Pech und Schwefel, Topf und Deckel, Yin und Yang – die Fernsehgeschichte ist reich an legendären Partnerschaften. Unzählige Zweierteams haben uns mit ihren Konflikten, ihrer Liebe, ihrem Humor, ihrer Rivalität oder Freundschaft bestens unterhalten. Wir lassen 20 ikonische TV–Duos Revue passieren.
Grogu und Din Djarin – The Mandalorian
Wenn man es schafft, dass man die Verbindung und Zuneigung zwischen einem dauerhaft behelmten Protagonisten und seinem Begleiter, einem nicht sprechen könnenden Alien-Baby, spürt, hat man irgendetwas verdammt richtig gemacht.
Fox Mulder und Dana Scully – Akte X
Die Chemie zwischen Mulder und Scully in „Akte X“ war vorhanden, der Konflikt zwischen den Figuren wurde nie wirklich langweilig und auch die Romantiker unter uns wurden von Serienschöpfer Chris Carter clever bei der Stange gehalten. Als sich Gillian Anderson und David Duchovny auf dem Höhepunkt ihres Schaffens im Kino dann erstmals auch noch so richtig knutschten, hielt die Serienwelt der späten 90er den Atem an. Das muss man erstmal schaffen.
Jesse und James – Pokémon
Ja, natürlich könnte man hier jetzt Ash und Pikachu nennen, die eine unglaubliche Freundschaft verbindet. Aber es gehört schon etwas besonderes dazu, wenn eine Freundschaft ausschließlich aus Niederlagen besteht. Wenn man immer und immer wieder zusammen auf die Nase fällt – beziehungsweise eher in die Umlaufbahn geschossen wird – und trotz jedem Schuss in den Ofen, immer gemeinsam weitermacht.
Sherlock Holmes und Dr. Watson – Sherlock
Sherlock Holmes und Dr. Watson sind unumstößliche Größen der westlichen Popkultur. Als Archetypen bleiben sie auf ewig mit dem von Sir Arthur Conan Doyle definierten Genre der Kriminalgeschichte verbunden und erfahren deshalb auch in regelmäßigen Abständen eine Modernisierung. Die Variante aus dem Jahr 2010 mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman hat das Duo unfassbar gut getroffen. Wer seinerzeit die erste Folge „Sherlock“ gesehen hatte, der wusste eigentlich sofort – das hier funktioniert bestens.
Son Goku und Vegeta – Dragon Ball Z
Die beiden Streithähne sind die größten Rivalen und spornen sich so immer wieder zu neuen Höchstleistungen an. Als Duo wären sie buchstäblich unbesiegbar – aber das Team aus Kinds- und Hitzkopf finden meist nur in der absoluten Ausnahmesituation zusammen.
Lorelai und Rory Gilmore – Gilmore Girls
Die positive und gut verfasste Botschaft der US-Erfolgsserie „Gilmore Girls“ hatte im Laufe der Jahre einige emotionale Spuren bei seinem Publikum hinterlassen. Grund dafür war das außergewöhnliche Mutter-Tochter-Verhältniss, das hier so schön detail- und wendungsreich erzählt wurde. Nach Jahren hatten sich die „Gilmore Girls“ ihren Ruf als bis dato beste Erziehungsratgeber der TV-Welt redlich verdient.
Jake und Finn – Adventure Times
Manchmal reicht eine brüderlicher Dynamik zwischen zwei Freunden. Neben der unzerrüttbaren Freundschaft ergänzen sich Finn, der Mensch und Jake, der Hund perfekt. Und auch wenn man es aufgrund der kindlichen Natur nicht erahnt, sind die beiden Charaktere unglaublich komplex. So schwankt besonders Jake immer wieder dazwischen, einerseits die Stimme der Vernunft sein zu wollen, andererseits bringt er die beiden aber auch ständig aufgrund seiner schelmenhaften Natur in Gefahr.
John „J.D.“ Dorian & Christopher Turk – Scrubs
Im Nachhinein ist das Erfolgsrezept aus „Scrubs“ dann doch recht schnell gefunden. Irgendwie wollten wir alle eine Freundschaft wie die von J.D. und Turk. Offen, ehrlich, intim, nie langweilig und immer saukomisch. Wenn Turk und J.D. sich stritten, miteinander im Wettstreit waren oder gemeinsam Schwachsinn verzapften, dann war das immer ein kleines bisschen echter und aufrechter als in vergleichbaren Comedy-Soaps. Und eben witziger.
Mako & Bolin – Legend of Korra
Die beiden Brüder Mako und Bolin sind mit unterschiedlichen Element-Fähigkeiten geboren – eine bis dahin eher seltene Begebenheit in der Welt von „Legen of Korra“. Natürlich ergänzen sich die beiden Bändiger dadurch schon in vielerlei Hinsicht. Vor allem schweißt sie ihre Vergangenheit aber einem unzertrennlichen Team zusammen. Und auch wenn es immer wieder Spannungen und Meinungsverschiedenheiten gibt, schaffen sie es am Ende doch sich gegenseitig zu vergeben. Eine nicht zu unterschätzende Charakterstärke bei einem echten Duo.
Tony Soprano und Dr. Melfi – Die Sopranos
Der Einfluss, den „Sopranos“ auf die heutige Serien-Landschaft hat, ist noch immer spürbar. Das berauschend gut beobachtete Drama über einen vom Arbeitsleben tragisch abgehängten Mafiosi, der ohne Therapie nicht mehr voran kommt, hätte ohne James Gandolfini und Lorraine Bracco nie so gut funktioniert. Zwar waren die aufregenden Dialoge zwischen den beiden extrem unterschiedlichen Figuren schon auf dem Papier sehr unterhaltsam, Gandolfini und Bracco machten aus dem interessanten Zwiegespräch aber etwas, das uns unter die Haut ging und ein paar echte Weisheiten über das Dasein zu Tage beförderte.
Xena und Gabrielle – Xena
Waren sie es nun oder waren sie es nicht? Die Frage, ob das intime Verhältnis zwischen Xena und ihrer Wegbegleiterin Gabrielle auch ein sexuelles war, beschäftigt bis heute viele Menschen. Lesbisch oder nicht – in der Fernsehlandschaft stellten die beiden kalauernd prügelnden Kriegerprinzessinnen damals eine willkommene Abwechslung dar. „Xena“ zeigt bis heute, dass komplexe Beziehungen zwischen Frauen zu selten in der TV-Landschaft auftauchen.
Jimmy McNulty und William Moreland – The Wire
Cops sind im Buddy-Movie-Genre bekanntlich überrepräsentiert. Hier wird die sentimentale Männerbande oft gegen das seelische Grauen des Verbrechens in Position gebracht. Trotzdem fällt unsere Wahl auf ein im Mainstream eher unbekanntes Pärchen, das aus der famosen Polizei/Politik-Serie „The Wire“ stammt. Kaum ein Duo hat die Quintessenz dieser unzähligen Male erzählten Cop-Geschichte besser rübergebracht als McNulty und Bunk.
Der Doctor und Rose Tyler – Doctor Who
Der Doctor braucht immer einen menschlichen Begleiter. So viel war bekannt, als sich die BBC 2005 an die Neuauflage der legendären Science-Fiction-Serie machte. Die moderne Fassung zeigt ein überraschend gefühliges Verhältnis zwischen Doctor und Companion. Ein Konzept, das voll und ganz aufging. Millionen Fans wird heute noch das Herz schwer, wenn sie an Rose und den Doctor denken. Bad Wolf!
Marge und Homer Simpson – Die Simpsons
Was lange währt, war von Anfang an richtig gut. Bei nur wenigen gezeichneten Paaren nimmt man das Eheleben und die damit verbundenen Emotionen so ab, wie bei Marge und Homer Simpson.
Walter White und Jesse Pinkman – Breaking Bad
Diese Duo fasziniert mit seiner schieren Menge an Facetten. Wer noch einmal ganz von vorne beginnt und die ersten gemeinsamen Momente der beiden in „Breaking Bad“ mit wissenden Augen betrachtet, der wird die ganze Tragik und Reichweite in jeder Szene zu spüren bekommen. Zwei Partner in Crime, zwei Rivalen, zwei Freunde – Jesse und Walter waren von Anfang an dem Untergang geweiht.
Izuku Midoriya & Katsuki Bakugo – My Hero Academia
Zwischen Bewunderung und Neid existiert ein schmaler Grad. Der gütige Midoriya hat immer zu seinem hitzköpfigen Freund Bakugo aufgeschaut, dem das jedoch irgendwann zuwider war. Doch als Midoriya im Begriff ist ihn zu überflügeln, wird aus Abneigung Hass. Bei kaum einem Serien-Duo kann man so einen großen und nachvollziehbaren Wandel und das emotionale Wachstum eines Charakters sehen, wie an der komplizierten Freundschaft zwischen diesen beiden Helden in spe.
Elizabeth und Philip Jennings – The Americans
Getragen wird die ungewöhnliche Familiengeschichte in „The Americans“ vor allem von Keri Russells und Matthew Rhys eindringlicher Darstellung. Aber auch der ungewöhnliche Konflikt zwischen den beiden macht die Serie so interessant.
Captain James T. Kirk und Mr. Spock – Star Trek
Dass „Star Trek“ so unglaublich groß geworden ist, lag nicht nur an Gene Roddenberrys humanistischer Einstellung und seinem utopischen Kampf gegen Rassismus und den kalten Krieg. Vor allem war es wohl dem Teamwork von William Shatner und Leonard Nimoy zu verdanken, dass wir heute noch „Star Trek“ sehen können. Der kalte, wissenschaftliche Logiker und der impulsive Gefühlsmensch – diese Mixtur war für die TV-Ewigkeit geschaffen.
Sheriff Truman und Agent Cooper – Twin Peaks
David Lynchs „Twin Peaks“ war ein subtiler Anschlag auf das Märchen von der idyllischen Kleinstadt. Hier kamen Dinge zum Vorschein, die ziemlich unangenehm sein konnten. Mit Truman und Cooper, zwei absurd aufrechten Gesetzeshütern, hielt Lynch die nötige Balance während er uns über diesen Abgrund tanzen ließ. Optimismus, Hoffnung und Vertrauen – das waren die Zutaten dieser tröstenden Freundschaft.
Ernie und Bert – Sesamstraße
Der schelmische Charme, die ungewöhnliche Rollenverteilung und Jim Hensons einzigartiges Händchen für ikonische Puppen – das waren die Zutaten, die Ernie und Bert in der „Sesamstraße“ zu etwas Besonderem machten. Nicht allzu artig, immer etwas anarchistisch und trotzdem pädagogisch in der Spur. Eine Partnerschaft, die einige von uns für das ganze Leben geprägt hat.