Wir können uns schon so manche Naturphänomene auf unserem Planeten Erde nicht erklären. Doch in den Weiten des Universums passieren Dinge, die unser Vorstellungsvermögen komplett sprengen.
Was wie aus einem Science-Fiction Roman oder Blockbustern wie Star Wars und Star Trek anmutet, ist tatsächlich real: Von Diamantplaneten und Alkoholwolken bis zu einem riesigen Auge Saurons, das im All herumschwirrt – das Weltall weiß uns immer wieder zu überraschen. Folgt uns auf eine Reise mit Lichtgeschwindigkeit durch allerlei kosmische Kuriositäten.
OMG-Teilchen
Was im ersten Moment wie ein lustiges amerikanisches Gebäck klingt, ist in Wahrheit eine schmerzhafte Angelegenheit: Im All können OMG-Teilchen auf uns zuschießen, deren Energie die von anderen Teilchen um das 20-Millionenfache übersteigt. Ihren Namen verdanken sie tatsächlich den verblüfften Wissenschaftlern, welche 1991 die Partikel in Utah beobachteten und erst einmal vor lauter Überraschung „Oh my God“ ausriefen.
Funkelnder Diamantplanet
Dieser Fund lässt die Herzen von Juwelieren und Schmucksammlern höher schlagen. Hinter dem unscheinbaren Katalognamen PSR J1719-1438b verbirgt sich ein riesiger Diamant-Planet. Weit außerhalb unserer Sonnensystems ist diese funkelnde Kuriosität zu finden, die aus verdichtetem Kohlenstoff besteht.
Aufgrund seiner Größe und Position gehen internationale Wissenschaftler davon aus, dass es sich hierbei um eine ehemalige Sonne handelt.
Alkoholwolke im All
Was wie ein Wunschgedanke aus einem Sci-Fi-Werk oder gar einem Postillon-Artikel zu stammen scheint, ist tatsächlich Realität: Die gigantische Molekülwolke Sagittarius B2 besteht aus Ethanol, Ethenol und Methanol sowie dem Aromastoff Ameisensäureethylester, welcher unter anderem bei Himbeeren vorkommt. Nun könnte manch einer meinen: Mmh, eine riesige Wolke aus Himbeerschnaps – aber lasst euch nicht täuschen, das enthaltene Methanol würde das Ganze giftig und ungenießbar gestalten.
Jetzt wird's feurig
Wer bisher glaubte, dass es nur feuer- und lavaspeiende Planeten wie Mustafar bei Star Wars gibt, der halte sich nun fest: Umgeben von Feuer und kuscheligen 2400° Celsius Oberflächentemperatur ist Kepler 78b wahrlich ein Höllenplanet nach menschlichem Maßstab.
Interessanterweise ist er dennoch einer der erdähnlichsten Himmelskörper, die bisher entdeckt wurden. Haltet eure Hoffnungen nicht zu hoch, denn in spätestens 3 Milliarden Jahren wird Kepler 78b durch die Gravitation seines sonnenähnlichen Sterns hervorgerufene Gezeitenkraft zerbrechen.
Zwei Sonnenuntergänge
Bleiben wir bei Star Wars-Referenzen, denn die Verbindung ist zu naheliegend: Wer erinnert sich an Tatooine, den Planeten der zwei Sonnen, Heimat von Anakin und Luke Skywalker? Im Gegensatz zu Tatooine ist Kepler-16b nicht bewohnbar, ein kalter und gasförmiger Planet – umkreist jedoch zwei sonnenähnliche Sterne.
Zeitreise gefällig?
Schwarze Löcher sind eines der bekanntesten und dennoch beeindruckendsten Phänomene schlechthin, so sind sie nicht ohne Grund häufig wichtiger Bestandteil von Filmen und Serien wie Interstellar oder Star Trek. Astrophysiker erklären die Entstehung der Schwarzen Löcher insofern, dass ausgesprochen massereiche Sterne ihre Energie verlieren und aufgrund von Gravitation in sich zusammenfallen.
Dabei verdichtet die Masse den Raum und die Zeit dermaßen (Hallo, Relativitätstheorie!), dass alles in der Nähe auf Nimmerwiedersehen verschluckt wird und unwiderruflich verloren ist. Manche spekulieren, dass bei dieser Masseverdichtung sogar Raumzeitschleifen entstehen und somit theoretisch Zeitreisen möglich wären.
Sonne, Monde und Sterne – und sonst?
Laut dem aktuellen Stand der Astrophysik besteht das All nur zu 5 Prozent aus uns bekannter Materie. Normalerweise müssten die rotierenden Galaxien durch Fliehkräfte in rasender Geschwindigkeit auseinandertreiben, da dies jedoch nicht geschieht, gehen Forscher von einer unsichtbaren Materie aus, die alles zusammenhält. Diese sogenannte Dunkle Materie und Dunkle Energie sollen ungefähr 95 Prozent des Universums ausmachen. Doch auch hier wird der Nachweis schwierig – bisher ist dies nur indirekt durch die vorhandene Gravitationswirkung möglich.
Schwerkraft ganz einfach
Wie, Schwerkraft? Das ist doch - seit Isaac Newton angeblich ein Apfel auf den Kopf fiel - nichts Außergewöhnliches mehr, oder? Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Gravitation hält uns auf der Erde, die Planeten in ihren Umlaufbahnen sowie die Galaxien zusammen. Laut Einstein verhält es sich so: Schwerkraft wirkt nicht direkt zwischen Körpern, sondern die Masse eines Körpers verformt Raum und Zeit. Demnach besitzt das Universum lauter Dellen und Ausbuchtungen.
Die Körper wiederum werden von diesen Dellen angezogen – um das jedoch nachweisen zu können, sind Wissenschaftler auf der Suche nach Gravitationswellen. Bisher gibt es nur indirekte Hinweise auf ihre Existenz und mehr Fragen als Antworten.
Dimensionen – wer bietet mehr?
Es erschien schon spektakulär, dass mit der Zeit eine vierte Achse zum uns geläufigen X-Y-Z-Koordinatensysten hinzugefügt wurde. Während die Menschheit aber noch nicht einmal diese vierte Dimension, sprich die Raum-Zeit-Dimension, begreifen oder gar vollumfänglich erklären kann, übertrifft sich die Wissenschaft mit dem Einführen von Dimensionen.
In der String-Theorie werden zehn Dimensionen benötigt, in der M-Theorie bereits elf und die Bosonen-Stringtheorie sprengt den Rahmen mit gar 26 Dimensionen!
Urknall – wieder zurück zum Anfang?
Nicht erst seit The Big Bang Theory ist uns allen der Urknall ein Begriff. Eine der grundsätzlichsten Fragen beschäftigt auch noch heute die Menschheit: Wie fing alles überhaupt an? Die Urknalltheorie besagt, dass Materie, Raum und Zeit aus einem unglaublich dichten Punkt, einer sogenannten Singularität, entstanden und sich seitdem unaufhörlich ausweiten.
Was geschah jedoch in den ersten Sekundenbruchteilen des Urknalls? Und wie lange weitet sich noch alles aus? Ist eine Umkehr denkbar? Sprich, dass sich das Universum irgendwann zurück zu einem dichten Massepunkt entwickelt und alles wieder von vorn beginnt? Eins ist jedenfalls klar, wir werden es zu unserer Lebenszeit nicht mehr erleben.
Super-Erde
Seit Beginn der Astronomie fasziniert uns Menschen, was sich über unserem Himmel abspielt. Irgendwo hängt das auch mit einer gewissen Neugier und Sehnsucht nach Gesellschaft ab. Trotz rund 7,8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten fühlen wir uns in unserer Galaxie ziemlich allein. Daher verwundert die Suche nach weiterem Leben und erdähnlichen Planeten nicht.
Tatsächlich wurde in 2017 ein weiterer Exoplanet gefunden, der ähnliche Lebensbedingungen wie unsere Erde aufweist. Der Twist? Nur 40 Lichtjahre ist dieser entfernt, wobei ein Lichtjahr etwa 9,5 Billionen Kilometer entspricht – also ein Katzensprung. Auch wenn der Exoplanet die 7-fache Masse der Erde besitzt, umkreist er seinen Stern in gerade einmal 25 Tagen. Da soll noch einer bei uns sagen: Ein Jahr verfliegt wie im Flug!
Alpha, Beta, Gamma – aua!
Für wahre Untergangsstimmung sorgt dieses Weltraumphänomen: Gamma-Strahlen. Den Astrophysikern ist nicht viel bekannt, nur eins ist sicher – sollte ein sogenannter Gamma-Blitz auf unseren Planeten treffen, wird jegliche Lebensform verbrannt. Nun werden zwar fast täglich Strahlen dieser Art beobachtet, diese befinden sich jedoch so weit entfernt, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass wir betroffen sein werden. Zumindest hoffen wir das.
Fun Fact am Rande: Ein Gamma-Blitz gibt in einer Sekunde mehr Energie frei als unsere Sonne in einer Lebensspanne von mehreren Milliarden Jahren.
Kosmische Schlange
Diese optische Täuschung sorgt für Gänsehaut bei uns und all jenen, die Angst vor Schlangen haben. Reicht es nicht, dass sie schon auf unserem Planeten Erde existieren? Mit dem Hubble-Weltraumteleskop wurde eine Art „kosmische Schlange“ entdeckt, die jedoch durch die Masse eines naheliegenden Galaxiehaufens optisch stark verzerrt ist, sodass ihre wahre Form dahinter nicht erkennbar ist.
Achtung, Planet voraus!
TrES-2 b kann sich damit rühmen, der dunkelste Planet zu sein, den Astronomen je gesichtet haben. Er reflektiert weniger Licht als Kohle und ist mega heiß, nur dass es sich hierbei gar nicht um einen Gesteinsplaneten, sondern um einen Gasriesen wie Jupiter handelt.
Sollte in jedem Weltraum-Navi gut gekennzeichnet werden, nicht dass noch jemand mit einem Planeten kollidiert!
Walnuss-Mond
Yummy, der Saturnmond Iapetus sieht auf den meisten Fotos wie eine Walnuss aus. Hat vor allem damit zu tun, dass exakt an seinem Äquator eine Bergkette verläuft. Seine höchsten Gipfel sind bis zu 20 Kilometer hoch und gehören somit zu den höchsten Erhebungen im Sonnensystem. Mount Everest kann hier also mit seinen knapp 8,9 Kilometern einpacken.
Was Wissenschaftler noch heute umtreibt, sind die Fragen: Wieso verläuft die Bergkette so geradlinig am Äquator entlang und wie konnte dieses Gebirge überhaupt entstehen?
Radioaktives Endlager?
Ein Stern voller gefährlicher Abfallprodukte laut unserer heutigen Definition: In den 1960ern stellte der Astronom Przybylski beim Stern HD 101065 viele ungewöhnliche Elemente wie Strontium, Yttrium und Uran als auch kurzlebige, radioaktive Elemente wie Plutonium oder Californium fest. Wie es zu dieser merkwürdigen Zusammensetzung kam, wird bisher nur durch verschiedene Hypothesen befeuert.
Der Science Fiction-Autor Morris schlug vor, dass es sich hierbei um ein Endlager für radioaktiven Müll einer benachbarten Zivilisation handeln könnte. Wer weiß – vielleicht steht unserem Planeten irgendwann genau solch eine Lösung bevor?
Das Auge Saurons
Einmal mit Filmreferenzen angefangen, fällt es schwer aufzuhören: Dieser offiziell Fomalhaut genannte Stern sorgt mit seiner bizarren Staubwolke für ein wahrlich schauriges Phänomen. Wer von euch erkennt hier auch das Auge Saurons aus „Herr der Ringe“? Da die Fomalhaut mit ihren 440 Millionen Jahren noch zu den Youngstern unter den Sternen gehört, ist diese Konstellation nicht untypisch und hält voraussichtlich nicht für ewig an. Was wohl Peter Jackson hierzu sagen würde?
Ihr könnt euch auch so sehr für Weltraum & Co. begeistern? Dann wird das gigantische und frei zugängliche Medienarchiv der NASA für euch interessant sein, mehr Infos erhaltet ihr bei GIGA hier: 140.000 Weltraumfotos und -videos.