt sich das überhaupt?
Mythos 7: Das alles lohnt sich gar nicht
Mein Balkonkraftwerk läuft schon seit fast zwei Jahren. Bei den aktuell sehr hohen Strompreisen spare ich pro Jahr etwa 140 Euro. Es könnte noch mehr gehen ...
Mythos 8: Strom lässt sich nicht speichern
... wenn der nicht verbrauchte Strom auch gespeichert werden kann. Zendure entwickelt ein spannendes Produkt, mit dem ihr ...
Energie für die Nacht speichern
... die Energie in der Nacht aus den Akkus ziehen könnt, wenn ihr sie tagsüber nicht komplett verbraucht habt. Ob sich das alles lohnt, wird man im Lauf der Zeit ausrechnen müssen.
Mythos 9: Man braucht eine spezielle Einspeisesteckdose
Laut dem VDE benötigt man eine Einspeisesteckdose. Viele Netzbetreiber akzeptieren mittlerweile aber auch die Einspeisung über Schuko-Steckdosen, denn selbst der VDE hat gesagt, dass dadurch kein Risiko für Stromschläge besteht.
Mythos 10: Man bekommt doch einen Stromschlag
Nein, denn jedes in Deutschland zugelassene Balkonkraftwerk hat einen Wechselrichter, der einen NA-Schutz besitzt und sofort abschaltet, wenn die Netzfrequenz nicht mehr erkannt wird. Und die Brandgefahr?
Mythos 11: Erhöht die Brandgefahr
Auch hier greift der gleiche Schutz wie beim Stromschlag. Sobald das Balkonkraftwerk vom Netz getrennt wird oder etwas nicht richtig funktioniert, wird die Verbindung getrennt und der NA-Schutz schaltet das Balkonkraftwerk komplett ab.
Mythos 12: Mehrere Balkonkraftwerke anschließen
Pro Stromzähler ist eine maximale Leistung eines Balkonkraftwerks von 600 Watt an einem Anschluss zugelassen. Ihr könnt theoretisch zwei 300-Watt-Wechselrichter zusammenstecken und bleibt so noch in dem Bereich. Zwei 600-Watt-Balkonkraftwerke dürfen aber nicht gleichzeitig betrieben werden.
Balkonkraftwerke aktuell sehr günstig
Die Preise für Balkonkraftwerke sind in letzter Zeit stark gefallen. Aktuell zahlt ihr nur noch etwa 500 Euro für ein komplettes Set. Ihr solltet aber eins nicht vergessen: …
Förderung nicht vergessen
… Nämlich zu prüfen, ob es bei euch in der Region eine Förderung für Balkonkraftwerke gibt.